Wetterkerzen, Gewitterkerzen oder in manchen Gegenden auch Schauerkerzen genannt, sind in der Regel schwarze Kerzen die vor Unwetter schützen sollen. Dieser Brauch lässt sich seit Magnus Felix Ennodius zurückverfolgen und ist in Altbayern noch im Gebrauch.

Bedeutung
Es handelt sich in der Regel schwarzen Kerzen, die unverwechselbar und nur für diesen Zweck bestimmt. Oft sind sie mit einem Heiligenbild oder einem Spruch verziert. Dabei muss die Wetterkerze in einem Wallfahrtsort oder zur Lichtmess geweiht werden. Wetterkerzen, wie deren Name bereits hinweist, wird bei schwerem, nahem Gewitter angezündet und soll Mensch, Tier,Haus und Hof vor Schaden durch das Unwetter, besonders Blitzschlag bewahren. Die Bräuche unterscheiden sich jedoch in den verschiedenen Gegenden. So begab sich ein Zug in Westböhmen, der von dem "Platzknecht" geführt wird wird, zur Stadtkirche. Dieser trug in seiner linken Hand eine riesige mit Flittergold verzierte Schauerkerze und hält in der Rechten einen mit Rosmarin geschmückten Hut. Die Schauerkerze brannte in der Kirche während des Hochamts und wird noch weitere acht Tage und wurde während der Messe angezündet.[1]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Band 3, S 1315
Literatur
- Lexikon für Theologie und Kirche, Band 9 und 10, Freiburg 1937
- Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, Band 3
- Monika Weyer, Rosa Rosinski, Verena Burhenne: Wetter: Verhext, gedeutet, erforscht. Katalog zur gleichnamigen Wanderausstellung des Westfälischen Museumsamtes (LWL) in Zusammenarbeit mit dem Bauernhaus-Museum Bielefeld, Landschaftsverband Westfalen-Lippe; Auflage: 1 (21. Mai 2006) ISBN 3927204641