Multilateral Interoperability Programme

multilaterales Interoperabilitätsprogramm zur Schaffung einer Schnittstelle zum Informationsaustausch zwischen Führungsinformationssystemen
Dies ist eine Version, die am 5. März 2019 gesichtet wurde. Neue Änderungen könnten seitdem vorgenommen worden sein.

Das Multilateral Interoperability Programme (MIP) ist ein 1998 geschaffenes, multilaterales Interoperabilitätsprogramm mit dem Ziel eine gemeinsame Schnittstelle zu definieren, die den Informationsaustausch zwischen Führungsinformationssystemen der am Programm beteiligten Nationen und Organisationen gewährleistet. Der Einsatz dieser Schnittstelle ist über alle Führungsebenen möglich, eine technische Einschränkung seitens MIP existiert nicht.

Allgemeines

Seit seinen Anfängen hat sich MIP als ein wesentlicher Standard für den militärischen Informationsaustausch entwickelt. Die aktuell verfügbare MIP Baseline 3.1 (BL3.1) basiert auf operationellen Anforderungen für einen „Joint“ Datenaustausch, „Plans and Orders“ und einem wesentlich vereinfachten Datenaustauschmechanismus (DEM) im Vergleich zur MIP BL2. Der multinationale Standard wurde zudem um operationelle Aspekte erweitert. Die Nutzungsdauer für die MIP BL3.1 beträgt mindestens 4 Jahre (In-Service Periode 4 Plus). Optionale Erweiterung aus dem Jahr 2014, wie die "Alternative Develop and Exchange Method (ADEM)" ermöglichen den Einsatz auch in modernen Netzwerken.

Kernelement der MIP Lösung ist das gemeinsame NATO Austauschdatenmodell JC3IEDM (Joint C3 (Command, Control and Consultation) Information Exchange Data Model), sowie dessen Nachfolger das MIM (MIP Information Model) das den Informationsraum festlegt. Für den Informationsaustausch zwischen den Systemen stehen dem Nutzer mehrere Mechanismen zur Verfügung:

  • DEM der Datenaustauschmechanismus, welcher auf Basis einer Datenbankreplikation arbeitet
  • MEM der Meldungsaustauschmechanismus, welcher mit einer Standard-E-Mail-Anwendung vergleichbar ist
  • WebService eine Implementierung der Webservice-Mechanismen Publish/Subscripe Request/ Response
  • weitere Austauschmechnismen (z. B. DDS (Data Distribution Service))

Beteiligte Nationen und Organisationen

Derzeit sind folgende 26 Nationen und Organisationen am MIP beteiligt:

Australien  Australien Griechenland  Griechenland Norwegen  Norwegen Slowenien  Slowenien
Belgien  Belgien Italien  Italien Portugal  Portugal Turkei  Türkei
Danemark  Dänemark Kanada  Kanada Rumänien  Rumänien Tschechien  Tschechien
Deutschland  Deutschland NATO  NATO Vereinigtes Konigreich  Vereinigtes Königreich Turkei  Türkei
Estland  Estland Niederlande  Niederlande Slowakei  Slowakei Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten
Finnland  Finnland Neuseeland  Neuseeland Spanien  Spanien
Frankreich  Frankreich Osterreich  Österreich Sudafrika  Südafrika
Schweiz  Schweiz Polen  Polen Tschechien  Tschechien

Auszeichnungen

Das Multilaterale Interoperabilitätsprogramm MIP wurde 2008 durch das amerikanische „Institute for Defense and Government Advancement“ (IDGA) als Sieger in der Kategorie „Outstanding NCW Program from a Coalition Partner“ mit dem „Network Centric Warfare Award“ ausgezeichnet. Damit wird die besondere Bedeutung von MIP für die Interoperabilität unterstrichen.