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Bremerhaven

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Karte
Wappen Bremerhaven Lage der kreisfreien Stadt Bremerhaven in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Bremen
Kreis: Kreisfreie Stadt
Fläche: 78,86 km²
Einwohner: 117.043 (30. April 2005)
Bevölkerungsdichte: 1.484 Einwohner/km²
Arbeitslosenquote: 25,8 % (Juli 2005)
Höhe: etwa 2 m ü. NN
Postleitzahl: 27501-27580 (alt: 2850)
Vorwahl: 0471
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Kfz-Kennzeichen: HB + 1 Buchstabe + 4 Ziffern
(im Gegensatz zur Stadt Bremen)
Gemeindeschlüssel: 04 0 12 000
Gliederung des
Stadtgebiets:
2 Stadtbezirke mit 9 Stadtteilen
Adresse der
Stadtverwaltung:
Stadthaus
Hinrich-Schmalfeldt-Straße
27576 Bremerhaven
Website: www.bremerhaven.de
E-Mail-Adresse: Pressesprecher
Politik
Oberbürgermeister: Jörg Schulz (SPD)
Stadtverordneten-
vorsteher
:
Artur Beneken (SPD)
Stadtverordneten-
versammlung
:
SPD 18 Sitze
CDU 16 Sitze
GRÜNE 6 Sitze
FDP 4 Sitze
DVU 4 Sitze

Die Seestadt Bremerhaven (umgangssprachlich auch Fishtown genannt) ist eine kreisfreie Stadt im Nordwesten Deutschlands. Sie bildet mit der etwa 53 km südlich liegenden nächst größeren Stadt Bremen das Bundesland (Stadtstaat) Freie Hansestadt Bremen. Weitere Gemeinden gibt es in diesem Bundesland nicht. Als weitere größere Stadt liegt Hamburg etwa 93 km östlich von Bremerhaven.

Die Einwohnerzahl der Stadt überschritt 1939 die Grenze von 100.000 Einwohner und machte sie zur Großstadt. Damals wurde die Mittelstadt Bremerhaven mit der preußischen Stadt Wesermünde zur Großstadt Wesermünde vereinigt. 1947 wurde sie in Bremerhaven umbenannt.

Geografie

Bremerhaven liegt an der Mündung der Geeste (Fluss) in die Weser, unweit deren Mündung in die Nordsee. Das Stadtgebiet hat eine Gesamtlänge von 15 km und eine Breite von 8 km.

Zum Stadtgebiet Bremerhavens gehören alle Grundstücke, Fluss- und Hafenanlagen mit Ausnahme des Überseehafens. Dieser gehört zur Stadt Bremen. Die Stadt Bremerhaven ist jedoch auf Grund eines Vertrages mit der Stadt Bremen gemeindeverwaltungsmäßig auch für das Überseehafengebiet zuständig. Dies wurde auch in der Verfassung für die Stadt Bremerhaven (VerfBrhv) verankert.

Nachbargemeinden

Das Stadtgebiet Bremerhavens ist im Norden, Osten und Süden vollständig von niedersächsischem Staatsgebiet umgeben. Im Westen der Stadt befindet sich das Mündungsgebiet der Weser in die Nordsee. Die Nachbargemeinden, die alle zum Landkreis Cuxhaven gehören, sind im Norden die Stadt Langen, im Osten die Gemeinde Schiffdorf und im Süden die Gemeinde Loxstedt.

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet ist in die Stadtbezirke Nord und Süd unterteilt. Diese gliedern sich weiter in 9 Stadtteile. Einige Stadtteile sind noch einmal untergliedert in Ortsteile.

Stadtbezirke Bremerhavens sowie deren zugehörige Stadtteile und Ortsteile:

Stadtbezirk Nord Stadtbezirk Süd
  • Weddewarden
  • Leherheide
    • Königsheide
    • Fehrmoor
    • Leherheide-West
  • Lehe
    • Speckenbüttel
    • Eckernfeld
    • Auf den Wohden
    • Twischkamp
    • Goethestraße
    • Klushof
    • Schierholz
    • Buschkämpen
  • Mitte
    • Mitte-Süd
    • Mitte-Nord
  • Geestemünde
    • Geestemünde-Nord
    • Geestendorf
    • Geestemünde-Süd
    • Bürgerpark
    • Grünhöfe
  • Schiffdorferdamm
  • Surheide
  • Wulsdorf
    • Dreibergen
    • Jedutenberg
    • Liethbreden
  • Fischereihafen

Geschichte

Die älteste schriftliche Überlieferung zur Besiedlung des heutigen Bremerhavener Stadtgebiets reicht bis 1139 zurück. Damals wurden die Kirchdörfer Geestendorf und Wulsdorf urkundlich genannt. Der 1275 erstmals erwähnte Flecken Lehe nördlich der Geeste gewann eine überörtliche Bedeutung als Amtssitz und Marktort mit minderstädtischen Rechten. Politisch stand das Gebiet an der Geestemündung lange im Widerstreit der Interessen des Erzbistums Bremen und der Stadt Bremen, wobei Lehe seine Rechte mehrfach durch Schutzverträge mit dem Bremer Rat zu wahren suchte. 1648/54 kam das Gebiet mit dem gesamten Erzbistum Bremen unter schwedische Hoheit. 1719 ging es nach kurzzeitiger dänischer Besetzung endgültig auf das Kurfürstentum, später Königreich Hannover über.

Datei:Bremerhaven 1909.JPG
Bremerhaven um 1909
  • 1827 wird die Siedlung Bremerhaven wegen der zunehmenden Versandung der Weser als Bremer Außenposten auf einem von Hannover angekauften Grund angelegt (siehe auch Johann Smidt)
  • 1837 wird für Bremerhaven eine vorläufige Gemeindeordnung eingeführt
  • 1845 Im Süden Bremerhavens gründet der Staat Hannover unweit der alten Siedlung Geestendorf die neue Siedlung Geestemünde und legt einen Hafen als Konkurrenz zu Bremerhaven an.
  • 1847 Bremerhaven wird Ausgangspunkt der ersten Dampferlinie von Europa nach Amerika
  • 1848-1852 Sitz der Seezeugmeisterei, des Arsenals der deutschen Reichsflotte während des Schleswig-Holsteinischen Krieges
  • 1851 Bremerhaven erhält Stadtrechte. Bereits ein Jahr vorher wurde Geestemünde zu einer Landgemeinde erhoben.
  • 1861 bis 1905: In mehreren Abschnitten wird das Gebiet Bremerhavens erweitert
  • 1880 Bremerhaven erhält einen hauptamtlichen Stadtdirektor und wird damit faktisch von Bremen unabhängig. Gleichzeitig erhält die nördlich von Bremerhaven gelegene Gemeinde Lehe stadtähnliche Rechte
  • 1883 wird die Telefonleitung von Bremen nach Bremerhaven eröffnet, damals die längste Telefonleitung Deutschlands.
  • 1888 Die Gemeinde Geestendorf wird nach Geestemünde eingegliedert ("Hafenort Geestemünde" mit etwa 15.000 Einwohnern).
  • 1912 Die Landgemeinde Geestemünde erhält Stadtrechte (kreisfreie Stadt) und hat etwa 27.000 Einwohner
  • 1920 Lehe wird kreisfreie Stadt, Wulsdorf wird ein Ortsteil der kreisfreien Stadt Geestemünde
  • 1924 Die kreisfreie Stadt Lehe (etwa 40.000 Einwohner) und die kreisfreie Stadt Geestemünde (mit Wulsdorf, zusammen etwa 30.000 Einwohner)) werden zur neuen kreisfreien Stadt Wesermünde vereinigt. Die neue Stadt hat etwa 70.000 Einwohner und gehört zur preußischen Provinz Hannover. Damit ist Bremerhaven komplett von einer einzigen Stadt umgeben.
  • 1925 fährt die erste Buslinie Bremerhavens nach Schiffdorf
  • 1927 Wesermünde wird durch Eingliederung von Weddewarden, Schiffdorferdamm und Speckenbüttel vergrößert.
  • 1938 Das Hafengebiet Bremerhavens wird ausgegliedert und der Stadt Bremen angeschlossen
  • 1939 Bremerhaven wird mit der preußischen Nachbarstadt Wesermünde zusammen gelegt. Die neue Großstadt trägt den Namen Wesermünde und gehört zur Provinz Hannover.
  • Im Zweiten Weltkrieg wird die Stadt stark zerstört und verliert einen Großteil ihrer Bevölkerung
  • 1947 wird Wesermünde in "Bremerhaven" umbenannt und durch die britische Militärregierung dem Land Bremen eingegliedert, das 1949 ein Bundesland Deutschlands wird. Die Stadt hat nunmehr wieder mehr als 100.000 Einwohner. In den Folgejahren dient Bremerhaven (innerhalb der mit Ausnahme der Häfen von Bremen und Bremerhaven britisch besetzen "Nordwest-Zone") als Nachschubhafen der USA.

Eingemeindungen

Blick über Bremerhaven
Entwicklung Bremerhavens
Jahr Bremerhaven Lehe Geestemünde
1827 Gründung Bremerhavens Lehe -
1845 Bremerhaven Lehe Gründung Geestemündes
1888 Bremerhaven Lehe Eingliederung von
Geestendorf
1912 Bremerhaven Lehe Geestemünde wird
kreisfreie Stadt
1920 Bremerhaven Lehe wird
kreisfreie Stadt
Eingliederung von Wulsdorf
1924 Bremerhaven Zusammenschluss von Lehe und Geestemünde
zur kreisfreien Stadt Wesermünde
1927 Bremerhaven Eingliederung von Weddewarden, Schiff-
dorferdamm
und Speckenbüttel
1939 Vereinigung zur neuen Stadt "Wesermünde"
1947 Eingliederung nach Bremen und Umbenennung in Bremerhaven


Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1870 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohnerzahlen
1827 27
1831 414
1871 10.800
1. Dezember 1875 ¹ 12.296
1. Dezember 1890 ¹ 16.414
2. Dezember 1895 ¹ 18.366
1. Dezember 1900 ¹ 20.322
1. Dezember 1910 ¹ 24.165
8. Oktober 1919 ¹ 21.839
16. Juni 1925 ¹ 23.896
16. Juni 1933 ¹ 25.779
Jahr Einwohnerzahlen
17. Mai 1939 ¹ 112.831 ²
13. September 1950 ¹ 114.070
6. Juni 1961 ¹ 141.849
27. Mai 1970 ¹ 140.455
30. Juni 1975 144.500
30. Juni 1980 138.900
30. Juni 1985 134.500
27. Mai 1987 ¹ 126.629
30. Juni 1997 128.000
30. Juni 2004 117.705

¹ Volkszählungsergebnis ² "Stadt Wesermünde"

Stadt Wesermünde 1924 bis 1939

Jahr Einwohnerzahlen
16. Juni 1925 ¹ 72.065
16. Juni 1933 ¹ 77.491

¹ Volkszählungsergebnis

Religionen

Die überwiegend protestantische Bevölkerung der jungen Siedlung Bremerhaven war seit der Gründung zunächst in die nördliche Kirchengemeinde Lehe eingepfarrt. Lehe war eine überwiegend reformierte Siedlung, in der schon ab 1520 die Reformation eingeführt worden war. Während der Schwedenherrschaft war jedoch das lutherische Bekenntnis vorherrschend.

Ab 1846 wurde in Bremerhaven eine eigene Kirche gebaut, die Bürgermeister-Smidt-Gedächtniskirche. An dieser Kirche entstand eine aus Lutheranern und Reformierten Gemeindegliedern bestehende Unierte Gemeinde, die von Anfang an zur Bremischen Evangelischen Kirche gehörte und bis heute die einzige Kirchengemeinde dieser Landeskirche in Bremerhaven ist. Von dieser spaltete sich 1855 eine lutherische Gemeinde ab. Die später in Bremerhaven neu gegründeten Kirchengemeinden sowie die Kirchengemeinden der mit Bremerhaven seit 1939 vereinigten Stadt Wesermünde beziehungsweise dessen Vorgängergemeinden Geestemünde und Lehe gehören - sofern es sich um lutherische Gemeinden handelt - zur Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers (Kirchenkreise Bremerhaven, Wesermünde-Nord und Wesermünde-Süd innerhalb des Sprengels Stade) beziehungsweise - sofern es sich um reformierte Gemeinden handelt - zur Evangelisch-reformierten Kirche (Synodalverband VIII). Darüber hinaus gibt es in Bremerhaven auch freikirchliche Gemeinden.

Schon bald nach Gründung der Stadt zogen auch Katholiken nach Bremerhaven, die jedoch zahlenmäßig stets in der Minderheit blieben. 1867 wurde die Kirche St. Marien im neugotischen Stil erbaut, die erste katholische Kirche der Stadt. Die zugehörige Gemeinde wurde 1902 eine selbstständige Pfarrei, nachdem sie zuvor als Filialgemeinde zu St. Johann in Bremen (Bistum Osnabrück) gehörte. Später folgten weitere Gemeinden, auch in den Nachbargemeinden Geestemünde und Lehe, wie etwa die Herz-Jesu Kirche in Lehe 1911. Heute gehören die Pfarrgemeinden der Stadt Bremerhaven zum Dekanat Bremerhaven des Bistums Hildesheim. Das Dekanat Bremerhaven umfasst darüber hinaus auch Gemeinden des Landkreises Cuxhaven.

Politik

Bürgermeister Smidt Gedächtniskirche
Radarfunkturm Bremerhaven
Überseehafen Bremerhaven

Mit der Gründung Bremerhavens im Jahre 1827 übernahm zunächst ein Amtmann aus Bremen die Verwaltungsgeschäfte. Eine eigentliche Gemeindeverwaltung gab es zunächst nicht. 1837 erhielt die Siedlung eine vorläufige Gemeindeordnung, war jedoch faktisch weiterhin von Bremen abhängig. Eine eigene Stadtverwaltung gab es weiterhin zunächst nicht. Mit Wirkung vom 18. Oktober 1851 erhielt Bremerhaven die Stadtrechte. Fortan gab es einen 8köpfigen Gemeinderat mit einem Vorsitzenden, der die Stadt de jure vertrat, aber keine Kompetenzen erhielt. Eigentliches Stadtoberhaupt war somit immer noch der bisherige Amtmann aus Bremen. Erst 1880 wurde ein hauptamtlicher Stadtdirektor eingesetzt und die Stadt damit faktisch von Bremen selbständig. Ab 1923 erhielt dieser den Titel Oberbürgermeister. Von da an war Bremerhaven quasi einer kreisfreien Stadt anderer Länder vergleichbar. Ähnlich war es auch in den benachbarten Kommunen Lehe und Geestemünde. Während in Geestemünde zunächst ein Gemeindevorsteher, ab 1889 ein Bürgermeister amtierte, gab es in Lehe bereits ab 1880 einen Bürgermeister. Beide Städte wurden 1919 beziehungsweise 1920 kreisfrei, weshalb das Stadtoberhaupt den Titel Oberbürgermeister führte. Diesen Titel führte auch das Stadtoberhaupt der aus der Vereinigung beider Städte 1924 gebildeten kreisfreien Stadt Wesermünde. Somit gab es auf dem Gebiet der heutigen Stadt Bremerhaven seit den 1920er Jahren zunächst zwei Oberbürgermeister, bis zur Vereinigung beider Städte im Jahre 1939.

Heute hat die Stadt Bremerhaven aufgrund der "Verfassung für die Stadt Bremerhaven (VerfBrhv)" als Verwaltungsorgane eine Stadtverordnetenversammlung und einen Magistrat. Die Stadtverordnetenversammlung besteht aus 48 Stadtverordneten, deren Mitglieder von den Bürgern der Stadt auf vier Jahre gewählt werden. Sie ist grundsätzlich für alle Angelegenheiten der Stadt zuständig. Die Stadtverordnetenversammlung wählt in der ersten Sitzung nach der Wahl den Stadtverordnetenvorsteher sowie einen ersten und einen zweiten Beisitzer. Diese bilden den Vorstand. Der Stadtverordnetenvorsteher repräsentiert die Stadtverordnetenversammlung, leitet die Verhandlungen der Stadtverordnetenversammlung und übt das Hausrecht aus.

Das zweite Organ, der Magistrat, ist die Verwaltungsbehörde der Stadt. Er besorgt die laufende Verwaltung der Stadt und besteht aus dem Oberbürgermeister, dem Bürgermeister als seinem Vertreter und weiteren hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitgliedern (Stadträte). Die hauptamtlichen Mitglieder, darunter auch der Oberbürgermeister, werden von der Stadtverordnetenversammlung auf sechs Jahre, die ehrenamtlichen Mitglieder für die Dauer ihrer Wahlzeit gewählt. Der Oberbürgermeister leitet die Sitzungen des Magistrats. Der derzeit amtierende Oberbürgermeister wurde 1999 gewählt. In der Stadtverordnetenversammlung regiert eine große Koalition aus SPD und CDU.

Stadtoberhäupter

Geestendorf bis 1888

Lehe bis 1924 Stadtrechtsähnliche Verfassung ab 1880; kreisfreie Stadt ab 1920

Geestemünde bis 1924 (Seit 1850 Landgemeinde, ab 1919 kreisfreie Stadt)

Wesermünde 1924 bis 1947

Bremerhaven 1880 bis 1939 und seit 1947

Stadtverordnetenvorsteher seit 1948

Wappen

Das Wappen der Stadt Bremerhaven zeigt in Silber, über gewelltem blauen Schildfuß mit silbernem Fisch, ein Hanseschiff mit blauem Dach auf dem Achterkastell. Auf den Segeln drei Wappen: 1 in Rot ein silberner Schlüssel, darüber in Silber ein rotes Tatzenkreuz, 2 in Blau ein goldener Anker, 3 in Rot zwei gekreuzte silberne Sensenblätter.

Bedeutung: Die Stadt Bremerhaven legte sich dieses Wappen nach der Eingliederung der Stadt Wesermünde in das Bundesland Bremen und deren Umbenennung in Bremerhaven 1947 zu. Offiziell angenommen wurde es am 28. Mai 1947. Schiff und Fisch weisen auf die Bedeutung als Hafen- und Fischereistandort der Stadt Bremerhaven hin. Die Wappen auf den Segeln symbolisieren die drei ehemaligen Städte Bremerhaven (Bremer Schlüssel und Tatzenkreuz), Geestemünde (Anker) und Lehe (Sensenblätter).

Städtepartnerschaften

Bremerhaven unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:

Wirtschaft und Infrastruktur

Bremerhaven ist der wichtigste Fischereihafen Deutschlands, was der Stadt den Spitznamen "Fischtown" eingebracht hat. Hinzu kommt die wichtige Bedeutung als Hafen für den Autoumschlag. Wichtigste Industriezweige: Containerterminal, Werften, Lebensmittelverarbeitung, Tourismus.

Die 1877 gegründete Bremer Lagerhaus Gesellschaft, heute BLG Logistics Group, in Bremerhaven ist heute mit 6.800 Mitarbeitern einer der Branchenführer in der Autologistik und im sogenannten Finishing in Europa. Im Autoterminal der BLG, mit einer Gesamtfläche von drei Millionen Quadratmetern, ist Platz für 120.000 Fahrzeuge. Der Gesamtwert beläuft sich bei voller Auslastung auf ca. 3,6 Mrd. Euro. Die meisten der für den deutschen Markt bestimmten Importautos gelangen über Bremerhaven nach Deutschland.

Verkehr

Durch das östliche Stadtgebiet Bremerhavens führt die Bundesautobahn A27 Bremen-Cuxhaven. Ferner führen die B 6 und B 71 durch das Stadtgebiet. Bremerhavens Hauptbahnhof liegt an der Strecke Bremen - Cuxhaven und ist Ausgangspunkt der Strecke nach Hamburg-Neugraben. Auch das Hafengebiet besitzt ein ausgedehntes Schienennetz.

Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen Busse der Verkehrsgesellschaft Bremerhaven AG und anderen Unternehmen. Die Verkehrsgesellschaft Bremerhaven wurde 1881 als Bremerhavener Straßenbahn gegründet und wurde ab 1926 als Straßenbahn Bremerhaven-Wesermünde A.-G. beziehungsweise ab 1939 als Straßenbahn Wesermünde A.-G. geführt. 1982 wurde die Straßenbahn stillgelegt. Seither verkehren nur noch Busse im Stadtgebiet. Die Stadt gehört dem Verkehrsverbund Bremen-Niedersachsen an.

Bremerhaven hat einen Flugplatz, von dem u.a. Helgoland bedient wird, sowie ein internationales Kreuzfahrt-Terminal.

Medien

In Bremerhaven erscheint als Tageszeitung die Nordsee-Zeitung. Radio Bremen unterhält im Columbus Center ein Außenstudio. Desweiteren besteht als Fernseh- und Hörfunkprogramm der Bürgerrundfunk Bremerhaven.

Öffentliche Einrichtungen

In Bremerhaven haben folgende Einrichtungen und Institutionen beziehungsweise Körperschaften des öffentlichen Rechts ihren Sitz:

Bremerhaven ist außerdem traditionell ein größerer Standort der Deutschen Marine. Die jetzt größte Marinedienststelle ist die Marineortungsschule, an der Soldaten in den Bereichen Taktik, Nautik, Elektronik und anderen Spezialgebieten ausgebildet werden.

Bildung

In Bremerhaven befindet sich die Hochschule Bremerhaven, die 1975 gegründet und seither ständig erweitert wurde. Ihre Vorgängereinrichtungen waren Abteilungen der Bremer Hochschule für Technik und Nautik. Ferner befindet sich hier das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung und ein Zentrum für Biotechnologie.

Ansässige Unternehmen

Kultur, Sport und Sehenswürdigkeiten

Stadttheater Bremerhaven
Museums-U-Boot WILHELM BAUER
Columbus Center mit der "Seute Deern" im Vordergrund
Großer Leuchtturm ("Loschenturm") von 1854
Zoo am Meer mit Blick in die Wesermündung
Zoo am Meer, Eingang
Datei:Bürgerpark Bremerhaven.JPG
Bürgerpark in Bremerhaven

Theater

Galerien/Ausstellungen

  • Kunsthalle Bremerhaven
  • Galerie 149
  • Galerie Paul

Museen

  • Deutsches Schifffahrtsmuseum (mit Museumshafen)
  • Museums-U-Boot Wilhelm Bauer (U 2540)
  • Erfahrungsfeld PHÄNOMENTA
  • Museumsschiff FMS GERA
  • Historisches Museum Bremerhaven "Morgenstern Museum", beachtenswert ist hier die Deutsche Auswanderer-Datenbank (DAD)
  • Deutsches Auswandererhaus
  • Nordsee-Museum
  • Volkskundliches Freilichtmuseum Speckenbüttel

Musik

  • Rock Cyclus Bremerhaven e. V.

Sport

  • Rudern: Bremerhavener Ruderverein von 1889 - Bronze World Rowing U23
  • Basketball: Eisbären Bremerhaven - 1. Basketball Bundesliga BBL
  • Eishockey: REV Bremerhaven - 2. Eishockey Bundesliga
  • Fußball: FC Bremerhaven - Verbandsliga Bremen
  • Tanzen: TSG Bremerhaven - 1. Bundesliga Latein Formation
  • Tennis: Bremerhavener Tennisverein von 1905 - 2. Tennis Bundesliga Nord

Bauwerke

  • Bürgermeister-Smidt-Gedächtnis-Kirche (Architekt Simon Loschen), evangelische Hauptkirche der Stadt. Sie bildet zusammen mit dem Columbus-Center das Wahrzeichen der Stadt
  • Großer Leuchtturm ("Loschenturm"), 1854 erbaut von dem Bremer Architekten Simon Loschen im Stil der norddeutschen Backsteingotik
  • Comfort Hotel
  • Radarturm
  • Weidenschloss

Sonstige Sehenswürdigkeiten

  • Häfen (Rundfahrt im Hafenbus, Hafenrundfahrten)
  • Columbusbahnhof - Columbus Cruise Center (Kreuzfahrt-Terminal)
  • Obere Bürger (Fußgängerzone)
  • Alte Bürger (Kneipenmeile)
  • Schaufenster Fischereihafen mit Atlanticum (Aquarium und Fischereimuseum)
  • Zoo am Meer
  • Container-Aussichtsturm (Rundblick über den Überseehafen und den Container-Terminal, Eintritt frei)
  • Besucherzentrum Lloyd-Werft (Werft-Führung und 360°-Rundgang mit Vortrag auf der Plattform)
  • Aussichtsplattform des Radarturms
  • Thieles Garten (Park mit altem Baumbestand, exotischen Pflanzen und Skulpturen)
  • Die Sail 2005 (das größte Windjammer-Treffen Europas alle 5 Jahre)
  • "Seute Deern" Museums und Restaurantschiff mit Trauungsmöglichkeit
  • Der Bürgerpark
  • Deutsches Auswandererhaus am Neuen Hafen

Kulinarische Spezialitäten

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Die Stadt Bremerhaven beziehungsweise deren Vorgängergemeinden haben folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen (in der Reihenfolge der Verleihung):

Ehrenbürger von Bremerhaven

Ehrenbürger von Geestemünde

Ehrenbürger von Lehe

  • 1924: Johann (Hans) Carl Harries, Mitglied des Magistrats
  • 1924: Rudolf Mädger, Mitglied des Magistrats
  • 1924: Friedrich Timmermann, Mitglied des Magistrats

Ehrenbürger von Wesermünde

Söhne und Töchter der Stadt

Folgende Personen wurden in Bremerhaven geboren (chronologische Auflistung nach Geburtstag):

Literatur

  • Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte. Band III Nordwestdeutschland, 1. Teilband Niedersachsen/Bremen - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1952

Sagen und Legenden

  • Der Klabautermann
  • Der Riese Rik und die Sandbank „Roter Sand"
  • Jedut
  • Die Krone im Wulsberg
  • Der Galgen in Wulsdorf
  • Witteburg - Stinteburg
  • Die Karlsburg
  • Galopp-Eisen und Flug-Eisen
  • Der gebratene Pudel
  • Nieschen-Wetter
  • Der heilige Dionysius
  • Der Kinderteich in Lehe
  • Der Blexer Kirchbau und das Kind von Lehe
  • Der Franzose und die Granat
  • Der Weihnachtsmann im Bütteler Berg
  • Jan Klövensteens nächtliches Abenteuer
  • Das Hexenkreuz auf dem Eckernfeld
  • Das Brillenmoor
  • Tjede Peckes war überall
  • Der Morgenstern

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Vorlage:Navigationsleiste Kreisfreie Städte im Land Bremen