Māriya al-Qibtīya
Mariam oder Maria war eine Christin der koptischen Gemeinde Ägyptens. Ihr Vater gehörte der koptischen Gemeinde an, ihre Mutter war eine römische Katholikin. Sie war Sklavin und wurde mit ihrer Schwester Scherin als Geschenk des ägyptischen Satrapen nicht-muslimischen Königs Al-Muqaway, der zuvor von Mohammed aufgefordert worden war, zum Islam überzutreten, ins Haus Mohammeds gekommen. Schon mit ihrer Ankunft sah die den Harem Mohammeds dominierende Aischa ihre Position in Gefahr. Als die Sklavin dann auch noch von Mohammed schwanger wurde, wuchs Aischas Eifersucht weiter. Sie begann, Maria mit aller Kraft zu bekämpfen. Als Mohammad jedoch Marias schwangeren Leib sah und erkannte, dass alle seine Frauen gegen die Sklavin waren, stellte er sie unter besonderen Schutz.
Eines Tages wurde Maria von ihrem Herren in einer Angelegenheit herbefohlen. Da zufälligerweise das Haremszimmer der Hafsa, einer Nebenfrau Mohammeds, frei war, ging Mohammed mit Maria in Hafsas Kammer. Als Sklavin lebte Maria natürlich nicht im Harem - hatte dort also auch kein eigenes Zimmer -, sondern in einer separaten Unterkunft. Als Hafsa jedoch während dieser Zusammenkunft zurückkam, den Vorhang ihrer Kammer geschlossen fand und dann auch noch erfuhr, dass sich die verhaßte Sklavin in ihrer Wohnstätte aufhielt, war sie zutiefst empört und höchst erregt. Weinend trat sie vor ihren Mann und klagte ihn und Maria an. Sie hörte nicht eher auf, bis Mohammad ihr versprach, sich zukünftig der Skavin zu enthalten. Denn er erkannte in seinem Verhalten, eine Sklavin seinen Frauen vorzuziehen, einen Verstoß gegen die Sitten und war deshalb zu diesem Versprechen an Hafsa bereit. Er bat sie jedoch, diese Abmachung nicht an die anderen Frauen zu verraten. Hafsa hielt sich aber nicht an ihre Zusage und erzählte sofort alles an Aischa. Diese geriet in ihrer Eifersucht gegen Maria noch mehr in Rage mit der Folge, dass sich Mohammeds ganzer Harem geschlossen gegen ihn stellte. Es gelang Mohammed jedoch nicht, seine Frauen zu beruhigen. Erst später kam es wieder zu einer Einigung.
Der Sohn, den Maria im Jahre 630 n. Chr. gebar, wurde Ibrahim genannt. Er starb aber schon im Kindesalter an einer lebensbedrohlichen Krankheit, kurz vor Mohammeds eigenem Tod im Jahre 632.
Da Mohammed einige Neutestamentlichen Apokryphen, Legendensammlungen über Jesus, die von den großen christlichen Kirchen abgelehnt werden im Koran verarbeitet hat, vermuten einige Religionswissenschaftler, dass er diese eventuell von Maria oder von dem Christen Waraqqa ibn Naufal, dem Cousin seiner ersten Frau Chadidscha gehört hatte.
Sie wird als einzige der Frauen Mohammeds nicht „Mutter der Gläubigen“ genannt.
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