Rolf Eden (* 1930), deutscher Geschäftsmann und ehemaliger Nachtclub-Besitzer, Selbstdarsteller und letzter deutscher Playboy.
Rolf Eden gilt als Gründer der ersten deutschen Diskotheken. Er war in den 50er und 60er Jahren der Nachtclub-König von Berlin. Der Pianist und Jazz-Liebhaber eröffnete 1957 in West-Berlin den Eden-Saloon, auch Old Eden genannt. Es folgten das New-Eden, der Eden-Playboy-Club, das Kabarett Schlüsselloch, 1967 das Big Eden. (Letzteres existiert auf dem Kudamm auch heute noch.) Danach eröffnete er das Blue Tattoo. Das 1969 gegründete Eden Theater verlor er an Peter Stein. Seit 1977 ist Eden in der Immobilienbranche tätig. Er besitzt 14 Mietshäuser in Berlin.
Rolf Eden machte in seinen Nachtclubs im prüden Westdeutschland den Striptease populär. Die Striptease-Tänzerin Rita Cadillac wurde in seinem Club von einem Pferd auf der Bühne mit dem Maul ausgezogen. Eden veranstaltete auch Miss-Wahlen, etwa zur "Miss Berlin", "Miss Germany", "Miss Filmfestspiele" oder "Miss Busen". Gäste in seinen Clubs waren internationale Stars wie die Rolling Stones, Paul McCartney, Shirley MacLaine oder Ella Fitzgerald. Auch Wolfgang Menge war 1964 im Old Eden ein einziges Mal zu Gast. Sein Kommentar:
"Ich habe den Claus Biederstaedt vor der Tür getroffen. Wir waren beide um die Vierzig. Da stand ein Mädchen und sagte, Gott sei Dank zu Biederstaedt: 'Na Opa? Auch mal amüsieren?' Da bin ich nie wieder hin gegangen."
Eden, der als letzter deutscher Playboy gilt und sich auch gerne so bezeichnet, sieht sich in der Tradition von Casanova. Er umgibt sich stets mit schönen jungen Frauen, wobei er Blondinen mit blauen Augen und den Maßen 90, 60, 90 bevorzugt. Vor allem jung sollten sie sein:
"Bei mir sind sie bis maximal vierzig. Jetzt. Früher waren sie natürlich jünger. Also, es muss ästhetisch sein, figurmäßig, keine Cellulitis. Normal ist heute zwischen 20 und 25."
Nach eigenen Angaben hat er in seinem Leben zwei- bis dreitausend Frauen verführt. Er führt Buch über seine Affären. 2002 machte der 72jährige Schlagzeilen, als er öffentlich verkündete, dass er beim Sex sterben wolle und dafür eine weibliche "Sterbehelferin" suche. Junge Damen konnten sich bei ihm bewerben. Derjenigen, die es schaffe, dass er sich beim Sex so verausgabt, dass er tot umfällt, wurden testamentarisch 125.000 Euro in Aussicht gestellt.
Rolf Eden gilt auch als Erfinder des Wortes "Abschleppen":
"Ich hab ein Lied geschrieben in den Sechzigern: Abschlepper-Twist. ... die Musik spielt, und ich rede zum Publikum: 'Wissen Sie, was ein Abschlepper ist? Ein Abschlepper ist einer, der den Kudamm rauf und runter mit m offenen Porsche fährt. ... Einer, der die Damen mit viel Takt anquatscht.' Waren alles Live-Aufnahmen in meinem Lokal. Frage ich: 'Darf ich Sie ein Stück mitnehmen?' Und sie sagt: Ja. Und dann geht s RRRRRR. Der Motor. Und dann singe ich: 'Geld ist nicht alles, aber schön musse sein, blond musse sein.' War ein Riesenhit damals. 'Und wenn sie küssen kann, so richtig küssen kann, dann schaff ich alles an, was ihr gefällt.' Das war der Abschlepper-Twist."
Ein deutscher Playboy muss laut Eden folgende Voraussetzungen erfüllen: Mindestens zwei Sprachen sprechen, einen Bootsführerschein haben, tanzen können sowie schön und ledig sein.
Lebensweisheiten von Rolf Eden:
- "Solange die Frau macht, was ich will, kann sie so emanzipiert sein, wie sie möchte."
- "Ich glaube, dass Frauen benachteiligt sind. Weil die Männer so dumm sind. "
Siehe auch: Playboy; Nightclub; Striptease; Blondine; Sexbombe; Miss-Wahl
Externe Links
- Berliner Zeitung: Wann ist ein Mann ein Mann
- [http://abcnews.go.com/sections/GMA/DailyNews/fatal_attraction021202.html Fatal Attraction
German Playboy Offers Cash to Any Woman Who Can Kill Him - With Sex]