Video for Windows (VfW) ist eine Programmierschnittstelle von Microsoft Windows, die es erlaubt, Videosignale zu kodieren und dekodieren sowie von Aufnahmegeräten einzulesen. Es handelt sich dabei um die Standard-Schnittstelle für AVI.

Video for Windows wurde 1992 für Windows 3.1 eingeführt und war ursprünglich eine käuflich zu erwerbende Software zum Erstellen und Schneiden von Videos. Die Runtime-Version zum Abspielen der Videos wurde als kostenloses Add-on zur Verfügung gestellt und in den Folgeversionen von Windows standardmäßig integriert. In Version 1.0 war es sogar auf reinen 16-bit 286-Prozessoren lauffähig, ab Version 1.1 waren 32-bit 386-Prozessoren erforderlich.[1] Dies kam dadurch zustande, dass der erste Multimedia-PC-Standard (offiziell: MPC Level 1) sehr kurzfristig doch auf 386SX-Prozessoren als Minimum geändert wurde.

Die mit Video for Windows 1.0 mitgelieferte WNDSURF.AVI-Beispieldatei ist in folgendem Format komprimiert:

  • Video: CRAM 156 × 120 15,268 fps 1400 kbps [V: msvideo1, pal8, 156 × 120, 1400 kB/s]
  • Audio: PCM 22050 Hz mono 176 kbps [A: pcm_u8, 22050 Hz, 1 channels, s8, 176 kB/s]

Viele neuere Mediaplayer benutzen an Stelle von VfW die DirectShow-Schnittstelle zum Abspielen von Mediendateien, da DirectShow die Mediensignale automatisch (mit Hilfe installierter Codecs, z. B. ffdshow) dekodiert. Dies ist vor allem dann von Vorteil, wenn – insbesondere neue – Codecs die (ältere) VfW-Schnittstelle nicht mehr unterstützen. Im Allgemeinen wird Video for Windows mehr und mehr von DirectShow und – auf Seiten der Aufnahme – von WDM-Treibern verdrängt.

Literatur

Bearbeiten
  • Horsch, Michael (1993): Das Video für Windows Buch, Sybex Verlag, ISBN 3-8155-7047-6
  • Eirich, Dietmar (1995): Die Video für Windows Werkstatt, Markt und Technik Verlag, ISBN 3-87791-670-8

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Video playback on a 286? - here's how to do it \ VOGONS. Abgerufen am 5. August 2025.