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Schrumpfkopf

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Schrumpfkopf der Shuara, der bis 1995 im Misthaus zu sehen war

Ein Schrumpfkopf ist eine Trophäe (Kopfjagd) einiger Naturvölker Südamerikas.

Die faustgroße Trophäe wurde früher aus dem abgetrennten Kopf eines Gegners gefertigt. Zunächst wurden die Schädelknochen entfernt, anschließend die verbliebene Hauthülle mit dem Skalp gekocht, dann mit heißen Steinen und Sand oder heißer Asche befüllt, so dass diese zusammenschrumpfte und mumifizierte. Anschließend werden die Gesichtszüge nachgestaltet.

Um zu verhindern, daß die Rachegeister des Toten austreten konnten, wurde der Mund vernäht oder mit Pflöcken verschlossen.

Im Glauben dieser Völker ging damit die Lebenskraft des Getöteten auf den Besitzer über.

Die Jibaro und Shuar in Peru und Ecuador pflegen diesen Brauch noch heute. Jedoch verwenden sie für ihre Tsantsa keine menschlichen Köpfe mehr, sondern Faultierköpfe.