Ronnie O’Sullivan

englischer Snookerspieler
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Ronald Antonio „Ronnie“ O’Sullivan (* 5. Dezember 1975 in Wordsley, West Midlands, England, Großbritannien) ist ein englischer Snookerspieler. Er war in dieser Billard-Sportart bereits dreimal Weltmeister.

Ronnie O’Sullivan
Ronnie O’Sullivan
Ronnie O’Sullivan
Geburtstag 5. Dezember 1975
Geburtsort Wordsley
Nationalität England England
Spitzname(n) The Rocket, Mr. 147,
The Chigwell Champion,
The Essex Exocet
Profi seit 1992
Preisgeld 14.725.634 £ (Stand: 1. Juni 2025)
Höchstes Break 147 (11x)[1]
Century Breaks 1.289 (Stand: 1. Juni 2025)
Profitour-Erfolge
Weltmeisterschaften 3
Ranglistenturniersiege 23
Minor-Turniersiege 2
Weltranglistenplatzierungen
Höchster WRL-Platz 1 (02/03, 04/05-05/06, 08/09-09/10)
Aktuell 5 (Stand: 6. Mai 2025)
O’Sullivan beim Anstoß mit der linken Hand im Finale der German Masters (2012)

Leben

O’Sullivan wurde 1992 professioneller Snookerspieler und hat seitdem unter anderem die Snookerweltmeisterschaft 2001, 2004 und 2008 gewonnen. Er war während mehrerer Spielzeiten die Nummer eins der Weltrangliste. In langen Sommerpausen, wenn keine Snooker-Turniere anstehen, spielt er auch Poolbillard. Seinen Spitznamen The Rocket verdankte er seinem schnellen Aufstieg in der Weltrangliste zu Beginn seiner Karriere. Mit der Zeit wurde der Name aber auch zur Metapher für seine aggressive und schnelle Spielweise.

Ihm gelang das schnellste Maximum Break, das je bei einem offiziellen Turnier gespielt wurde. Er spielte dieses „perfekte Break“ von 147 Punkten während der Embassy World Championship 1997 im Crucible Theatre in Sheffield innerhalb von 5:20 Minuten. Diese Leistung brachte ihm 2006 einen Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde. Das erste Maximum gelang ihm bereits im Alter von fünfzehn Jahren. In der Liste der schnellsten Maximum Breaks belegt O’Sullivan die ersten fünf Ränge. Insgesamt hat er auf Turnieren der Main Tour schon elf Maximum Breaks gespielt.

O’Sullivan war einer der ersten Spieler, die den Spielball sowohl mit rechts als auch mit links anspielen. Obwohl er eigentlich Rechtshänder ist, kann er jederzeit auf links wechseln, wenn es die Situation erfordert. Damit vermeidet er in vielen Situationen den Einsatz des Hilfsqueues. Als O’Sullivan während der WM 1996 zum ersten Mal öffentlich (gegen den Kanadier Alain Robidoux) einen ganzen Frame mit links spielte und auch noch klar siegte, fasste dies sein Gegner als Beleidigung auf und verweigerte nach dem Match den üblichen Handschlag. In den letzten Jahren trainieren aber auch andere Spieler, wohl inspiriert durch O’Sullivan, das beidhändige Spiel; zunächst zu sehen bei Matthew Stevens und Shaun Murphy, mittlerweile u.a. aber auch bei Judd Trump oder Ricky Walden.

In der Vergangenheit hat O’Sullivan mehrfach für Skandale gesorgt (sein problematisches Verhalten soll auch mit einer depressiven Erkrankung zusammenhängen). Doch auch Sanktionen durch den Weltverband haben seine Popularität nicht ankratzen können. Schon mehrmals hat er auf die Teilnahme an Turnieren außerhalb der Britischen Inseln verzichtet. 1998 hatte O’Sullivan das Finale der Irish Masters mit 9:3 gegen Ken Doherty gewonnen, wurde aber anschließend disqualifiziert, da er bei der Dopingprobe positiv auf Cannabis getestet wurde. Im Jahr 2000 unterzog er sich einer einmonatigen Drogenentwöhnung. Für Verwirrung sorgte O’Sullivan, als er bei der UK Championship 2006 im Viertelfinale gegen Stephen Hendry beim Stand von 1:4 vorzeitig aufgab und die Arena verließ, wofür er nachträglich vom Verband mit einer Geldstrafe und dem Verlust von Ranglistenpunkten bestraft wurde. Auf einer Pressekonferenz während der China Open 2008 machte O’Sullivan mehrere anzügliche Bemerkungen, wofür er ebenfalls eine Strafe erhielt.[2]

Seinen einzigen Turniersieg auf der Main Tour in der Saison 2006/07 erzielte O’Sullivan beim Masters 2007. Er gewann das Finale überlegen mit 10:3 gegen den Mitfavoriten Ding Junhui, der im Turnierverlauf bereits ein Maximum Break gespielt hatte. Damit konnte er sich für die Finalniederlage bei der Northern Ireland Trophy zu Beginn der Saison revanchieren. Es waren seine einzigen beiden Finalteilnahmen 2007. Darüber hinaus konnte O’Sullivan mit dem Kilkenny Masters ein Einladungsturnier gewinnen. Dort gelang ihm ein 147er-Break, zu dem sich zwei weitere gesellten, die er im Rahmen der Snooker Legends Challenge Series 2007 gegen Stephen Hendry spielte, so dass er innerhalb einer Woche insgesamt dreimal ein inoffizielles Maximum Break schaffte. Am Ende der Saison stand O’Sullivan auf Platz 5 der offiziellen Weltrangliste.

Die Saison 2007/08 verlief für den Engländer äußerst erfolgreich. Viermal stand er im Finale eines Ranglistenturniers der Main Tour: beim Grand Prix in Schottland und bei den Welsh Open wurde er Zweiter, bei den beiden wichtigsten Turnieren, der UK Championship und der abschließenden Snookerweltmeisterschaft 2008, holte er sogar den Titel. Bei dem letzten Turnier gelang ihm zudem das neunte Maximum Break seiner Karriere auf der Main Tour, damit hatte er mehr als jeder andere Spieler vorzuweisen. Allerdings musste er sich die Prämie für diesen Erfolg (147.000 Pfund) mit seinem Finalgegner Ali Carter teilen. Zum ersten Mal gab es bei einem Turnier zwei Spieler, denen ein Break mit 147 Punkten gelang. Nach der Saison übernahm O’Sullivan wieder die Führung in der offiziellen Weltrangliste.

Bei der Snookerweltmeisterschaft 2009 gewann er in der ersten Runde gegen Stuart Bingham, schied dann im Achtelfinale jedoch gegen Mark Allen mit 11:13 aus. Dennoch belegte O’Sullivan nach der Saison 2008/09 zum fünften Mal Platz 1 der Weltrangliste.

O’Sullivan war früher auch im Poolbillard aktiv und vertrat Europa 1996 und 1997 beim 9-Ball-Turnier Mosconi Cup.

Familie

Ronnie O’Sullivan trennte sich im Juni 2008 nach acht Jahren von seiner Lebensgefährtin Jo Langley, mit der er eine Tochter und einen Sohn hat. Aus einer früheren Beziehung stammt eine weitere Tochter. O’Sullivans Vater (Ronnie O’Sullivan Sr.) wurde 1992 inhaftiert und wegen Mord zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt; er selbst plädierte auf Notwehr, nachdem er in einem Nachtclub einen Mann erstochen hatte. O’Sullivans Verhältnis zu seinem Vater soll davon jedoch nicht beeinflusst worden sein. Am 19. November 2010 wurde O’Sullivan Sr. aus der Haft entlassen.[3] Ronnie hat eine sieben Jahre jüngere Schwester namens Danielle.

Karriereübersicht

Erfolge

 
O’Sullivan mit dem Pokal der German Masters 2012
  • Weltmeister 2001, 2004, 2008
  • U-21 Weltmeister 1991
  • Sieger der UK Championship 1993, 1997, 2001, 2007
  • Sieger der British Open 1994
  • Sieger des Masters 1995, 2005, 2007, 2009
  • Sieger der German Open 1996
  • Sieger der Charity Challenge 1996
  • Sieger der Asian Classic 1996
  • Sieger der Premier League 1997, 2001, 2002, 2005 (Frühling), 2005 (Winter), 2006, 2007, 2008, 2010, 2011
  • Sieger der Scottish Open 1998, 2000
  • Sieger des Scottish Masters 1998, 2000, 2002
  • Sieger der China Open 1999, 2000
  • Sieger des Irish Masters 2001, 2003, 2005
  • Sieger der European Open 2003
  • Sieger des Grand Prix 2004
  • Sieger der Welsh Open 2004, 2005
  • Sieger des Kilkenny Masters 2007
  • Sieger der Northern Ireland Trophy 2008
  • Sieger des Shanghai Masters 2009
  • Sieger im Power Snooker Event 2010
  • Sieger des German Masters 2012
  • derzeit der Spieler mit den meisten Maximum Breaks (11)

Saisonübersicht

Diese Tabelle wird am Ende eines Turniers aktualisiert.

  93/94 94/95 95/96 96/97 97/98 98/99 99/00 00/01 01/02 02/03 03/04 04/05 05/06 06/07 07/08 08/09 09/10 10/11 11/12
Ranglistenposition 57 9 3 8 7 3 4 4 2 1 3 1 1 3 5 1 1 3 11
Ranglisten-Turniere                                      
Shanghai Masters - - - - - - - - - - - - - - N F S 1R 2R
Northern Ireland Trophy - - - - - - - - - - - - 1R F VF S - - -
Grand Prix / World Open N VF 1R 2R 3R 3R VF F VF VF 2R S F VF F VF 2R F
UK Championship S VF VF 1R S 1R VF HF S VF HF 2R 1R VF S 2R HF 1R 2R
European Open / Malta Cup F HF 1R 1R - - - - VF S VF 2R N 1R - - - - -
German Masters - - 1R S HF - - - - - - - - - - - - N S
Welsh Open N VF 2R 2R 4R HF 3R 2R 2R VF S S 1R VF F 2R HF 1R HF
China Open - - 2R S - 1R S S - - - N 1R HF 1R VF 1R 1R
World Championship 1R VF HF 2R HF HF 1R S HF 1R S VF HF VF S 2R VF VF
Einladungs-Turniere                                  
The Masters 1R S F F VF VF VF 2R VF VF F S F S 1R S F 1R VF
Malta Cup - - - - - - - - - - - - - - - N - - -

Legende:

  • xR = Niederlage in der x. Runde
  • VF = Viertelfinalist
  • HF = Halbfinalist
  • F = Finalist
  • S = Sieger
  • N = Nicht angetreten

Literatur

Commons: Ronnie O’Sullivan – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Century Breaks (Stand 9. August 2011)
  2. http://www.guardian.co.uk/sport/2008/mar/27/snooker.davidhendon
  3. http://news.bbc.co.uk/sport2/hi/other_sports/snooker/9212157.stm

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