Perry Rhodan – SOS aus dem Weltall
| Film | |
| Titel | Perry Rhodan – SOS aus dem Weltall |
|---|---|
| Originaltitel | …4 …3 …2 …1 …morte |
| Produktionsland | Italien Deutschland Spanien |
| Originalsprache | Italienisch |
| Erscheinungsjahr | 1967 |
| Länge | 79 Minuten |
| Altersfreigabe |
|
| Stab | |
| Regie | Primo Zeglio |
| Drehbuch | K. H. Vogelmann K. H. Scheer |
| Produktion | Ernst von Theumer |
| Musik | Erwin Halletz Antón García Abril |
| Kamera | Ricardo Pallottini Manuel Merino (ungenannt) |
| Schnitt | Renato Cinquini |
| Besetzung | |
| |
Perry Rhodan – SOS aus dem Weltall ist ein italienisch-deutsch-spanischer Science-Fiction-Film aus dem Jahre 1966. Er ist der einzige Kinospielfilm, in dessen Mittelpunkt der Heftroman-Held Perry Rhodan steht.
Handlung
Perry Rhodan, Major der "U.S. Space Force", wird mit drei Kollegen – seinem Kumpel Captain Burley (internationale Version: Mike Bull), Captain Flipper und dem Bordarzt Dr. Paulsen (internationale Version: Dr. Manoli) – auf geheime Weltraummission zum Mond geschickt. Als die Chefs von Interkosmos Details besprechen, werden sie dabei vom Gangsterboss Arkin abgehört. So erfährt dieser, wozu die Mission dient. Ein zuvor auf den Mond entsandte Sonde hatte unter dem ‘Nubischen Meer‘ ein Metall geortet, dass ein weitaus größeres Atomgewicht als Uran hat und damit wertvoller ist „als alles Silber, Gold und Platin zusammen“. Die Mondmission endet unerwartet. Das Viererteam stößt auf ein Raumschiff, das hier unlängst wegen Maschinenschadens notlanden musste. Sie werden vom Wissenschaftler Crest und der blonden, ebenso schönen wie überheblichen Raumschiffkommandantin Thora empfangen. Sie und ihre Kampfroboter, die mit ihren Blicken Menschen wie Gegenstände im Nu auflösen können, stammen vom Planeten Arcon, 114 Lichtjahre entfernt. Die Arconier sind nicht imstande, ihr Raumschiff für den Heimflug zu reparieren, und so bietet Perry Rhodan seine Hilfe an. Dr. Paulsen stellt fest, dass Crest sehr krank ist: er hat Leukämie. Um ihm zu helfen, müssten alle zurück auf die Erde fliegen, um den Spezialisten Dr. Haggard aufzusuchen. Man nimmt das kleine Arconier-Raumschiff, dass sich im havarierten Mutterschiff befindet, und kehrt auf den Blauen Planeten zurück.
Bei der Landung in Afrika wird die bunte Truppe von einheimischen Soldaten unfreundlich empfangen. Das Raumschiff wird beschossen, doch Thoras Abwehrwaffen halten sämtlichen Feuerstößen leicht stand. Auf der Suche nach Dr. Haggard geraten Rhodan und Burley in Arkins Hinterhalt. Doch mit Hilfe einer von Thora mitgegebenen Waffe und ihren schwingenden Fäusten können Perry und sein Kumpel die Schurken niederringen. Schließlich erreichen die beiden Haggard, der sich bereiterklärt, mit seinen beiden medizinischen Mitarbeiterinnen, Dr. Sheridan und der Krankenschwester Silva, zu Crest zu fahren und ihn zu behandeln. Der Wagen wird von schießwütigen Militärs und Arkins Gangstern verfolgt. Dabei gerät Perry Rhodan in die Hand der Gangster. Während Haggard Crest behandelt, stellt sich heraus, dass Dr. Sheridan und Silva wie auch Haggard selber zu Arkins Leuten gehören. Gemeinsam mit dem Verräter Captain Flipper versuchen sie, die Behandlung zu torpedieren. Man setzt Gas ein, so dass das Behandlungsteam ohnmächtig wird. Was bislang niemand weiß. Der echte Haggard existiert, sieht genauso aus wie der falsche und wird von Arkin auf seiner festungsartigen Insel festgehalten. Bei dem Gasangriff hat sich Flipper, ein Büttel Arkins, Thora geschnappt und sie verschleppt. Doch Thora kann zuvor noch ihre Kampfroboter aktivieren, die Arkins Leute erledigen sollen. Es kommt zu einer wilden Schießerei. Während Flipper mit Thora als Geisel flieht, lösen die aus den Augen der Roboter entweichenden Strahlen den falschen Haggard sowie Dr. Sheridan und Silva in Luft auf.
Auf Arkins Insel angekommen, versucht dessen Bande Thora zu zwingen, ihnen die Funktion des Raumschiffs zu erklären. Derweil nehmen die Militärs das kleine Raumschiff unter Granatbeschuss. Doch es ist durch einen Schutzschirm vor den Attacken sicher. Perry hat sich indessen mit einem beherzten Sprung aus einem fliegenden Hubschrauber aus der Gefangenschaft Arkins befreit und rennt durch die Wüste zum Raumschiff zurück. Dort sagt ihm der wieder genesene Crest, wie man die entführte Thora orten könne. Perry und Burley ziehen sich die arconianischen Schutzanzüge an, stürmen Arkins Insel und befreien Thora. Bei der Flucht vor den eintreffenden Astronauten kommt Flipper ums Leben, als er von einer Sicherheitstür zerquetscht wird. Arkin gelingt die Flucht. Thora kehrt mit ihren beiden Rettern zu Crest aufs Raumschiff zurück und zerstört mit einem Knopfdruck die gesamte Insel. Auch Gangsterboss Arkin stirbt. Gemeinsam mit dem echten Dr. Haggard fliegen alle zurück zum Mond. Dort kommt es endlich, wie Crest stets gehofft hat, zur Vereinigung beider Rassen, der Arconier und der Menschen, als sich Thora und Perry Rhodan in den Armen liegen.
Produktionsnotizen
Der im Herbst 1966 in Rom gedrehte Film ist ein klassisches europäisches Trashprodukt der 60er Jahre – poppiges Design, primitive Spezialeffekte und schnoddrige (deutsche) Dialoge inklusive. Kombiniert wurden Elemente des Science-Fiction-Genres und des schießwütigen Gangster- und Agentenfilms. Wie für viele europäischen Filme jener Zeit üblich, wurde für auch für diesen Film die Rolle des Titelhelden mit einem US-amerikanischen Filmschauspieler der zweiten Garnitur (Lang Jeffries) besetzt.
Der Film basiert lose auf dem ersten Perry-Rhodan-Roman Unternehmen Stardust aus dem Jahre 1961. Er erlebte seine Erstaufführung in Italien am 4. August 1967. Die deutsche Premiere fand am 20. Oktober 1967 statt.
Für die 25jährige Schwedin Essy Persson bedeutete dieser Film der Beginn einer kurzen internationalen Filmkarriere. Unmittelbar nach Ende der Dreharbeiten wurde sie nach Deutschland geholt und spielte zum Jahresbeginn 1967 die weibliche Hauptrolle in dem Exploitationfilm Das Rasthaus der grausamen Puppen.
Die Rhodan-Kultgemeinde zeigte sich vom Film sehr enttäuscht, zu sehr hatten die Produzenten die Originalgeschichte verändert. So gab es in der Vorlage weder eine Dr. Sheridan (im Film verkörpert von Ann Smyrner) noch den Gangsterboss Homer Arkin (gespielt von Pinkas Braun). Überhaupt wurde das gesamte Gangsterumfeld für den Film komplett erfunden. Auch die Liebesszene zwischen Perry und Thora war ein Zugeständnis an den Zeitgeist des Jahres 1967. Die Wüste Gobi wurde im Film zu einer afrikanischen Savanne, somit auch die Asiatische Föderation zur Afrikanischen Föderation.
Kritik
Das Lexikon des Internationalen Films schrieb: „Technisch aufwendiger, aber formal zweitklassiger Science-Fiction-Film.“[3]
In Spiegel-Online heißt es dazu: „Die Comic-Adaption von Perry Rhodan ist durchaus achtbar - das kann man von der bisher einzigen Verfilmung "SOS aus dem Weltall" (1967) nicht sagen. Fans hassen den Film mit Inbrunst.“[4]
Spaniens Guia del video-cine[5] urteilte scharf: „Especie de compromiso entre el cine de cienciaficción más bien „pulp“ entonces en boga en Italia, y el clásico sucedáneo de los primeres James Bond.“[6]
Der Movie & Video Guide schrieb über den Film, der in den USA unter dem Titel Mission Stardust 1968 anlief: „Based on first of internationally popular Perry Rhodan series of novels, but wortheless nonethless“.[7]
Einzelnachweise
- ↑ Rhodans Freund, der in der deutschen Fassung stets Captain „Burley“ genannt wird, heißt in den internationalen Besetzungslisten Captain „Mike Bull“
- ↑ Der Raumschiffarzt, der in der deutschen Fassung stets Dr. „Paulsen“ genannt wird, heißt in den internationalen Besetzungslisten Dr. „Manoli“
- ↑ Klaus Brüne (Red.): Lexikon des Internationalen Films Band 6, S. 2927. Reinbek bei Hamburg 1987.
- ↑ "Opa From Outer Space. 50 Jahre ‘Perry Rhodan‘" in spiegel.de
- ↑ Carlos Aguilar: Guia del video-cine, S. 852, 4. Auflage. Madrid 1992
- ↑ Übersetzung: „Eine Art Kompromiss zwischen dem Science-Fiction-Kino, vielmehr damals in Italien gängiger Schund, und den klassischen Surrogaten der ersten James Bond-Filme.“
- ↑ Leonard Maltin: Movie & Video Guide, 1996 edition, S. 865