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Echter Lorbeer

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Datei:Lorbeer.jpg
Pflanzenteile des Lorbeerbaums

Lorbeerbaum (Laurus nobilis L.) Lauraceae Eng. Bay Laurrel,, fr. Laurier; it. Lauro, sp. Laurel


Botanik:

Strauch- oder Laubgewächs, mit ledrigen, oberseits gänzenden, aromatisch duftenden Blättern.

Verbreitung:

Mittelmeerraum; als Kübelpflanze gedeiht er auch noch in Südirland

Inhaltsstoffe:

In der Frucht (Fruct. Lauri) kommt Ätherisches und fettes Öl vor. Werden die Früchte gepresst und ausgekocht, so ergibt sich ein Gemenge, das als Ol. Lauri bekannt ist. Dieses ist durch Chlorophyll grün gefärbt und stellt eine salbenartige, bei 36 ° C schmelzende Masse dar. Im einzelnen enthält die Frucht bis 30 % fettes Öl und ca. 1 % Ätherisches Öl (Terpene, Sesquiterpene, Alkohole und Ketone).

Das Blatt enthält 1,3 % Ätherische Öle(Ol. Lauri folii) darin 45 % Cineol, 12 % Terpene, 3-4 % Sesquiterpene, 3 % Methyleugenol und weitere α- und β-Pinen, Phellandren, Linalool, Geraniol und Terpineol gefunden. Stoffe (G/O).

Verwendung:

Blätter dienen zur Würzung von Fleisch- und Fischspeisen, eingelegten Gurken und Heringen, für Suppen, Sülzen und Essigaromatisierung. Destilliertes Lorbeeröl dient medizinisch zum Einreiben.

Fruct. Lauri wurden früher als Antiparasiticum verwendet (z. B . gegen Läuse und Krätzmilben. Wegen der häufig auftretenden allergischen Kontaktdermatitis heute nicht mehr angewendet.

Außerdem wir Fruct. Lauri beim beim Milchvieh gegen Euter-Erkrankungen verordnet. (G/O.)

Zur Geschichte

Die Herkunft des lateinischen Namens für den Baum (Laurus) ist unbekannt, dagegen erinnert die altgriechische Bezeichnung daphne [δάφνη], daran, dass sich die Nymphe Daphne in einen Lorbeerstrauch verwandelte, um den Nachstellungen Apolls zu entgehen. Dieser trug als Zeichen seines Kummers über die nicht erwiderte Liebe einen Kranz aus Lorbeerzweigen. Die römischen Kaiser trugen diesen, und später erhielten ihn auch Sieger bei Spielen. Der Loorberkranz ist bis heute sprichwörtlich für eine besonderer Auszeichnung.

In einigen Sprachen Südosteuropas und des Nahen Ostens erinnert die Bezeichnung für Lorbeerblätter an diese Sage: So bedeutet hebräisch aley daphna [עלי דפנה] „Blätter der Daphne“. Türkisch defne, albanisch dafinë; bulgarisch dafinov list [дафинов лист], rumänisch dafin, neugriechisch dafni [δάφνη] sind ebenso Belege für die Herkunft des Namens.


Quellen:

  • Franke, W., / Gessner/Orzechowski (G/O)
  • Franz Eugen Köhler (1887): Köhlers Medizinal - Pflanzen in naturgetreuen Abbildungen mit kurz erläuterndem Texte. (Abbildung)