Springsteen: Deliver Me from Nowhere
| Film | |
| Titel | Springsteen: Deliver Me from Nowhere |
|---|---|
| Produktionsland | USA |
| Originalsprache | Englisch |
| Erscheinungsjahr | 2025 |
| Länge | 120 Minuten |
| Altersfreigabe | |
| Stab | |
| Regie | Scott Cooper |
| Drehbuch | Scott Cooper |
| Produktion | Scott Cooper, Ellen Goldsmith-Vein, Eric Robinson, Scott Stuber |
| Musik | Jeremiah Fraite |
| Kamera | Masanobu Takayanagi |
| Schnitt | Pamela Martin |
| Besetzung | |
| |
Springsteen: Deliver Me from Nowhere ist ein Filmdrama von Scott Cooper. Der Film mit Jeremy Allen White in der Hauptrolle über den US-amerikanischen Rocksänger, Songwriter und Gitarristen Bruce Springsteen und Jeremy Strong in der Rolle seines Managers Jon Landau basiert auf dem Buch Deliver Me from Nowhere: The Making Of Bruce Springsteen’s Nebraska des Musikjournalisten Warren Zanes und greift den Entstehungsprozess von Springsteens sechstem Album Nebraska aus dem Jahr 1982 auf. Der Film feierte Ende August 2025 beim Telluride Film Festival seine Premiere und kam Ende Oktober 2025 in die US-amerikanischen und deutschen Kinos.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anfang der 1980er Jahre ist Bruce Springsteen 32 Jahre alt und hat gerade mit seiner Begleitband E Street Band seine zwölfmonatige Tour „The River“ beendet. Er zieht sich in ein Haus in Colts Neck in New Jersey zurück und beginnt an Songs zu arbeiten, die er später auf seinem Album Nebraska veröffentlicht.[3][4]
Biografisches
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der US-amerikanische Rock-Sänger, Gitarrist und Komponist, sowie Oscar- und Tony-Award-Preisträger und 20-fache Grammy-Gewinner Bruce Springsteen ist einer der kommerziell erfolgreichsten Rockmusiker überhaupt. Nach seinem Durchbruch mit Born to Run wurde der Musikkritiker Jon Landau sein Manager, nachdem sich Springsteen nach einem langwierigen Rechtsstreit von seinem bisherigen Manager Mike Appel getrennt hatte. Sein nächstes Album Nebraska im Jahr 1982 galt als überraschend, da er, nur von Gitarre, Mundharmonika und Glockenspiel begleitet, mit diesem den Hintergrund für seine Geschichten über Außenseiter der amerikanischen Gesellschaft abgab.
Der Sänger litt damals unter schweren Depressionen und Angstzuständen.[5] Die Aufnahme entstand bei ihm zuhause. In seinen Memoiren Born to Run schreibt Springsteen über diese Zeit: „Meine Depression brodelt wie eine Ölpest … Ihr schwarzer Schlamm droht, jeden noch so kleinen lebendigen Teil von mir zu ersticken.“[5] Heute gilt Nebraska mit seinen intimen und eindringlichen, oft depressiv wirkenden Liedern als eines seiner besten Alben.
Produktion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literarische Vorlage und Filmstab
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Grundlage des Films ist das 2023 erschienene Buch Deliver Me from Nowhere: The Making Of Bruce Springsteen’s Nebraska von Warren Zane.[6][5] Der Musikjournalist und Musiker war von Springsteen wegen eines Artikels kontaktiert worden, führte im Anschluss ausführliche Gespräche mit dem Rockstar in dem Zimmer, in dem Nebraska größtenteils entstanden war, und schrieb schließlich ein ganzes Buch über den Entstehungsprozess.[7]
Regie führte Scott Cooper, der auch das auf Zanes' Buch basierende Drehbuch schrieb.[6] Er führte bereits bei anderen Musikfilmen Regie, so bei seinem Regiedebüt Crazy Heart, einer Filmbiografie über den 2007 verstorbenen Country-Sänger Hank Thompson mit Jeff Bridges in der Hauptrolle.[8] Andere frühere Arbeiten von Cooper sind Black Mass, Hostiles, Auge um Auge und Der denkwürdige Fall des Mr Poe.[5]
Besetzung, Synchronisation und Dreharbeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]„Jeremy ist ein grossartiger Schauspieler. Er hat eine Interpretation von mir, die die Fans, denke ich, sehr gut wiedererkennen werden.“
Jeremy Allen White, bekannt aus den Fernsehserien Shameless und The Bear: King of the Kitchen, verkörpert in der Hauptrolle Bruce Springsteen.[9] Als Jugendlicher wird er von Matthew Anthony Pellicano gespielt.[3] Gaby Hoffmann und Stephen Graham spielen Springsteens Eltern Adele und Douglas.[7] Jeremy Strong, bekannt aus der Fernsehserie Succession und dem Trump-Film The Apprentice, spielt Springsteens Manager, Produzenten und engen Vertrauten Jon Landau und Grace Gummer dessen zweite Ehefrau Barbara.[7][10] Odessa Young spielt die alleinerziehende Mutter Faye Romano und kurzzeitige Freundin von Springsteen.[4][3] Paul Walter Hauser spielt den Musikproduzenten und Springsteens guten Freund Mike Batlan und Marc Maron in einem kurzen Auftritt den Tontechniker Chuck Plotkin, der die von Springsteen selbst aufgenommenen 4-Spur-Mitschnitte überarbeitet.[11] In einer weiteren Rolle ist David Krumholtz als Al Teller zu sehen. Das Casting übernahm Francine Maisler.
Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch von Alexander Löwe und der Dialogregie von Karlo Hackenberger im Auftrag der FFS Film- & Fernseh-Synchron GmbH in Berlin.[12]
| Darsteller | Synchronsprecher | Rolle |
|---|---|---|
| Jeremy Allen White | Patrick Roche | Bruce Springsteen |
| David Krumholtz | Matthias Deutelmoser | Al Teller |
| Stephen Graham | Olaf Reichmann | Douglas Springsteen |
| Jeremy Strong | Norman Matt | Jon Landau |
| Paul Walter Hauser | Manuel Straube | Mike Batlan |
| Gaby Hoffmann | Anna Grisebach | Adele Springsteen |
| Odessa Young | Magdalena Höfner | Faye Romano |
| Stephen Singer | Harald Schrott | Psychiater / Therapeut |
Die Dreharbeiten fanden im November und Dezember 2024 in New York City und in West Orange, Rockaway und Asbury Park in New Jersey statt.[13][14][15] Als Kameramann fungiert der Japaner Masanobu Takayanagi, mit dem Cooper für fast alle seine Filme seit Auge um Auge von 2013 zusammenarbeitete.
Filmmusik, Marketing und Veröffentlichung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Filmmusik komponierte Jeremiah Fraite von der Folk-Band The Lumineers.[16] Das Soundtrack-Album mit insgesamt 12 Musikstücken, darunter Songs von Jeremy Allen White und anderen Mitgliedern der Besetzung und Songs von Jake Kiszka und Sam F. Kiszka, soll am 5. Dezember 2025 von Columbia Records als Download, CD und auf Vinyl veröffentlicht werden.[17] Ein weiteres Album mit 23 Stücken der Filmmusik wurde am 24. Oktober 2025 von Milan Records veröffentlicht, gleichzeitig mit den Songs Born in the U.S.A., Nebraska, Atlantic City, Mansion on the Hill und I’m On Fire in der Version von Jeremy Allen White durch Columbia Records.[18][19]
Der erste Trailer wurde Mitte Juni 2025 vorgestellt.[10] Die Premiere von Springsteen: Deliver Me from Nowhere erfolgte am 29. August 2025 beim Telluride Film Festival.[20] Ein zweiter Trailer wurde Mitte September 2025 vorgestellt.[21] Im Oktober 2025 sind Vorstellungen beim London Film Festival und beim Montclair Film Festival geplant.[22][23] Am 22. Oktober 2025 eröffnete der Film das AFI Fest.[24] Am 23. Oktober 2025 kam der Film in die deutschen und am darauffolgenden Tag in die US-amerikanischen Kinos.[25][26] Anfang November 2025 wird er beim Tokyo International Film Festival gezeigt.[27]
Rezeption
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kritiken und Einspielergebnis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von den bei Rotten Tomatoes aufgeführten Kritiken sind 62 Prozent positiv.[28]
Michael Güthlein schreibt in seiner Kritik für epd Film, Jeremy Allen White spiele Bruce Springsteen mit melancholischem Einschlag als Künstler, in dem etwas zu brodeln scheint, das er selbst nicht benennen kann, und imitiere glaubhaft dessen New-Jersey-Slang und die Art und Weise, wie er bei Konzerten mit angezogenen Schultern, geschlossenen Augen und angespanntem Nacken von schräg unten ins Mikrofon singt. Die Gesangsparts, die der Schauspieler selbst eingesungen hat, seien nah genug am Original, um die meisten Fans zu besänftigen. Der Film hebe sich von anderen Biopics erfolgreicher Musiker angenehm ab, weil er sich nicht an erwartbaren Wegmarken von Springsteens künstlerischem Werdegang abarbeitet. Er verwehre die klassische Heldenreise, die im großen Durchbruch oder fulminanten Comeback endet, und Regisseur und Koautor Scott Cooper konzentriere sich mit dem „Making of“ von Nebraska auf eine Phase der Unsicherheit in Springsteens Karriere. Es gelinge dem Film, dem Publikum klarzumachen, warum der „Boss“ genau dieses Album zu genau diesem Zeitpunkt und in dieser Form aufnehmen und veröffentlichen wollte.[29]
Dani Maurer schreibt in seiner Kritik für outnow.ch, Jeremy Allen White trage diesen Film auf seinen Schultern und bekomme die Möglichkeit, alle Seiten seines Könnens zu zeigen und demonstriere sie überragend, ob rockend auf der Bühne oder konzentriert an der Gitarre. Er habe jede Szene im Griff, lasse uns staunen, wenn er ins Dunkle fällt, und überrasche uns am Mikrofon. Neben White seien es vor allem Jeremy Strong als Musikmanager Jon Landau und Stephen Graham als Vater Springsteen, die aus der sehr gut aufspielenden Masse an Nebendarstellern herausstechen. Auch Maurer bemerkt ein paar zähe Sequenzen in der zweiten Filmhälfte, in der die Handlung kaum vorwärtskommt. Da der gesamte Film ohnehin ein gemächliches Tempo aufweist, dürfte er für einige Zuschauerinnen und Zuschauer eine etwas schwere Angelegenheit sein.[30]
Die weltweiten Einnahmen des Films aus Kinovorführungen belaufen sich auf 42,4 Millionen US-Dollar.[31] In Deutschland verzeichnet der Film 230.782 Kinobesucher.[32]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Camerimage 2025
- Nominierung für den Goldenen Frosch im Hauptwettbewerb[33]
Movies for Grownups Awards 2025
- Nominierung als Bester Historienfilm
- Nominierung für die Beste Regie (Scott Cooper)[34]
Santa Barbara International Film Festival 2026
- Auszeichnung mit dem Virtuosos Award (Jeremy Allen White)[35]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Warren Zanes: Deliver Me from Nowhere: The Making of Bruce Springsteen’s ‘Nebraska’. Crown Publishing Group, 2023. ISBN 978-0-593-23741-0
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Springsteen: Deliver Me from Nowhere bei IMDb
- Springsteen: Deliver Me from Nowhere bei crew united
- Springsteen: Deliver Me From Nowhere – Offizieller Trailer der 20th Century Studios DE bei YouTube (Video)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Freigabebescheinigung für Springsteen: Deliver Me from Nowhere. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüfnummer: 273685).
- ↑ Alterskennzeichnung für Springsteen: Deliver Me from Nowhere. Jugendmedienkommission.
- ↑ a b c David Rooey: 'Springsteen: Deliver Me From Nowhere' Review: Jeremy Allen White Gives Raw, Internalized Performance as The Boss in Contemplative Bio-Drama. In: The Hollywood Reporter, 29. August 2025.
- ↑ a b Peter Debruge: 'Springsteen: Deliver Me From Nowhere' Review: Who Wants to See a Downbeat Rock Star? Jeremy Allen White Navigates the Boss’s Spiritual Crisis. In: Variety, 29. August 2025.
- ↑ a b c d Jordan Ruimy: Trailer: Scott Cooper’s 'Deliver Me From Nowhere' Dives Into the Making of Springsteen’s Bleakest Masterpiece. In: worldofreel.com, 18. Juni 2025.
- ↑ a b Annika Eichstädt: „Deliver Me From Nowhere“: Das wissen wir über den Bruce-Springsteen-Film. In: Rolling Stone, 9. April 2024.
- ↑ a b c d Daniel Koch: Alles, was wir über das Springsteen-Biopic «Deliver Me From Nowhere» wissen. In: starzone.ch, 27. März 2025.
- ↑ Chris Schelb: Von «The Bear» zu «The Boss»: Erster Trailer zu «Springsteen: Deliver Me from Nowhere» mit Jeremy Allen White. In: outnow.ch, 18. Juni 2025.
- ↑ Karlis Wilde: Deliver Me From Nowhere: How Jeremy Allen White Compares To Bruce Springsteen. In: screenrant.com, 18. Juni 2025.
- ↑ a b Damian Sprenger: Erster Trailer zum Springsteen-Biopic „Deliver Me From Nowhere“. In: Blickpunkt:Film, 18. Juni 2025.
- ↑ Pete Hammond: 'Springsteen: Deliver Me From Nowhere' Review: Jeremy Allen White In Scott Cooper’s Raw And Fearless Portrait Of An Artist Searching For Himself. In: deadline.com, 29. August 2025.
- ↑ https://www.synchronkartei.de/film/61491
- ↑ Tyler Dane Wingco: All the JAW dropping new fits from the set of 'Deliver Me From Nowhere'. In: esquire.com, 28. November 2024.
- ↑ Amy Kuperinsky: See Bruce Springsteen, Jeremy Allen White greet Asbury Park for 'Deliver Me from Nowhere' movie. In: nj.com, 13. Dezember 2024.
- ↑ Chris Jordan: Jeremy Allen White headed to Asbury Park for Bruce Springsteen film. Here's when, where. In: app.com. Abgerufen am 31. Dezember 2024.
- ↑ Scott Cooper’s 'Springsteen: Deliver Me from Nowhere' to Feature Original Score by Jeremiah Fraites. In: filmmusicreporter.com, 29. August 2025.
- ↑ 'Springsteen: Deliver Me from Nowhere' Soundtrack Album Details. In: filmmusicreporter.com, 20. Oktober 2025.
- ↑ ‘Springsteen: Deliver Me from Nowhere’ Score Album Details. In: filmmusicreporter.com, 23. Oktober 2025.
- ↑ First Songs from 'Springsteen: Deliver Me from Nowhere' Soundtrack Released. In: filmmusicreporter.com, 24. Oktober 2025.
- ↑ https://telluridecms-production.s3.amazonaws.com/assets/pdfs/52nd-TFF-program-guide-Final2.pdf
- ↑ Chris Schelb: Neuer bewegender Trailer zum Musiker-Biopic «Springsteen: Deliver Me from Nowhere». In: outnow.ch, 15. September 2025.
- ↑ Springsteen: Deliver Me From Nowhere. In: bfi.org. Abgerufen am 3. September 2025.
- ↑ Andrew McGowan: Brendan Fraser, Stephen Colbert and 'The Sound of Music' Coming to Montclair Film Festival: Full Lineup. In: Variety, 26. September 2025.
- ↑ Gina Sirico: 'Springsteen: Deliver Me From Nowhere' to open AFI Fest. In: abc7news.com, 21. August 2025.
- ↑ https://www.insidekino.com/DStarts/DStartplan.htm
- ↑ Deliver Me From Nowhere. In: the-numbers.com. Abgerufen am 26. Juli 2025.
- ↑ Springsteen: Deliver Me From Nowhere. In: tiff-jp.net. Abgerufen am 23. Oktober 2025.
- ↑ Springsteen: Deliver Me From Nowhere. In: Rotten Tomatoes. Abgerufen am 24. Oktober 2025.
- ↑ Michael Güthlein: Kritik zu 'Springsteen: Deliver Me From Nowhere'. In: epd Film, 21. Oktober 2025.
- ↑ https://outnow.ch/Movies/2025/Springsteen-DeliverMeFromNowhere/Review/
- ↑ Springsteen: Deliver Me From Nowhere. In: boxofficemojo.com. Abgerufen am 18. November 2025.
- ↑ Top 100 Deutschland 2025. In: insidekino.com. Abgerufen am 19. November 2025.
- ↑ EnergaCAMERIMAGE Film Festival announces additions to Main Competition line-up. In: britishcinematographer.co, 24. Oktober 2025.
- ↑ Hilary Lewis: Movies for Grownups Awards Nominations: 'One Battle After Another' Leads With 8 Nods. In: The Hollywood Reporter, 19. November 2025. Abgerufen am 19. November 2025.
- ↑ Pete Hammond: Jacob Elordi, Sydney Sweeney, Jeremy Allen White Among Santa Barbara Film Festival Virtuosos 2026 Award Honorees. In: deadline.com, 30. Oktober 2025. Abgerufen am 30. Oktober 2025.