Zum Inhalt springen

Ungarischer Verdienstorden

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. März 2012 um 12:11 Uhr durch AlMa77 (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
V.l.n.r. Ritterkreuz, mit Schwertern, mit Schwertern und Kriegsdekoration, mit Schwertern und Kriegsdekoration für Militärverdienste (jeweils bis 1944)
Offizierskreuz (bis 1944)
Bruststern zum Großkreuz mit der Stephanskrone (bis 1944)
Bruststern zum Großkreuz (bis 1944)
Bruststern zum Großkreuz (seit 1990)
Bandschnalle für Zivilverdienste

Das Ungarische Verdienstkreuz (ungar. Magyar Érdemkereszt) wurde am 14. Juni 1922 durch den ungarischen Reichsverweser Miklós Horthy gestiftet und am 23. Dezember 1935 in einen Verdienstorden umgewandelt. Ab diesem Zeitpunkt lautete die Bezeichnung Königlich Ungarischer Verdienstorden. Nach dem Ende des Titularkönigreiches wurde die Bürgerliche Republik ausgerufen, die den Orden am 14. September 1946 durch die Nationalversammlung als Verdienstorden der Republik Ungarn (Magyar Érdemrend) neu gründete. Mit der Annahme der Verfassung vom 20. August 1949 erlosch der Orden in der bestehenden Form und ist nunmehr seit dem Ende der kommunistischen Herrschaft wieder die höchste Auszeichnung des Landes.

Ordensklassen

Die Stiftung erfolgte in sechs Klassen sowie einer assilierten Verdienstmedaille (Signum Laudis) in vier Stufen:

Das Großkreuz kann auch mit einer Collane, die vorrangig an Staats- und Regierungschefs zur Verleihung kommt, getragen werden. Ebenso konnte diese Klasse bis 1944 als Zeichen höchster Wertschätzung mit der Stephanskrone verliehen werden. Alle Klassen können zudem für Militär- bzw. Kriegsverdienste auch mit Schwertern und/oder der Kriegsdekoration verliehen werden.

Ordensdekoration

Das Ordenszeichen hat die Form eines Kreuzes mit vier weiß emaillierten Armen, dessen Ränder von einem schmalen dunkelgrünen Streifen gebildet werden. Das Avers des Kreuzes zeigt mittig ein rot emailliertes Medaillon in Strahlenform, auf dem der Dreiberg sowie das weiße Doppelkreuz aufgebracht sind. Sowohl Dreiberg als auch Doppelkreuz sind golden gehalten. Das Mittelfeld ist dabei von einem grünen Lorbeerkranz umschlossen. Das Revers des Kreuzes zeigt die Inschrift SI DEUS PRO NOBIS, QUIS EANTRA NOS, 1922 (Ist Gott mit uns, wer mag wider uns sein).

Die Verdienstmedaille wird in der Gold-, Silber- und Bronzestufe verliehen. Sie zeigt auf ihrem Avers das Mittelfeld das beschriebene Ordenskreuz mit Dreiberg und Doppelkreuz und der Überschrift A HAZÁERT (Fürs Vaterland). Das Revers dagegen das Verdienstkreuz sowie das Stiftungsjahr 1922. Die Bronzestufe gilt dabei als Zeichen der erstmalig ausgedrückten Anerkennung des Reichsverwesers und die silberne als wiederholte Anerkennung. Weitere Anerkennungen werden durch eine Spange auf dem Ordensband gekennzeichnet.

Wurde Zivilisten die volle Anerkennung, bzw. Militärpersonen die besonders lobende Anerkennung ausgesprochen, so durfte der Geehrte die Medaille an einem roten Bande, an der Stephanskrone hängend, um den Hals tragen. Diese vergoldete Medaille wurde erst 1939 gestiftet und hatte dieselbe Beschaffenheit, wie die ungarische Verdienstmedaille, nur ohne die Überschrift A HAZÁERT. Zudem zeigte sie auf ihrem Revers nur die zweizeilige Inschrift: SIGNUM / LAUDIS 1922. Für Wiederholungen wurden auch hier Spangen vergeben. Das Große Goldene Signum Laudis ist im Gegensatz zu den unteren Stufen hochoval.

Mit der Ausrufung der Republik ist im Avers das Staatswappen abgebildet.

Trageweise

Das Großkreuz sowie das Komtur I. Klasse werden als Schulterband getragen. Zu beiden Klassen gehört ein Bruststern, der beim Großkreuz einen Durchmesser von 100 mm und beim Bruststern zum Kreuz der I. Klasse 90 mm aufweist, wobei aus den Winkeln des aufgelegten Verdienstkreuzes goldene Strahlen hervorkommen. Das Band des Großkreuzes ist dunkelgrün und rot-weiß gerändert und wird von der rechten Schulter zur linken Hüfte hin getragen. Das Komtur II. Klasse wird als Halsbandorden, das Offizierskreuz als Steckkreuz auf der linken Brusttasche des Beliehenen dekoriert. Das Ritterkreuz sowie das Silberne Verdienstkreuz, welches nicht emailliert ist, werden an einem Dreiecksband an der linken oberen Brustseite getragen. Dieses ist in seiner Grundfarbe grün und rot-weiß gesäumt.

Die ungarische Verdienstmedaille wird mit Ausnahme des Großen Goldenen Signum laudis als Dreiecksband oberhalb der linken Brusttasche getragen. Das Band für Zivilisten ist grün, dass für Militärpersonen rot mit einem schmalen weißen Seiten - sowie einem grünen Randstreifen. Getragen wurde die Verdienstmedaille dabei stets nach den Weltkriegsauszeichnungen.

Bekannte Träger

Literatur

  • Ágnes Makai und Vera Héri: Kereszt, Érem, Csillag – Kitüntetések a magyar történelemben, Helikon Kiadó 2002
  • Roman von Procházka: Österreichisches Ordenshandbuch, Hrsg: Graf Klenau OHG, München 1974