Vierblättrige Tulpe
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Vierblättrige Tulpe (Tulipa tetraphylla), Illustration | ||||||||||||
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| Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
| Tulipa tetraphylla | ||||||||||||
| Regel |
Die Vierblättrige Tulpe (Tulipa tetraphylla) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Tulpen (Tulipa) innerhalb der Familie der Liliengewächse (Liliaceae). Ihr Verbreitungsgebiet liegt in Zentralasien.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vegetative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tulipa tetraphylla ist eine ausdauernde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von meist 15 bis 20 Zentimetern, seltener nur etwa 5 Zentimetern erreicht. Die eiförmige Zwiebel besitzt einen Durchmesser von 1,5 bis 2 Zentimetern. Die Außenhaut (Zwiebeldecke) ist schwarz und an der Innenseite zur Spitze hin angedrückt behaart.
Die Sprossachse ist kahl. Die meist fünf oder sechs (drei bis sieben) Laubblätter stehen gedrängt. Sie sind annähernd fußförmig mit welligem Rand. Sie sind in der Größe variabel, überragen aber stets die Blüte. Die Blattspreite ist 1 und 1,5 Zentimeter breit und kahl am Rand aber gewimpert.
Generative Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine oder zwei, selten bis zu vier Blüten hängen nickend. Sie zwittrige Blüte ist dreizählig. Die sechs gelben Perigonblätter sind bei einer Länge von 3 bis 4 Zentimetern sowie einer Breite von 6 bis 7 Millimetern länglich oder länglich-rautenförmig mit spitzem oder stumpfem oberen Ende. Die äußeren drei Perigonblätter sind violett gefleckt und abaxial grünlich überlaufen. Die inneren Perigonblätter sind auf der Rückseite an der Basis schmutzig grün.
Die sechs Staubblätter sind 1 bis 1,3 Zentimeter lang und etwa ein Drittel so hoch wie die Perigonblätter. Die Staubfäden sind gelb, kahl und vom Grund weg verschmälert. Die gelben Staubbeutel sind bei einer Länge von 7 bis 8 Millimetern linealisch. Der Griffel ist kurz.
Tulipa tetraphylla blüht im Mai und fruchtet im Juni und Juli. Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 24, 48.
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Verbreitungsgebiet von Tulipa tetraphylla liegt in Zentralasien und schließt Teile im Nordwesten des autonomen Gebiets Xinjiang in der Volksrepublik China und Teile Kirgisistan und Kasachstans ein.
Tulipa tetraphylla wächst in kieshaltigen Böden auf trockenen Hängen in Höhenlagen zwischen 1300 und 2600 Metern.
Gefährdung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Tulipa tetraphylla ist relativ häufig, aber auf Grund der Landnutzungswandel und Überweidung im Verbreitungsgebiet in der Roten Liste Kirgisistans gelistet. Die Hänge, auf denen Tulipa tetraphylla gedeiht werden immer zeitiger im Jahr beweidet, die Pflanzenexemplare leiden unter Verbiss- und Trittschäden.[1][2]
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Erstbeschreibung von Tulipa tetraphylla erfolgte 1875 durch Eduard August von Regel in Trudy Imperatorskago S.-Peterburgskago Botaniceskago Sada. Acta Horti Petropolitani, Band 3, Teil 2, Seite 296. Synonyme für Tulipa tetraphylla Regel sind Tulipa brachystemon Regel und Tulipa kesselringii Regel.[3]
Tulipa tetraphylla zeigt Übergänge zu Tulipa kolpakowskiana und ist wahrscheinlich durch Hybridisierung entstanden.
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Informationen dieses Artikels entstammen, wenn nicht anders angegeben, den unter Literatur bezeichneten Quellen:
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Chen Xinqi, Helen V. Mordak: Tulipa tetraphylla. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 24: Flagellariaceae through Marantaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 2000, ISBN 0-915279-83-5, S. 125 (englisch)., (online)
- A. I. Vvedensky: Tulipa. In: V. L. Komarov (Hrsg.), N. Landau (Übers.): Flora of the U.S.S.R. Volume 4: Liliiflorae and Microspermae. Israel Programme for Scientific Translations, Jerusalem 1968, S. 268f (Russ. Original: Botanicheskii institut (Akademiia nauk SSSR). Leningrad 1935, S. 347) (online).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Peter Borchardt: Die Auswirkungen des Landnutzungswandels auf die Biodiversität der Hochweiden im südlichen Kirgistan. In: Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Treffpunkt Biologische Vielfalt. Band X. Bonn 2011, S. 195–200 (PDF – BfN-Skripten 289).
- ↑ Tulipa tetraphylla in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2024-2. Eingestellt von: B. Wilson, О. E. Sultangaziev, M. Ganybaeva, G. Lazkov, A. Usupbaev, V. Epiktetov, A. Dolotbakov, K. Shalpykov, A. Ivashenko, 2022. Abgerufen am 30. Januar 2025.
- ↑ Datenblatt Tulipa tetraphylla bei POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science.