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Nebel

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Nebel in der Region Rhön

Unter Nebel versteht man fein verteilte Flüssigkeitströpfchen (insbesondere Wassertröpfchen) in der Luft. Technisch gesehen ist Nebel ein Aerosol.

Natürlicher Nebel entsteht, wenn sich wassergesättigte Luft abkühlt. Dadurch kann die Luft nicht mehr so viel Wasser aufnehmen, und das "überschüssige" Wasser kondensiert in kleinen Tröpfchen aus. Dieses wird noch beschleunigt, wenn sogenannte Kondensationskerne vorhanden sind, d. h. Ruß- oder ähnliche Partikel, an denen sich das Wasser aus der Luft anlagern kann. So kann dann auch, bei entsprechender Luftverschmutzung, eine Mischung aus Nebel und Rauch-, Ruß- und anderen Partikeln entstehen - Smog.

In der Meteorologie wird erst bei einer Sichtweite von weniger als einem Kilometer von Nebel gesprochen. Sichtweiten von einem bis vier Kilometern gelten als Dunst.

Nebel entsteht bevorzugt im Winterhalbjahr in der Nähe von Gewässern, da in dieser Jahreszeit die Sonne tagsüber Wasser verdunstet, die Luft sich abends aber so stark abkühlt, dass das Wasser wieder kondensiert. Wenn es im Sommer plötzlich zu einem Kaltlufteinbruch kommt, kann auch in dieser Zeit Nebel auftreten, was jedoch nicht allzu häufig geschieht. Wenn Nebel bei Temperatur über 0° Celsius an Pflanzen und anderen Sachen kondensiert, so entsteht Tau; liegt die Temperatur unter dem Gefrierpunkt, so kann sich Reif absetzen.

Neblige Morgenlandschaften werden häufig als "stimmungsvoll" empfunden.
Von Sonnenstrahlen durchbrochene Nebelbank

Nebel entsteht oft in räumlich sehr begrenzten Gebieten, so genannten Nebelbänken. Die plötzliche Einschränkung der Sicht beim Durchfahren solcher Nebelbänke ist eine häufige Ursache von Autounfällen.

Künstlich lässt sich Nebel entweder durch gezielte Übersättigung von Luft mit Wasser herstellen (z.B. Verdampfen von Wasser; der sichtbare "Wasserdampf" ist in Wahrheit Nebel) oder direkt durch feines Versprühen von Flüssigkeit.

Kunstnebel wird in der Theater- und Veranstaltungstechnik auf verschiedene Arten erzeugt. Je nach der gewünschten Beschaffenheit des Nebels werden verschiedene Techniken und Maschinen verwendet:

  • Feiner Dunst um die Lichtkegel von Scheinwerfern besser sichtbar zu machen, sog. Haze.
  • Dichter Effektnebel, meist punktuell und kurzzeitig eingesetzt.
  • Bodennebel für einen dichten Nebelteppich in Bodennähe.

Siehe: Nebelmaschine

Morgennebel
Nebel reduziert die Sichtweite.

Nebel ist auch in der Weinbereitung von Bedeutung: der wärmere Fluss Ciron ergießt sich südöstlich von Bordeaux in die kühlere Garonne; im Oktober und November entsteht dann der Nebel, der das Wachstum des Pilzes Botrytis Cinerea fördert, der die Beerenhäute der Trauben löchert, Wasser aus den Trauben austreten läßt und somit die Süße der Trauben konzentriert: für den Sauternes-Wein, deren prominentester Vertreter der Wein vom Château d´Yquem ist.

Eine wissenschaftliche Anwendung künstlichen Nebels ist die Nebelkammer. Diese nützt aus, dass ionisierende Strahlung Kondensationskeime bildet, an denen sich besonders viele Wassertröpfchen bilden. Schnelle durchfliegende Teilchen erzeugen dadurch entlang ihrer Flugbahn einen Streifen dichteren Nebels. Die Teilchen werden durch ein Magnetfeld unterschiedlich abgelenkt, so dass sie anhand ihrer Flugbahn identifiziert werden können.

Nebelformen sind:

Siehe auch: Hochnebel, Dampf, Wolke, Sfumato, Nebelschlussleuchte, Aerosol

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