Iris (Film)
Film | |
Titel | Iris |
---|---|
Produktionsland | UK und USA |
Originalsprache | englisch |
Erscheinungsjahre | 2001 |
Länge | 87 Minuten |
Stab | |
Regie | Richard Eyre |
Drehbuch | Richard Eyre, Charles Wood und John Bayley (Buch) |
Produktion | Robert Fox, Scott Rudin und Richard Eyre |
Musik | James Horner |
Kamera | Roger Pratt |
Schnitt | Martin Walsh |
Besetzung | |
|
Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:Infobox Film): "AF"
Iris ist ein Film des britischen Regisseurs Richard Eyre. Das Drama ist ein Biopic über die anglo-irische Schriftstellerin Iris Murdoch, die im Alter von 74 Jahren an Alzheimer erkrankte. Der Film basiert auf dem Buch Elegy for Iris: A Memoir, das ihr Ehemann John Bayley nach Murdochs Tod veröffentlichte.
Handlung (mit Spoiler)
Die namhafte Schriftstellerin Iris Murdoch (Judi Dench) ist mit den Vorarbeiten für ein neues Buch beschäftigt, als die ersten Symptome der Alzheimer-Krankheit bei ihr auftreten. Sie schafft es nicht, das Wort Puzzle über ihre Lippen zu bringen und hinterfragt dessen Bedeutung. In der Folgezeit wiederholt sie ständig Wortfetzen, ohne es zu bemerken. Nach medizinischen Tests werden die seinerzeit größte englische Romanautorin und ihr Ehemann John Bayley mit der Diagnose Alzheimer konfrontiert. Während Iris immer mehr dem psychischen und physischen Verfall ausgesetzt ist, will der ihr treu ergebene John seine große Liebe nicht aufgeben und übernimmt ihre Pflege. Die intelligente und redegewandte Literatin, die in Rückblenden als lebenshungrige und sexuell offene und erfahrene junge Frau porträtiert wird, verliert durch die fortschreitende Demenz-Erkrankung immer mehr ihren Verstand. Den Anforderungen, welche die intensive Pflege seiner Frau an ihn stellt, ist John Bayley nicht gewachsen und er muss Iris in ein Heim einweisen lassen, wo sie vier Jahre nach Ausbruch ihrer Krankheit stirbt.
Entstehungsgeschichte
Iris basiert auf dem Buch Elegy for Iris: A Memoir, das ihr Ehemann John Bayley nach Murdochs Tod veröffentlichte. Der Film wurde u. a. von dem Filmstudio Miramax und der BBC produziert. Die Dreharbeitehn entstanden vorwiegend in England, u. a. in der Universitätsstadt Oxford (Oxfordshire), Richmond (Surrey) und in Southwold (Suffolk) wo u. a. die Szenen am Strand entstanden, sowie im kanadischen Toronto.
Interpretation
Gekonnt setzt der in England etablierte Theater-Regisseur Richard Eyre das sensible Thema Alzheimer-Krankheit in Szene. In Interviews hat Eyre herausgestellt, dass es ihm nicht um die Krankheit gegangen sei, er wollte eine Geschichte von zwei Menschen erzählen, über das Leben und die Liebe zwischen Kritiker John Bailey und der Literatin Dame Iris Murdoch. Im Film wird der Anfang und das Ende der 43 Jahre währenden Beziehung porträtiert, dabei dominiert die Geschichte der gealterten Charaktere, während in zahlreichen Rückblenden die erste Begegnung und der Anfang ihrer Beziehung dokumentiert wird.
In Iris überzeugten Kritiker und Publikum sowohl die Darsteller des jungen Schriftstellerpaares, Hugh Bonneville und Kate Winslet, als auch Judi Dench und Jim Broadbent, die Murdoch und Bailey am Ende ihres Lebens porträtieren. Magisch sind die Momente, in denen Eyre die beiden Lebensgeschichten miteinander verknüpft, beispielsweise wenn der junge John Bailey eine Tür aufstößt um der jungen Iris beim Geschlechtsverkehr mit einer Frau zuzusehen und aus dem Zimmer kommentarlos und von der Krankheit gekennzeichnet ihm die alte Iris Murdoch entgegenblickt. Schockierend auf das Publikum wirkt der geistigen Verfall der großen Literatin. Die brillante Rednerin wird zum Kind, das Gesagtes einfach nur noch wiederholt.
Das schonungslose Portrait behandelt auch den ungewöhnlichen Lebenswandel Iris Murdochs. Das sich die gefeierte Literatin Zeit ihres Lebens mit Künstlern und großen Denkern umgab, zu denen sie nicht nur eine freundschaftliche, sondern über Jahre hinweg Liebesbeziehungen pflegte und diese als Inspiration für ihre Romane verwendete, wird dem Zuschauer nicht verheimlicht. Kaum Beachtung dagegen findet Murdochs schriftstellerisches Werk und ihre politischen Ansichten (Murdoch war eine aktives Mitglied der kommunistischen Partei).
Kritiken
- "Ein ganz besonderer, einfühlsamer und drastischer Film über die Liebe." (Elle)
- "Die Geschichte einer großen, selbstlosen Liebe, die zu Herzen geht." (Bild am Sonntag - VIVA BAMS)
Anekdoten
- In einer Nebenrolle ist der britische Schauspieler Timothy West als Maurice zu sehen. In den im Film enthaltenen Rückblenden wird der junge Maurice von Wests Sohn Samuel verkörpert.
- Erst das zweite Mal in der Geschichte der Academy Awards wurden für Iris zwei Schauspieler (Judi Dench und Kate Winslet), für ein- und dieselbe Rolle nominiert. 1998 war Kate Winslet für James Camerons erfolgreiches Drama Titanic als junge Rose gemeinsam mit ihrer Schauspiel-Kollegin Gloria Stuart für den Oscar nominiert worden, die die gealterte Rose mimte.
- 2006 wird Judi Dench erneut unter der Regie Richard Eyres spielen. In dem Drama Notes on a Scandale, das auf dem gleichnamigen Roman von Zoe Heller basiert, übernimmt Cate Blanchett die Hauptrolle, in der sie als Lehrerin eines Töpferkurses agiert und sich in einen ihrer Studenten verliebt.
Auszeichnungen
Das ca. 5,5 Mio. US-Dollar teure Drama wurde mit Preisen und Nominierungen geradezu überschüttet, vor allem die Darstellerleistungen wurden von den Kritikern herausgehoben. Kate Winslet wurde für ihr Spiel der jungen Iris Murdoch mit ihrer dritten Oscar-Nominierung, sowie einer Golden Globe- und eine BAFTA-Nominierung honoriert. Der zum damaligen Zeitpunkt noch unbekannte Hugh Bonneville wurde in Berlin mit dem New Talent Award ausgezeichnet. Jim Broadbent gewann den Oscar als bester Nebendarsteller, sowie den Golden Globe. Hauptdarstellerin Judi Dench gewann für ihr Porträt der berühmten Literatin, die immer mehr der geistigen Demenz verfällt, ihren insgesamt sechsten BAFTA-Award, sowie eine Golden Globe-Nominierung. Mit Spannung erwartete die bekannte Charakterdarstellerin nach Shakespeare in Love endlich auch als Hauptdarstellerin mit dem Oscar ausgezeichnet zu werden, doch weder sie, noch die favorisierte Nicole Kidman (Moulin Rouge) gewannen die Trophäe. 2002 ging der Oscar für die beste Hauptdarstellerin zum ersten Mal an eine afroamerikanische Schauspielern - Halle Berry triumphierte mit dem Drama Monster's Ball.
- Bester Nebendarsteller (Jim Broadbent)
Nominiert in den Kategorien
- Beste Hauptdarstellerin (Judi Dench)
- Beste Nebendarstellerin (Kate Winslet)
- Beste Hauptdarstellerin (Judi Dench)
Nominiert in den Kategorien
- Bester britischer Film
- Bester Hauptdarsteller (Jim Broadbent)
- Bester Nebendarsteller (Hugh Bonneville)
- Beste Nebendarstellerin (Kate Winslet)
- Bestes adaptiertes Drehbuch
- Bester Nebendarsteller (Jim Broadbent)
Nominiert in den Kategorien
- Beste Hauptdarstellerin - Drama (Judi Dench)
- Beste Nebendarstellerin - Kate Winslet
Weitere
- New Talent Award (Hugh Bonneville)
- nominiert für den Goldenen Bären als bester Film
Broadcast Film Critics Association Awards 2002
- nominiert in der Kategorie bester Nebendarsteller (Jim Broadbent)
- Publikumspreis - Beste Darstellerin (Kate Winslet)
Nominiert in den Kategorien
- Publikumspreis - Beste Darstellerin (Judi Dench)
- Publikumspreis - Bester Darsteller (Hugh Bonneville)
- Publikumspreis - Bester Darsteller (Jim Broadbent)
Evening Standard British Film Awards 2002
- Beste Schauspielerin (Kate Winslet)
Golden Satellite Awards 2002 Nominiert in den Kategorien
- Beste Hauptdarstellerin - Drama (Judi Dench)
- Bester Nebendarsteller - Drama (Jim Broadbent)
- Beste Nebendarstellerin - Drama (Kate Winslet)
- Bester Film
Italian National Syndicate of Film Journalists 2002
- nominiert für den besten Filmsong
London Critics Circle Film Awards 2002
- Beste britische Hauptdarstellerin des Jahres (Judi Dench)
Los Angeles Film Critics Association Awards 2001
- Bester Nebendarsteller (Jim Broadbent)
- Beste Nebendarstellerin (Kate Winslet)
- Bester Nebendarsteller (Jim Broadbent)
Screen Actors Guild Awards 2002 Nominiert in den Kategorien
- Beste Hauptdarstellerin (Judi Dench)
- Bester Nebendarsteller (Jim Broadbent)