Priwall
Der Priwall ist eine etwa drei Kilometer lange Halbinsel an der Travemündung im Osten Schleswig-Holsteins, er gehört seit 1226 zum Ortsteil Travemünde der Hansestadt Lübeck. Die Halbinsel wird im Norden von der Ostsee, im Westen von der Trave und im Süden von der Pötenitzer Wiek, einer Bucht in der Trave, begrenzt. Von Travemünde aus ist der Priwall über eine Fähre schnell zu erreichen - der Landweg über Dassow um den Dassower See auf der B 105 nach Selmsdorf und Schlutup ist 35 km lang. Das östliche Ende der Halbinsel bildet die Landesgrenze zu Mecklenburg-Vorpommern, bis 1989 verlief hier die innerdeutsche Grenze, sodass Priwall viele Jahre nicht auf dem Landweg erreicht werden konnte. Der Wachturm auf dem Priwallstrand war bei den Grenztruppen der DDR der beliebteste entlang der innerdeutschen Grenze.
Der Priwall ist vor allem im Sommer sehr frequentiert, weil hier breite Sandstrände zum Bad in der Lübecker Bucht einladen, die in Richtung Mecklenburg immer naturbelassener werden. Außerdem ist der Priwall seit einigen Jahren Schauplatz der Sandskulpturenschau Sand-World. Auf dem Priwall gab es einen Flugplatz, der auch von Wasserflugzeugen genutzt wurde, bis die Reichsluftwaffe 1935 das Gelände für sich beanspruchte. Es gab Linienverker in die Ostsee-Anrainerstaaten. Heute ist der Priwall Standort eines Krankenhauses, einer Seemanns-Schule, einer großen Senioren-Residenz und zahlreicher Wochenend-Häuser und großer Sportboot- und Yachthäfen, die inbesondere während der Travemünder Woche ein internationales Flair bieten. Aber auch der Naturschutz kommt in den zur Trave und Pötenitzer Wiek liegenden Schutzgebieten nicht zu kurz. An den Häfen an der Trave kann man unter anderem auch die Viermastbark "Passat" besichtigen.