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Deutsche Bücherei

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Datei:Deutsche Bücherei.jpg
Haupteingang der Deutschen Bücherei in Leipzig
Gebäude

Die Deutsche Bücherei wurde 1912 in der Verlagsstadt Leipzig von der Stadt, dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig und dem Königreich Sachsen gegründet. Ihr Auftrag ist es, die gesamte seit 1913 in Deutschland erschienene deutschsprachige und fremdsprachige Literatur sowie die ausländische Literatur in deutscher Sprache zu sammeln, in einer Nationalbibliografie zu verzeichnen und für Jedermann zur freien Verfügung zu stellen. Sie bildet damit das geistige Archiv der Nation. Die Archivierung geht soweit, dass die Deutsche Bibliothek als einzige in Deutschland den Kopierschutz von Medien umgehen darf, um ihrem Archivauftrag nachzukommen. Aufgaben und Pflichten werden im "Gesetz über die Deutsche Bibliothek" geregelt.

Der erste Bau wurde in Leipzig am Deutschen Platz am 2. September 1916 eingeweiht.

Da die Nationalbibliothek nach dem Zweiten Weltkrieg im östlichen Teil Deutschlands lag, wurde 1947 in der damaligen Bizone eine zweite Nationalbibliothek mit dem Namen Deutsche Bibliothek in Frankfurt am Main gegründet.

1950 wurde das 1884 gegründete Deutsche Buch- und Schriftmuseum, als ältestes Buchmuseum der Welt, als Abteilung eingegliedert. Zur Sammlung in Leipzig zählen auch besondere Bestände wie die Reichsbibliothek von 1849.

Im Einigungsvertrag wurde 1990 die Zusammenführung der alten Leipziger und der jungen Frankfurter Institution geregelt. Mit einem Bestand von derzeit 13,5 Mio. Einheiten ist die Deutsche Bücherei die größte Bibliothek Deutschlands, die heute den ersten Standort der Deutschen Bibliothek einnimmt. Die Deutsche Bibliothek Frankfurt zählt 7,8 Mio. Einheiten und stellt den zweiten Standort dar. Das Musikarchiv Berlin bildet z.Zt. den dritten Standort der Deutschen Bibliothek und wird voraussichtlich 2010 in den neuen vierten Erweiterungsbau der Leipziger Bibliothek einziehen.

Die Deutsche Bibliothek übernimmt innerhalb der Deutschen Bücherei die Funktion als internationale Depotbibliothek. Vor der Wiedervereinigung wurden von UNO, UNESCO und WTO beide Standorte als Depotbibliothek angesehen.