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Parabolantenne

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Eine Parabolantenne (im Volksmund auch Schüssel genannt) nutzt das Prinzip aus, dass ein Reflektor, in Form eines Rotationsparaboloids, parallel auftreffende Strahlung an einem Punkt bündelt. Sie gehört damit zur Gruppe der Flächenstrahler.

Spezifika

Parabolantenne mit 2,70m Durchmesser aus der DDR

Diese Form erlaubt es, Strahlung, die auf eine große Fläche trifft, auf einen kleinen Punkt zu bündeln. Der Solarofen nutzt dieses Prinzip, um mit Hilfe des Sonnenlichts Speisen zu erwärmen.

Zusätzlich fokussiert die Parabolantenne auch noch sehr gut. Typische Öffnungswinkel liegen im Bereich von wenigen Grad.

In der Funkübertragung werden Parabolantennen hauptsächlich in der Mikrowellenübertragung verwendet. Durch die hohe Bündelung und die große Effizienz ist es hier möglich, die hohen Entfernungen zu geostationären Satelliten mit recht geringen Sendeleistungen (z. B. 50 Watt für Fernsehen) zu überbrücken.

Zur Kommunikation mit erdnahen Satelliten verwendet man in der Regel Reflektoren mit Durchmessern von bis zu 10 Metern. Große Parabolantennen mit Durchmessern von bis zu 100 Metern findet man in den Bodenstationen zur Überwachung von Raumflugkörpern, bei Radioteleskopen und bei Radargeräten.

Gelegentlich wird aus Konstruktions- und Kostengründen trotz Leistungseinbußen von der Parabelform abgewichen zugunsten einer sphärischen Bauweise.

Bauformen

Radarantenne mit Cassegrain-Hilfsspiegel (links) und Erreger (rechts vor dem Hauptspiegel).

Man unterscheidet zwischen verschiedenen Bauformen Parabolscher Antennen (dh. Parabelartige Antennen):

Parabolantenne

Die Normalform der Parabolantenne besteht aus einem rotationssymmetrischen Gebilde, dessen Schnittbild eine Parabel ist. Der Erreger (Empfangs- oder Sendeteil) befindet sich in der Rotationsachse.

Diese Bauform wird besonders bei großen Antennen angewandt.

Offsetparabolantenne

Datei:Offset Schotelantenne-Offset Satellitenparabolantenne.jpg
Eine Offsetsatellitenantenne

Bei der Normalform besteht das Problem, dass der Erreger genau zwischen dem Reflektor und dem Sender liegt. Somit wirft der Erreger einen "Schatten" auf den Reflektor. Dieser Bereich des Reflektors kann somit nicht mehr benutzt werden. Dieses Problem wird dadurch gelöst, dass der Erreger etwas verschoben wird. Dadurch verändert sich auch der Einfallswinkel. Durch den geänderten Einfallswinkel ist das Parabol der Welle gegenüber geneigt. Die dadurch resultierenden Phasenverschiebungen zwischen den unterschiedlichen Flächen des Parabols am Erreger haben einen geringeren Gewinn zur Folge

Die typische Satellitenschüssel für den Heimgebrauch entspricht dieser Bauform, da auch witterungsbedingte Probleme, wie anhaftender Schnee hier eine sehr viel geringere Role spielen, als ohne die Offsetbauform.

Cassegrainantenne

Bei Cassegrainantennen befindet sich an der Stelle des Erregers ein Subreflektor. Dieser Subreflektor ist hyperbolisch geformt und besitzt deshalb zwei Brennpunkte. Der eine Brennpunkt dieses Hyperbols fällt mit dem Brennpunkt des Parabols zusammen, der zweite Brennpunkt befindet sich an der Stelle, an der der Erreger sitzt, meist in einem Loch im Zentrum der Parabolfläche.

Gregoryantenne

Bei Gregoryantennen befindet sich, wie auch bei der Cassegrainantenne, ein Subreflektor. Dieser Subreflektor ist ellipsoid geformt und besitzt deshalb zwei Brennpunkte. Der eine Brennpunkt dieses Ellipsoids fällt mit dem Brennpunkt des Parabols zusammen, der zweite Brennpunkt befindet sich an der Stelle, an der der Erreger sitzt, meisst in einem Loch im Zentrum der Parabolfläche.

Siehe auch