Willem Albertus van Es
Willem Albertus van Es (* 1. April 1934 in Groningen), verkürzt auch Wim van Es, ist ein niederländischer Archäologe. Er war der Ausgräber von Dorestad und langjähriger Direktor des Rijksdienst voor het Oudheidkundig Bodemonderzoek (deutsch: „Reichsdienst für altertumskundliche Bodenuntersuchungen“)[1].
Biographie
Wim van Es studierte bis 1959 Klassische Archäologie, Alte Geschichte und Vor- und Frühgeschichte an der Reichsuniversität Groningen[2] . Während seines Studiums arbeitet er als studentische Hilfskraft und Untersuchungsmitarbeiter am Biologisch-archäologischen Institut. Von 1960 bis 1965 war er am Drents Museum in Assen und am Groninger Museum angestellt. Hierdurch war er an den Ausgrabungen eines germanischen Gehöftes in Wijster beteiligt, durch die viele bisherige Vorstellungen über die germanische Wirtschafts- und Lebensweise revidiert werden mussten. 1967 promovierte Van Es über diese Thematik[3]. Von 1965 bis 1988 war er Direktor des Rijksdienst voor het Oudheidkundig Bodemonderzoek, dem späteren Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed (deutsch: „Reichsdienst für das kulturelle Erbgut“)[4]. In dieser Funktion war er einer der Architekten der niederländischen Bodendenkmalpflege, welche mit der Anerkennung von Bodendenkmälern bei der Verabschiedung des Monumentenwet (Denkmalschutzgesetz) 1988 ihren größten Erfolg feierte. In diesen Jahrzehnten grub er in Dorestad und publizierte mit De Romeinen in Nederland ein für Jahrzehnte gültiges Standardwerk über die römischen Niederlande.
Neben seinen archäologischen und denkmalpflegerischen Tätigkeiten lehrte Van Es an der Freien Universität Amsterdam, wobei er sich um eine Überwindung der Grenzen zwischen Klassischer Archäologie und Vor- und Frühgeschichte bemühte.
Willem van Es ist ordentliches Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts. In den Niederlanden wurde nach ihm der „W.A.-van-Es-Preis“ für junge Archäologen benannt.
Schriften (Auswahl)
- De Romeinse muntvondsten uit de drie noordelijke provincies. Een periodisering der relaties. Groningen 1960
- Wijster, a Native Village Beyond the Imperial Frontier . Dissertation, Groningen 1967
- De Romeinen in Nederland. Haarlem 1972
- Ländliche Siedlungen der Kaiserzeit in den Niederlanden. Amersfoort 1982
- Archeologie in Nederland. Amsterdam 1988
- Romeinen, Friezen en Franken in het hart van Nederland. Van Traiectum naar Dorestat (50 v.Chr. - 950 n.Chr.). Utrecht 1994
- mit W. J. H. Verwers: Aufstieg, Blüte und Niedergang der frühmittelalterlichen Handelsmetropole Dorestad. In: Klaus Brandt, Michael Müller-Wille und Christian Radtke (Hrsg.): Haithabu und die frühe Stadtentwicklung im nördlichen Europa. Neumünster 2002, ISBN 3-529-01812-0, S. 281-301
- mit W. J. H. Verwers: Excavations at Dorestad. Amersfort 2009
Einzelnachweise
- ↑ Offizielle Webpräsenz des Rijksdienst voor het Oudheidkundig Bodemonderzoek (niederländisch)
- ↑ Offizielle Webpräsenz der Rijksuniversiteit Groningen (niederländisch)
- ↑ Willem Albertus van Es: Wijster, a Native Village Beyond the Imperial Frontier. Dissertation, 1967
- ↑ Offizielle Webpräsenz des Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed (niederländisch)
Personendaten | |
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NAME | Es, Willem Albertus van |
ALTERNATIVNAMEN | Es, Wim van; Es, Willem A. van; Es, W. A. van |
KURZBESCHREIBUNG | niederländischer Klassischer und Provinzialrömischer Archäologe |
GEBURTSDATUM | 1. April 1934 |
GEBURTSORT | Groningen |