Bad Cannstatt
Bad Cannstatt, früher auch Kannstatt, Canstadt, Cannstadt genannt, ist heute ein Stadtbezirk von Stuttgart, der am rechten bzw. nordöstlichen Ufer des Neckars liegt und bereits in der Römerzeit gegründet wurde.
Abgesehen von den Mineralquellen und Kurbetrieben ist Bad Cannstatt bekannt für das alljährlich im Herbst auf dem Cannstatter Wasen stattfindende Cannstatter Volksfest, das Gottlieb-Daimler-Stadion (VfB Stuttgart) und die Hanns-Martin-Schleyer-Halle. Außerdem gilt Cannstatt dank Gottlieb Daimler als Geburtsort von Motorrad und Automobil.
Scherzhaft ist anstatt der korrekten Bezeichnung Stuttgart-Bad Cannstatt auch von Stuttgart bei Cannstatt die Rede, da die Landeshauptstadt im Tal-Kessel auf der anderen Seite des Neckars erst wesentlich später gegründet wurde.
Geschichte
- Um 708 als „Canstat ad Neccarum" bezeichnete Siedlung
- Erhebung zur Stadt durch Kaiser Ludwig IV. im Jahr 1330
- Am 22. Oktober 1845 fährt die erste württembergische Eisenbahn von Cannstatt nach Untertürkheim.
- Am 1. April 1905 wird die Oberamtsstadt Cannstatt (zwangsweise) nach Stuttgart eingemeindet.
- 1933 erhält der Stadtbezirk den offiziellen Titel "Bad" Cannstatt.
- Der Stadtbezirk Bad Cannstatt mit den Stadtteilen Burgholzhof, Steinhaldenfeld und Sommerrain ist der größte und geschichtlich älteste Stadtbezirk Stuttgarts mit 68.175 Einwohnern (Stand 31.12.2002).
Sehenswürdigkeiten
- Wilhelma - Zoologisch-Botanischer Garten
- Mineralquellen und Mineral-Thermalbad
- Gottlieb-Daimler-Stadion
- Mercedes-Benz Museum im Motorenwerk DaimlerChrysler
- Neues Mercedes-Benz Museum (in Bau bis 2006) gegenüber dem Gottlieb-Daimler-Stadion
Persönlichkeiten
- Der Autokonstrukteur Gottlieb Daimler (* 17. März 1834 in Schorndorf) stirbt am 6. März 1900) in Cannstatt.
- Der Autokonstrukteur Wilhelm Maybach (* 9. Februar 1846 in Heilbronn) stirbt am 29. Dezember 1929 in Cannstatt.
- Kabarettist und Schriftsteller Dr. Hans Bayer (Pseudonym: Thaddäus Troll (*18. März 1914 in Bad Cannstatt † 5. Juli 1980 in Stuttgart) lebte lange in seinem Geburtsort.
Ehrenbürger
- 1818 Karl Friedrich Sick, Hofrat (1780-1837)
- 1822 Franz Xaver Freiherr Hugo von Spitzenberg, Oberstkammerherr, Generalleutnant und Hofjägermeister (1781-1864)
- 1822 Johann Gottlob Christof (von) Seeger, Oberamtmann und Stadtrichter (1767-1835)
- 1830 Josef (von) Dalbenden, Oberstleutnant und Kammerherr (1792-1844)
- 1830 Jakob (von) Heine. Dr., Geh. Hofrat, Mitbegründer der Orthopädie (1800-1879)
- 1830 Henriette Heine, geb. Camerer (1807-1874)
- 1831 Gotthold Karl Georg (von) Strohin, Oberamtmann und Stadtdirektor (1791-1858)
- 1843 Elisabeth Freifrau Hugo von Spitzenberg geb. Freiin von Massenbach (1803-1857) und ihre vier Söhne, die Freiherren:
- Wilhelm Hugo von Spitzenberg, General (1825-1888)
- Karl Hugo von Spitzemberg, Kammerherr, Staatsrat (1826-1880)
- Alfred Hugo von Spitzemberg (1830-1848)
- Franz Hugo von Spitzemberg, Premierleutnant (1841-1871)
- 1845 Karl Baron von Vauthier-Bailliamont, K. K. Kämmerer, Hauptmann (1778-1856)
- um 1845 Emil Freiherr von Maucler, Oberstkarnmerherr, Oberhofratspräsident und Staatsrat ( 1809-1870)
- um 1845 Julius Freiherr von Maucler, Kammerherr und Legationsrat (1811-1850)
- 1854 Wilhelm Graf von Taubenheim, Kammerherr und Oberst-Stallmeister (1805-1894)
- 1856 Albert (von) Veiel, Dr., Oberamtsarzt und Geh. Hof rat (1806-1874)
- 1879 Ernst Pfeiffer, Geh. Hofrat (1831-1904)
- 1881 Karl Wilhelm Sutorius. Kaufmann (1831-1901)
- 1888 Karl (von) Burckhardt, Dr., Hofrat und Badearzt (1818-1888)
- 1893 Rudolf (von) Vellnagel, Bankier, Geh. Hofrat und Niederländischer Generalkonsul (1840-1918)
- 1893 Karl (von) Schmid, Staatsminister des Innern (1832-1893)
- 1893 Karl (von) Leibbrand, Präsident (1839-1898)
- 1904 Oskar (von) Nast, Oberbürgermeister von Bad Cannstatt (1849-1907)