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Fascinator

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Schwarzer Fascinator von Luke Song
Durchscheinender Schal, ursprüngliche Form des Fascinators
Schemazeichnung des Fascinators von Beatrice Mountbatten-Windsor

Ein Fascinator ist ein festlicher Kopfschmuck, der von Damen getragen wird, und besonders in Großbritannien beliebt ist. Ursprünglich bezeichnete man zarte Schals aus Spitze oder durchscheinenenden Stoffen, die um Kopf und Schultern geschlungen wurden, als Fascinator. Heute sind damit jedoch Arrangements aus Stoff, Spitze, Federn oder anderen Materialien gemeint, die mit Haarnadeln, einem Kamm oder Haarreif unsichtbar auf dem Kopf befestigt werden und über dem Haar zu schweben scheinen.[1]

Gestaltung

Fascinators können wie kleine Hüte gestaltet sein und unmittelbar auf dem Kopf anliegen, viele Modelle ragen jedoch skulpturenhaft auf dem Kopf der Trägerin empor oder bestehen aus mehreren Einzelteilen, die ausgehend von einem Haarreif den Kopf umspielen. Typischerweise werden zur Herstellung eines Fascinators Federn, Band, Spitze, Netze, Seidenblumen oder Perlen verwendet, es können aber auch Objekte aus Filz, Folie, Draht oder Kunststoff daran befestigt sein.

Fascinator bei formalen Anlässen

Ein Fascinator kann grundsätzlich zu allen Gelegenheiten, bei denen ein Hut getragen wird, anstelle eines Hutes getragen werden. In Großbritannien sind solche Gelegenheiten traditionell Hochzeitsfeiern, Pferderennen oder andere Anlässe, zu denen Abendkleidung getragen wird. Im Gegensatz zum Hut lassen sich Fascinators gut mir verschiedenen Frisuren kombinieren. Eine Formalisierung des Dress Codes für die königliche Loge beim Pferderennen Royal Ascot verlangt, dass Damen ab 2012 einen richtigen Hut tragen, Fascinators sind als nicht formell genug nicht mehr zugelassen. In den Vorjahren hatten viele Damen den traditionellen Hut durch den populäreren Fascinator ersetzt. In dem öffentlich zugänglichen Teil der Besuchertribünen sind Fascinators jedoch weiterhin anstelle des Hutes zugelassen. [2]

Der Fascinator der Beatrice Mountbatten-Windsor

In Deutschland wurde die Mode der Fascinator einer größeren Öffentlichkeit durch die Berichterstattung bei anlässlich der Hochzeit von William Mountbatten-Windsor und Catherine Middleton im April 2011 bekannt, zu der zahlreiche der weiblichen Hochzeitsgäste mit Fascinators erschienen waren. Beonderes Aufsehen erregte der Fascinator der Beatrice Mountbatten-Windsor, ein von dem irischen Hutmacher Philip Treacy anlässlich der Hochzeit für die englische Prinzessin angefertigter Kopfschmuck. Der aus beigefarbenem Stoff in Form eines dreidimensionalen barocken Bandornaments gestaltete Fascinator erregte aufgrund seiner ungewöhnlichen Form die Gemüter. Die New York Times rechnete den Kopfputz zu den "75 Dingen, über die New Yorker 2011 sprachen"[3], das Time Magazine erklärte den Fascinator zum "Top 3 Meme" des Jahres 2011.[4]. Das als "Brezel", "Geweih", "Klobrille" oder "wildgewordenes Heftpflaster" verspottete Accessoire war Gegenstand vieler Karrikaturen und scherzhafter Abbildungen. Eine Facebook-Seite mit dem Titel "Princess Beatrice’s ridiculous Royal Wedding hat" fand in kurzer Zeit 143000 Fans. Prinzessin Beatrice nutzte das große öffentliche Interesse an dem Fascinator für wohltätige Zwecke und versteigerte den Hut für umgerechnet rund 99.000 Euro über die Plattform ebay. Den Erlös stiftete sie an ein Kinderhilfswerk [5][6]

Literatur

  • Louise Turner: Fashion Trims: Customize and Create Clothes and Accessories. Creative Publishing Int'l, 2008, S. 48-51 (Beschreibung der Herstellung eines Fascinators) ISBN 9781589233836,

Einzelnachweise

  1. http://www.nytimes.com/2011/05/08/fashion/08noticed.html abgerufen 4. März 2012
  2. http://www.bbc.co.uk/news/uk-england-berkshire-16607875 18. Januar 2012, abgerufen 2. März 2012
  3. http://www.nytimes.com/2011/12/29/fashion/the-75-things-new-yorkers-talked-about-in-2011.html abgerufen 4. März 2012
  4. http://www.time.com/time/specials/packages/article/0,28804,2101344_2100875_2100913,00.html abgerufen 4. März 2012
  5. http://www.nytimes.com/2011/05/08/fashion/08noticed.html abgerufen 4. März 2012
  6. http://www.time.com/time/specials/packages/article/0,28804,2101344_2100875_2100913,00.html abgerufen 4. März 2012