Erich Pommer
Der Filmproduzent Erich Pommer (* 20. Juli 1889 in Hildesheim; † 8. Mai 1966 in Los Angeles) schrieb mit Metropolis und dem Marlene-Dietrich-Film Der blaue Engel Filmgeschichte.
Metropolis war der visuell einflussreichste Stummfilm überhaupt und mit 5 Millionen Reichsmark der teuerste Film der deutschen Filmgeschichte. Im dem 1927 uraufgeführten Werk führte Fritz Lang Regie. Die rekonstruierte Fassung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung ist von der UNESCO zum Weltdokumentenerbe erklärt worden.
1930 entstand unter der Regie von Josef von Sternberg in den Studios der UFA, die Erich Pommer seit 1923 leitete, ein weiteres Meisterwerk: Der blaue Engel mit den Darstellern Emil Jannings (Professor Unrat), Marlene Dietrich (Lola Lola) und Hans Albers. Das Drehbuch des Films schrieb Carl Zuckmayer nach dem Roman Professor Unrat von Heinrich Mann. Pommer gilt als Entdekcer von Marlene Dietrich.
1905 zog die Familie Pommer nach Berlin und Erich Pommer kam nach verschiedenen Zwischenstationen 1913 nach Berlin zurück. Er wohnte bis zu seiner Emigration im Jahr 1933 auf dem Steglitzer Fichtenberg, einer schon im 19. Jahrhundert bevorzugten Wohngegend mit prätentiösen Villen. Am ehemaligen Wohnhaus im Carl-Heinrich-Becker-Weg brachte die Stadt Berlin eine Gedenktafel an. Nach 1933 arbeitete er zuerst für Fox Film in Paris und später in Hollywood. Zu Beginn der 1940er Jahre geriet Pommer nach einer Erkrankung in eine wirtschaftliche Notlage und arbeitete mit seiner Frau Gertrud Ley in einer Porzellanfabrik. 1944 erfolgte seine Einbürgerung in die USA und 1946 kehrte er als oberster Filmoffizier der amerikanischen Militärregierung nach Deutschland zurück, er bleibt bis 1949. Nach weiteren Produktionen, die er sowohl in Deutschland wie in den USA durchführte und die mit wechselhaftem Erfolg versehen waren, starb Erich Pommer 1966 in Los Angeles.
Caroline Lejeune schrieb 1931 über Pommer: Sein Name für einen Film steht meistens für einen Erfolg an der Kinokasse, bedeutet gleichzeitig aber auch ein Versprechen im Hinblick auf die Intelligenz eines Films. In seiner 40-jährigen Tätigkeit brachte es Pommer insgesamt auf rund 200 Filmtitel, denen wiederum in dem Fernsehbeitrag Das Kabinett des Erich Pommer von Hans-Michael Bock und Ute T. Schneider ein cineastisches Denkmal gesetzt wurde.
1989 widmeten die Internationalen Filmfestspiele Berlin dem Produzenten zu seinem 100. Geburtstag eine umfassende Retrospektive. 1998 wurde in Potsdam-Babelsberg das Erich Pommer Institut für Medienrecht und Medienwirtschaft an der Universität Potsdam gegründet. Es beobachtet und begleitet aktuelle Entwicklungen der Film-, TV- und Musikwirtschaft. Neben der praxisorientierten Forschung und der universitären Lehre betreibt es branchenspezifische Weiterbildung und fundierte medienspezifische Beratung. In Potsdam erinnert ferner die Erich-Pommer-Straße an den Filmproduzenten.
Nachdem sich Pommers Geburtssstadt Hildesheim lange mit einer Ehrung schwer getan hatte, wurde am 7. Mai 2001 im Stadtteil Moritzberg die Erich-Pommer-Straße benannt und am 1. Oktober 2004 an seinem Geburtshaus in der Altpetristraße 7 eine Gedenktafel angebracht.
Literatur
Wolfgang Jacobsen, Erich Pommer. Ein Produzent macht Filmgeschichte. Berlin 1989
Weblinks
- Vorlage:PND
- Vorlage:IMDb Name
- Leben und Filme auf film-zeit.de
- Biografie und Bibliografie des Deutschen Filminstituts
- Das Kabinett des Erich Pommer
- UFA-Zeittafel des Goethe Institutes
- Erich Pommer Institut an der Universität Potsdam
Personendaten | |
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NAME | Pommer, Erich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Filmproduzent (Metropolis, Der blaue Engel) |
GEBURTSDATUM | 20. Juli 1889 |
GEBURTSORT | Hildesheim |
STERBEDATUM | 8. Mai 1966 |
STERBEORT | Los Angeles |