Wappen | Karte |
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Deutschlandkarte, Position von Blankenburg (Harz) hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Sachsen-Anhalt |
Landkreis: | Wernigerode |
Fläche: | 45,23 km² |
Einwohner: | 16.329 (31. Dezember 2002) |
Bevölkerungsdichte: | 361 Einwohner je km² |
Höhe: | 288 m ü. NN |
Postleitzahl: | 38889 |
Vorwahl: | 03944 |
Geografische Lage: | 51° 46' n. Br. 10° 56' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | WR |
Gemeindeschlüssel: | 15 3 69 005 |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Harzstr. 3 38889 Blankenburg (Harz) |
Politik | |
Bürgermeister: | Frank Schade (CDU) |
Blankenburg (Harz) ist eine Stadt im Landkreis Wernigerode in Sachsen-Anhalt in Deutschland, gelegen dicht am Nordrand des Harzes in etwa 234 m Höhe. Die Stadt liegt westlich von Quedlinburg, südlich von Halberstadt und östlich von Wernigerode.
Geschichte
Erste Siedlungsspuren finden sich bereits aus der Altsteinzeit. Die erste urkundliche Erwähnung Blankenburgs geht auf das Jahr 1123 zurück. Erwähnt wird die Burg, die auf einem blanken Kalkfelsen an der Stelle des jetzigen Schlosses stand. Daher leitet sich auch der Name Blankenburgs ab.
Blankenburg bildete früher unter dem Namen Hartingau eine Grafschaft und war Lehen des Bistums Halberstadt. Die Stadt Blankenburg erhielt schon im 10. Jahrhundert Mauern, wurde 1180/82 von Friedrich Barbarossa und nochmals 1386 verwüstet. Zu Anfang des 12. Jahrhunderts wurde sie mit der Grafschaft Regenstein vereinigt, gehörte aber von 1143 bis 1368 einer Seitenlinie der Grafen von Regenstein.
Nach dem Tode des letzten Grafen von Regenstein, Johann Ernst, fiel die Grafschraft 1599 als "erledigtes Lehen" zurück an die Herzöge zu Braunschweig-Lüneburg. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Blankenburg von Wallenstein hart bedrängt und 1625 besetzt. Neun im Rathaus eingemauerte Kanaonenkugeln erinnern an diese für Blankenburg schwere Zeit.
Die Herzöge zu Braunschweig-Lüneburg machten den Ort im 17. Jahrhundert zu einer Nebenresidenz, die ihre Hochzeit unter Herzog Ludwig Rudolf (1690-1731), dem zweiten Sohn Anton Ulrichs von Wolfenbüttel, hatte. Rudolf erhielt Blankenburg 1707 als Apanage. Gleichzeitig wurde die Grafschaft Blankenburg zu einem Reichsfürstentum erhoben und bis 1731 selbständig regiert, dann aber, weil Ludwig Rudolf Herzog wurde, wieder mit Braunschweig vereint, bei dem es seitdem geblieben ist. Aus jener Zeit ist das jetzige Kleine Schloss mit dem barocken Lustgarten überkommen; der Garten ist als Terrassengarten angelegt. Von 1807 bis 1813 gehörte Blankenburg zum Königreich Westfalen.
Im Siebenjährigen Krieg gewährte die völlige Neutralität der Stadt dem braunschweigischen Hofe eine sichere Zuflucht. In Blankenburg wohnte auch Ludwig XVIII. nach seiner Flucht aus Dillingen unter dem Namen eines Grafen von Lille vom 24. August 1796 bis 10. Februar 1798.
Bei der Einteilung Deutschlands in Besatzungszonen 1945 wurde der Kreis Blankenburg zwar nach dem Londoner Protokoll der britischen Zone zugeordnet, da der größere Ostteil des Kreises aber nur durch eine Straße und eine Schmalspurbahn mit dem Rest der britischen Zone verbunden war, wurde die Grenzziehung korrigiert und Blankenburg der sowjetischen Zone, später der DDR und dem Land Sachsen-Anhalt eingegliedert. Der Hauptteil des ehemaligen Landes Braunschweig kam zur britischen Zone und damit zu Niedersachsen.
Jüdisches Leben in Blankenburg
In Blankenburg existierte nie eine Synagoge. Samstags trafen sich mehrere jüdische Familien bei Chrons zum Sabbat, unter anderem die Familie des Kaufmanns Alexander Meyer, Moritz Westfeld und Conrad Hesse sowie Anna Ewh und Lydia Rhynarsewsky. Bereits im Gefolge der Reichspogromnacht am 9. November 1938 wurden Juden aus Blankenburg in verschiedene Lager deportiert. Bei der Volkszählung am 17.Mai 1939 sind noch zwölf jüdische Bürger registriert (davon 5 Männer)
Städtepartnerschaften
- Eine Partnerstadt von Blankenburg ist Herdecke, die ebenfalls eine Fachwerkstadt ist.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Südlich über der Stadt, auf dem Blankenstein (334 m), thront das herzogliche Schloss, dringend einer Restaurierung bedürftig (Stand: Herbst 2004), siehe Schloss Blankenburg (Harz).
- Einen Besuch ist auch das Kleine Schloss mit den dahinter liegenden Barocken Gärten wert.
- Erwähnenswert sind weiterhin das Rathaus der Renaissancezeit (im Kern älter, später umgebaut) und die oberhalb des Rathauses gelegene mittelalterliche Pfarrkirche St. Bartholomäus. Im Turm und im Chor der Kirche stecken spätromanische Mauerteile aus der Zeit um 1200. Die Stifterfiguren im Chor, wohl um 1300, gehören zu der weiteren Nachfolge der Naumburger Stifterfiguren.
- Auch die am Rande der Stadt gelegene "Raubritterfeste" aus Sandstein ist ein lohnendes Ausflugsziel: Burg und Festung Regenstein.
- Des Weiteren ist die sogenannte Teufelsmauer, eine bizarre Sandstein-Formation als geologisches Naturdenkmal Ziel von Wanderern.
Museen
- Das Museum der Stadt Blankenburg befindet sich im Kleinen Schloss, dem ehemaligen herzoglichen Lustschloss
- In Deutschland einzigartig, dass Herbergsmueum. Es beherbergt eine weiterführende Materialsammlung sowie eine Bibliothek des Handwerks.In Zusammenarbeit mit der Zunft der rechtschaffenden fremden Gesellen, dem Rolandschacht, dem Fremden Freiheitsschacht, der Gesellschaft der Freien Vogtländer Deutschlands, dem Schacht Axt und Kelle sowie dem Freien Begegnungsschacht gibt es Auskünfte über die zünftige Walz der Gegenwart.
Persönlichkeiten
- Johann Georg von Langen (1699-1776), Forst- und Oberjägermeister des Herzogs
Söhne und Töchter der Stadt
- Joseph von Radowitz, General und Politiker
- Oswald Spengler, Philosoph
- Robert Johann Koldewey, Archäologe
- Adolf Ledebur, Metallurge
- Susi Erdmann, Sportlerin
- Julius Elster, Physiker
- Hans Geitel, Physiker
- Elisabeth Gnauck-Kühne, Frauenrechtlerin
- Ernst Hampe, Botaniker
- Albert Schneider, bedeutender Ingenieur
- Kurt Ranke (1908-1985), Volkskundler, Germanist, Altertums- und Erzählforscher
Literatur
- Leibrock: Chronik der Stadt und des Fürstentums Blankenburg. – Blankenburg, 1864
- Bernhard Kiekenap: Spuren des Löwen - Geschichte und Tradition in Braunschweig und Blankenburg. – Braunschweig: Appelhans Verlag, 2002
Behrens, Heinz A.
- Das Ende einer Dynastie / Zum 400. Todestages des Grafen Johann Ernst von Regenstein, Verlag Dr. Bussert & Stadeler, Jena Quedlinburg 1999, ISBN:3-932906-18-7 (Wegner, Hartmut)
- Zwischen Herrschaftsanspruch und Schuldendienst / Beiträge zur Geschichte der Grafschaft Regenstein, Verlag Dr. Bussert & Stadeler, Jena Quedlinburg 2004 ISBN:3-932906-48-9
- Die Münzen der Grafschaft Blankenburg-Regenstein,Verlag Dr. Bussert & Stadeler, Jena Quedlinburg 1999, ISBN:3-932906-03-9 (U.E.G. Schrock, Jürgen Denicke)
Weblinks
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