Wappen | Karte |
---|---|
fehlt noch | Deutschlandkarte, Position von Uetersen hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein |
Kreis: | Pinneberg |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Fläche: | 11,43 km² |
Einwohner: | 17.852 (31.12.2004) |
Bevölkerungsdichte: | 1.562 Einwohner je km² |
Höhe: | NN |
Postleitzahlen: | 25436 |
Vorwahl: | 04122 |
Kfz-Kennzeichen: | PI |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 56 049 |
Stadtgliederung: | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Wassermühlenstr. 7 25436 Uetersen |
Offizielle Website: | www.uetersen.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Wolfgang Wiech (parteilos) |
regierende Partei | CDU und BfB |
Uetersen, Deutschland, Bundesland Schleswig-Holstein, Kreis Pinneberg, Rosenstadt an der Pinnau, grenzt direkt an die Stadt Tornesch, sowie an die Gemeinden Moorrege, Neuendeich und Heidgraben.
Uetersen ist eine Schlafstadt. Kulturell orientiert sie sich eher nach Hamburg aber auch Elmshorn.
Der Name der Stadt Uetersen ist aus "ueterst end" entstanden, was einst soviel wie "am äussersten Ende" bedeutete.
Sehenswürdigkeiten
- Bekannt ist Uetersen für seinen Rosenpark "Rosarium", der Kaffeefahrten von weit her anlockt. Mit sieben Hektar Fläche ist er der größte Rosengarten Norddeutschlands und steht im Mittelpunkt der deutschen Rosenzucht. In Uetersen werden mehr als 800 verschiedene Rosensorten in allen farblichen Abstufungen und Duftnuancen vorgestellt.
- Eine weitere Sehenswürdigkeit stellt das historische Kloster dar, das 1234 von Heinrich von Barmstedt II. gestiftet, und 1544 in ein adliges Damenstift umgewandelt wurde. Dort lebte auch die Gräfin Augusta Louise zu Stolberg-Stolberg, die als Goethe's Gustchen weltbekannt wurde. Mit dem Haus der Priörin befindet sich hier das älteste Gebäude der Stadt. Mit weiteren denkmalgeschützten Häusern wie dem Klostervorwerk und dem Haus des Klosterprobsten bildet es den Kern der Altstadt. Typisch ist dabei der holsteinische Rotziegelstil.
- Ein weiteres Baudenkmal ist der Wasserturm, der 1925/26 erbaut wurde.
- Das stadtgeschichtliches Museum (Parkstrasse) stellt die Anfänge der Stadt aus dem 13. Jahrhundert dar und erzählt von der Entwicklung Uetersens vom Flecken bis zur Verleihung der Stadtrechte im Jahre 1870. Es bietet Informationen über Handel, Schifffahrt, Walfang, Industrie und Gewerbe bis zum Ersten Weltkrieg und zu den wirtschaftlichen Veränderungen nach den beiden Kriegen. Eine kritische Auseinandersetzung mit den Geschehnissen im Dritten Reich fehlt leider. Ebenfalls zu sehen ist eine Sammlung von Motoren aus den ILO-Werken Pinneberg. Öffnungszeiten: jeden ersten und dritten Sonntag im Monat von 14-17 Uhr (Eintritt frei).
- Das Museum "Langes Tannen" besteht aus drei denkmalgeschützten Gebäuden, dem klassizistischen Herrenhaus aus dem frühen 19. Jahrhundert, einer nach Brandstiftung wiederaufgebauten Scheune aus dem Jahre 1762 und dem Mühlensockel aus dem Jahre 1796. Es bietet wechselnde Veranstaltungen und Ausstellungen.
Nachtleben/Ausgehen
- Die Gaststätte "Taps" bietet regelmäßige Livemusik (schon aufgetreten sind beispielsweise Toni Sheridan, Farmers Road Bluesband, Schmitz Katze, uvm.). Früher wurde Sie, wegen der kleinen Treppe nach unten, auch "Keller-Taps" genannt.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Rosenfest
- Herbst und Lampionfest
- Holsteiner Apfeltage
- Schaufahren des Schiffsmodellbauclub Uetersen
- Weinfest
- Woodrock Festival
- Übersicht aller Veranstaltungen
Geschichte
Das Gründungsjahr ist nicht festzustellen, da es keine Gründungsurkunde gibt. Es soll aber schon 1223 ein katholisches Nonnenkloster existiert haben, welches aus einem Schriftdokument aus dem 18. Jahrhundert hervorgeht. Dieses Dokument ist leider nicht mehr auffindbar, daher muß die heutige Stadt ohne geschichtlich belegbares Gründungsjahr leben. Nachweisbar ist jedoch folgendes: Im 13. Jahrhundert (ca. 1234/35) schenkte Ritter Heinrich von Barmstededer den Zisterziensern seine Burg zur Errichtung eines Nonnenklosters. Bereits vor 1664 wurde Uetersen Flecken. Das führte zur weiteren Besiedlung und viel später, am 13. Januar 1870, bekam die Siedlung dann das Stadtrecht. Im 19. Jahrhundert wurde von Uetersen aus, wie auch von mehreren anderen Städten an der Unterelbe und den schiffbaren Nebenflüssen, Walfang betrieben.
Heute ist Uetersen ein bedeutender Industriestandort und als Rosenstadt bekannt.
Bürgermeister seit 1870:
- 1870-1900 Ernst Heinrich Meßtorff
- 1900-1914 Heinrich Muuß (1915 Amtsenthebung wegen finanzieller Verfehlungen)
- 1914-1918 Ernst Ladewig Meyn
- 1918-1930 Jakob Christians
- 1930-1933 Heinrich Wellenbring
- 1933 Ferdinand Bauth (kommissarisch)
- 1933-1945 Hermann Dölling (NSDAP)
- 1945 Heinrich Stühmeyer
- 1945-1956 Heinrich Wilkens
- 1956-1964 Dr. Jürgen Frenzel (SPD)
- 1964-1988 Waldemar Dudda (SPD)
- 1988-1994 Wolfgang Bromma (SPD)
- 1994-2003 Karl Gustav Tewes (parteilos)
- Seit 2003 Wolfgang Wiech (parteilos)
Entwicklung der Einwohnerzahlen:
- 20er Jahre ca. 7000 Einwohner
- Zur Zeit ca. 18000 Einwohner
Ehrenbürger
Bekannte Uetersener
- Franz Kruckenberg (1882-1965) - Erbauer des Schienenzeppelins
- Hans-Heinrich und Theda Hatlapa- Gründer und Eigentümer des Wildparks Eekholt. Ehrenpreisträger der Heinz Sielmann Stiftung.
- Gräfin Augusta Louise zu Stolberg-Stolberg (1753-1835) - Brieffreundin Goethes
- Matthäus Friedrich Chemnitz (1815-1870), deutscher Jurist und Dichter des Schleswig-Holstein-Liedes.
Umwelt
Westlich der Stadt befindet sich der Uetersener Windpark mit sechs Anlagen welche rechnerisch 2/3 der Uetersener Haushalte mit Strom versorgen können.
Überregionale Bekanntheit erlangte Uetersen durch sein Dioxinproblem. Große Teile eines Neubaugebietes (Am Eichholz/Esinger Steinweg) befinden sich auf ehemaligen Feldern auf denen dioxinhaltiger Papierschlamm ausgebracht wurde. In den 80er jahren führte dies zu gesundheitlichen Problemen (Hauterkrankungen) und erweckte Assoziationen mit dem Sevesounglück welches Dioxin als Gift weltweit bekannt machte. Zwischenzeitlich wurde ein Großteil des betroffenen Bodens mit einer zusätzlichen, schützenden, Erdschicht versehen. Eine von den Anliegern geforderte vollständige Sanierung fand aus Kostengründen nicht statt. Eine Gefahr für das Grundwasser wird verneint, kann aber nicht ausgeschlossen werden. Messungen hierzu finden statt. Am Rande der Gegend befindet sich im Überschwemmungsgebiet der Pinnau eine dioxinhaltige Papierschlammdeponie.
An der Pinnau, nahe des Stichhafens befindet sich eine alte Deponie. Der genaue Inhalt dieser Deponie ist unbekannt. Im Umkreis werden regelmäßig Wasserproben entnommen.
Innerhalb des Stadtgebietes gibt es weitere ehemalige Deponien und durch Gewerbeunternehmen (Gerbereien, Baumschulen, etc.) belastete Grundstücke.
Verkehr
Durch Uetersen führt die Bundesstraße 431.
Aufgrund von Protesten einheimischer Fuhrleute erhielt Uetersen beim Bau der Altona-Kieler Eisenbahn im 19. Jahrhundert keinen Bahnhof. Unter dieser mangelhaften Verkehrsanbindung leidet die Stadt noch heute. Der in diesem Zuge im Nachbarort Tornesch errichtete Bahnhof führte zum prosperieren der Nachbarstadt. Um diesen Nachteil auszugleichen wurde 1873 die Uetersener Eisenbahn zur Verbindung des Südteils der Stadt mit dem Tornescher Bahnhof eröffnet. Der Personenverkehr wurde 1965 eingestellt, Güterverkehr wird bis heute betrieben.
Uetersen ist über mehrere Buslinien im Hamburger Verkehrsverbund (HVV) direkt mit den Städten Elmshorn, Tornesch und Wedel sowie mit der Kreisstadt Pinneberg verbunden.
Die Stadt besitzt zwei an der Pinnau gelegene Häfen. Den am Ortsrand gelegenen Wassersporthafen "Klosterdeich", sowie den im Zentrum gelegenen großen "Stichhafen". Der Stichhafen wurde nach langer Zeit im Jahr 2005 ausgebaggert und wieder schiffbar gemacht. Die Bürgerinitiative "Hafen-Stadt" versucht dieses brachliegende Gelände wiederzubeleben.
Am Stichhafen befinden sich 4 kostenfreie Wohnmobilstellplätze.
Durch Uetersen führt der Radfernweg des historischen Ochsenwegs.
Wirtschaft
In und um Uetersen befindet sich das größte Rosenzuchtgebiet Deutschlands mit den dort ansässigen Firmen Kordes, Tantau, Strobel und anderen. Jährlich rund 20 Millionen Rosenpflanzen werden in großflächigen Betrieben gezogen und weltweit exportiert; deshalb trägt die Stadt den Beinamen "Rosenstadt".
Weiter große Betriebe:
- Papier: Stora Enso
- Pharmazie: Nordmark
- Maschinenbau: Hatlapa
- Chemie: Voss Chemie, Oemeta
Politische Parteien und Wählergemeinschaften
- Alternative Liste Uetersen (Grüne)
- Bürger für Bürger
- CDU Ortsverein
- FDP Ortsverein
- SPD Ortverein
Paten- und Partnerschaften
Partnerstadt ist die Stadt Wittstock/Dosse im Bundesland Brandenburg.
Vereine
- TSV Uetersen
- Chorknaben Uetersen
- Sport und Spass Uetersen
- SGR Uetersen
- Uetersener Sport Gemeinschaft - USG (Bogensport, Radsport, Badminton, Karate, Fit for Fun, Senioren, Wandern)
- Musikzug Rosenstadt Uetersen
- Weitere Vereine: Angelverein, Sportschützen, Schiffsmodellbauclub usw.
Literatur
- Rudolf Lavorenz: Uetersen. ISBN 3897025418
- Elsa Plath-Langheinrich: Als Goethe nach Uetersen schrieb ISBN 3529026956
- Johann Wolfgang von Goethe: Briefe an Augusta Louise zu Stolberg.
- Goethes Briefe ins holsteinische Kloster Uetersen ISBN 3529026824
- Mit der Eisenbahn durch Uetersen - Lothar Mosler(1996)
- Uetersen und seine Einwohner - Dr. Ernst Brütt und Gerhard Scharfenstein (1995)
- Das Hochadeliche Closter zu Uetersen - Andreas Fründt (1986)