Kissinger Heide

Naturschutzgebiet in Bayern, Deutschland
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Kissinger Heide/Königsbrunner Heide


  • Allgemeine Hinweise:

Bei der Kissinger Heide handelt es sich um die kleinere Schwester der Königsbrunner Heide. Beide Heiden wurden durch ihre selten gewordene Pflanzenwelt unter Botanikern und Naturliebhabern bekannt. Das Naturschutzgebiet ist von sehr großer regionaler Bedeutung für Natur und Mensch. Von den einst so großen Lechheiden sind nur noch wenige Flecken übrig geblieben. Diese letzten Naturrefugien bieten ein wichtiges Rückzugsgebietfür Tiere und Pflanzen, welche auf diese Lebensräume spezialisiert und angewiesen sind. Darunter zahlreiche Pflanzenarten wie Orchideen, Tierarten wie Schlingnatter oder Insekten wie seltene Bläulingsarten. Die Königsbrunner Heide ist gemeinhin bekannt geworden durch ihre großflächige Sumpgladiolenblüte. Die Entestehung dieser Heideflächen liegt bereits weit zurück. Im Wechslel der Warm/Kälteperioden unserer Erde, schufen Gletscher, welche sich immer wieder vor- und zurückziehen große Schotterflächen. Die Mächtigkeit dieser Schotterhalden wird mit nördlicher Richtung immer geringer. Diese Entwicklung ist auf das heutige Lechflußbett begrenzt gewesen. Allerdings liegt die Königsbrunner Heide in beträchtlicher Entfernung des Lechs. Dies kann dadurch erklärt werden, daß sich der Fluß im Laufe der Jahrhunderte in östliche Richtung entfernt hat. Die Entfernung der Königsbrunner Heide beträgt heute rund 2 Kilometer.

  • Die neuzeitliche Entwicklung:

Die Heiden mußten einen langen Weg gehen, um dahin zu kommen wo sie heute sind. In der Nachkriegszeit wurden sie zum Teil als Ackerflächen oder forstwirtschaftliche Flächen genutzt. Immer mehr Heideflächen vielen den Landwirten zum Opfer und wurden in Agrarflächen umgewandelt. Erst nach dem Wirtschaftswunder und dem Einsetzten eines Naturschutzbewußtseins wurde die Wende der Entwicklung eingeleitet. Die entgültige Erklärung der Kissinger Heide zum Naturschutzgebiet erfolgte erst im Jahre 1964. Selbst nachdem die Kissinger Heide zum NSG erklärt wurde ging der Raubbau noch weiter. Im Zuge von Kiesabbauarbeiten wurden weitere Heideflächen zerstört. Erst in den 1980er Jahren wurden umfassende Pflegemassnahmen eingeführt. Darunter fällt zum Beispiel die jährliche Mahd der Flächen. Heute sind beide Heiden ein beliebtes Ausflugsziel geworden.

  • Mensch und Natur

Da der Andrang der Besucher unserer Heiden stets zunimmt, wurden Exkursionspfade durch die Heideflächen angelegt. Diese sollten auf keinen Fall verlassen werden, da Trittschäden an seltenen Pflanzen nicht auszuschließen sind. Große und übersichtlich gestalltete Informationstafeln an den Zugängen klären den Besucher im Vorherein über die Besonderheiten der Gebiete auf.




Die Listen sind nur oberflächlich, genaurere Auflistungen würden den Rahmen sprengen



  • Wie finde ich die Heiden ?

Die Kissinger Heide liegt in der nähe des Naherholungsgebietes Weitmannsee Kissing. Dieser wiederum befindet sich in der Nähe des Bahnhofs Kissing. Es sind keine beschilderten Parkplätze vorhanden.

Die Königsbrunner Heide liegt an der südgrenze des Augsburger Stadtwaldes, sie ist etwa 20km vom Stadtzentrum entfernt. Es sind ausreichend Stellplätze vorhanden.

  • Was unterscheidet die Heiden eigentlich

Die Königsbrunner Heide ist deutlich größer, und besteht zwei größeren Flächen. Hier kann man die bekannte Blüte der Sumpf-Gladiole betrachten. Die Heideflächen der Kissinger Heide sind kleiner und mosaikartig zerstreut, durch Baum- oder Strauchhecken voneinander getrennt. Das Pflanzenvorkommen auf den Flächen der beiden Biotope kann unter Umständen sehr unterschiedlich ausfallen.