Speicherschutz
Speicherschutz ist die Eigenschaft von Betriebssystemen, den verfügbaren Arbeitsspeicher so aufzuteilen und laufende Programme so voneinander zu trennen, dass ein Programmierfehler/Absturz eines einzelnen Programms nicht die Stabilität anderer Programme oder des Gesamtsystems beeinträchtigt. Programme werden zwangsweise daran gehindert, versehentlich oder absichtlich auf den Speicherbereich anderer Programme zuzugreifen oder das Betriebssystem anders als durch standardisierte "Eingänge" zu benutzen. Hardwareseitige Voraussetzung ist eine Speicherverwaltungseinheit (MMU), die Speicherschutz unterstützt.
Moderne Vielzweck-Betriebssysteme verfügen durchgehend über diese Eigenschaft, mit wenigen Ausnahmen, wie etwa Betriebssystemen, auf denen nur einzelne Applikationen laufen -- zum Beispiel in Embedded Systemen.
Durch Sicherheitslücken in der Konstruktion der diversen Betriebssysteme, insbesondere auf x86-Prozessoren, wird der Speicherschutz jedoch immer häufiger unterlaufen. So besteht ein Trick der meisten Computerviren beispielsweise darin, Pufferüberläufe zu erzeugen und somit den Speicherschutz im schlimmsten Fall außer Kraft zu setzen. Allerdings unterstützen immer mehr Prozessoren das so genannte NX-Bit, mit dem sich bestimmte Speicherbereiche als nicht ausführbar markieren lassen um damit das Ausnutzen von Pufferüberläufen zu verhindern.
Beispiele
- Betriebssysteme ohne Speicherschutz
- Betriebssysteme mit eingeschränktem Speicherschutz
- Windows 95 - Windows 98 - Windows ME
- MorphOS - AmigaOS 4
- Betriebssysteme mit vollem Speicherschutz
- Fast alle UNIX-Varianten
- Windows NT, Windows 2000, Windows XP
- MVS, OS/390, z/OS
Siehe auch: Real Mode, Protected Mode