Die Weserbrücke in Höxter verbindet als Stadtbrücke die Altstadt von Höxter über dem Vorland des Brückfelds in Richtung Niedersachsen. Seit der Gründung Höxters nahm die Brücke im Handel und Verkehr eine wichtige Rolle ein.
Wesserbrücke Höxter | |
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Nutzung | Straßenbrücke, Füßgänger |
Querung von | Weser |
Ort | Höxter |
Konstruktion | Bogenbrücke |
Lage | |
Koordinaten |
Lage
Die Weserbrücke von Höxter verläuft von der Innenstadt aus in südöstlicher Richtung zum Solling hin. Die L 755 überquert sie von der Altstadt aus, dessen Abzweigungen südwärts über die K 63 in Richtung Fürstenberg über Boffzen und nordwärts über der L 550 in Richtung Holzminden über Lüchtringen führen. Auch die Bahnlinie Altenbeken–Kreiensen, die in Höxter entlang zwischen Altstadt und Weser verläuft, kreuzt die L 755 in Höhe der Weserbrücke in Nähe des Haltepunktes Höxter–Rathaus.
Beschreibung
Die heutige Brücke ist eine in den Jahren von 1954 bis 1956 errichtete, leicht gewölbte Rahmenbrücke in Spannbeton, mit einem Mittelpfeiler, der sie in zwei Hälften gliedert, dessen linke Hälfte die Weser und die rechte Hälfte das Ufervorland überspannt und sie ist 165 m lang und 13,30 m breit. Ihr Mittelpfeiler besitzt beiderseitig bugförmige Vorbauten, um bei Hochwasser, mit starker Strömung, dem Treibgut und auch zugleich bei Eisgang als Eisbrecher den Eisschollen wenig Angriffsflächen auf dem Pfeiler zu bieten und um auch möglichst während der Umspülung des Wassers Verwirbelungen zu mindern.
Geschichte
Der Standort dieser Brücke gehört geschichtlich zu den bedeutenden Orten Höxters, der durch seine Lage auf beiden Ufern der Weser einem fast hochwasserfreien Zugang hat. Vermutlich bestand hier bereits vor längerer Zeit ein Übergang mit Fähre oder hölzerner Brücke, wo der Hellweg, der vom Rhein zur Elbe hin führte, sich hier kreuzte. Bereits der römische Feldherr Drusus in den Feldzügen gegen die Germanen und später auch Karl der Große in den Sachsenkriegen, hatten wahrscheinlich hier in der Nähe die Weser mehrmals überschritten.
Die wirtschaftliche Bedeutung Höxters nahm mit der Gründung der Abtei Corvey zu. Im Jahre 1249 gab Abt Hermann den Bürgern von Höxter die Erlaubnis zum Bau einer neuen Brücke. In Nähe des Rathauses Höxters befand sich der Brückenmarkt. Diese Brücke überstand mehrmals Teilzerstörungen durch Hochwasser, Kriege und auch dem Dreißigjährigen Krieg.
Als im Holländischen Krieg, im Jahre 1673, sich der damalige der Bischof von Münster, Christoph Bernhard von Galen, der zugleich Administrator des Stiftes Corvey war, mit Ludwig XIV., dem König von Frankreich, verbündete, erfolgte im November des gleichen Jahres die endgültige Zerstörung der Brücke durch den französischen Kommandanten de Fougeraies. Es blieben nur drei Einzelbögen stehen. Den Wiederaufbau konnte sich die Stadt nicht mehr leisten und der Verkehr wurde seitdem durch eine Fähre aufrecht erhalten. Erst der preußische Staat ermöglichte im Jahre 1831 einen Neubau der Brücke. Sie diente erneut der West – und Ostverbindung.
Einhergehend mit der Industrialisierung, nahm der Schiffsverkehr durch Dampfschiffe auch auf der Weser zu. Das machten immer wieder bauliche Veränderungen und 1895 eine neue Brücke notwendig. Ein Neubau folgte 1932, der vor Ende des Zweiten Weltkrieges von deutschen Truppen am 7. April 1945 auf ihrem Rückzug gesprengt wurde. Eine Notbrücke wurde errichtet, die bis zur Eröffnung der neuen Bücke im Jahre 1955 in Betrieb war. Seit Mitte der 1970er Jahre erfolgte bei Lüchtringen ein Brückenneubau, mit einer Umgehungsstraße der K 46, die über sie hinweg führt und seitdem die Altstadt von Höxter vom Verkehr entlastet.
Literatur
- Höxter (Band 1): Höxter und Corvey im Früh- und Hochmittelalter von Andreas König, Holger Raabe, Gerhard Streich; ISBN 3-7752-9580-1; 2003 Verlag Hahnsche Buchhandlung Hannover
Weblinks
- Zur Weserbrücke in Höxter 1832
- Der Weserbrücken-Neubau in Höxter in den Jahren 1932/33
- Von der Weser und den Weserübergängen bei Höxter und Boffzen
Koordinaten: 51° 46′ 22″ N, 9° 23′ 28″ O