Deutsches Schweinemuseum

Landwirtschaftsmuseum zum Schwein als Nutztier
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. Februar 2012 um 15:56 Uhr durch Liesbeth (Diskussion | Beiträge) (Geschichte). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Das Deutsche Schweinemuseum ist ein deutsches Landwirtschaftsmuseum in Ruhlsdorf, einem Ortsteil von Teltow in Brandenburg. Es ist das einzige Museum in Deutschland, das sich mit dem Schwein als Nutztier befasst.[1]

Logo Deutsches Schweinemuseum

Geschichte

1918 wurde in Ruhlsdorf die „Versuchswirtschaft für Schweinehaltung, -fütterung und -zucht“ gegründet. Karl Müller war dessen erster Direktor.[2] Die heutige Lehr- und Versuchsanstalt für Tierzucht und Tierhaltung Ruhlsdorf/Groß Kreuz feierte 1993 ihr 75-jähriges Bestehen. Um dieses Jubiläum vorzubereiten, wurde 1991 die „Interessengemeinschaft Schweinemuseum“ gegründet. Der Anstoß für das Museum hatte sich aus einem Besuch des Ungarischen Landwirtschaftsmuseums in Budapest ergeben. Die erste Ausstellung wurde ab 6. Oktober 1993 in der ehemaligen Ruhlsdorfer Musterbauwerkstatt gezeigt. Offiziell eröffnet wurde das Museum mit einer Dauerausstellung am 3. Dezember 1995. Am 15. April 1997 wurde der Förderverein Deutsches Schweinemuseum Ruhlsdorf ins Leben gerufen und am 20. April 1998 ins Vereinsregister eingetragen.[3] Mitgründer war der Argarwissenschaftler Gunther Nitzsche, langjähriger Leiter des Museums und Vorsitzender des Fördervereins. Der Verein ist Träger des Museums. Zu seinen Mitgliedern gehören der Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion, Bonn, der Mitteldeutsche Schweinezuchtverband sowie der Schweinezucht- und –produktionsverband Berlin-Brandenburg.[4] Seit Anfang 2001 hat das Museum eine Website.[3] 2002 verfügte das Museum über 2300 Exponate. Gesammelt werden unter anderem Biografien von Schweinezüchtern und Dokumente zur Schweinezucht.[3] Seit 2011 ist Thomas Paulke Museumsleiter.

Ausstellungen

Dauerausstellung

In der Dauerausstellung wird unter anderem die Entwicklung vom Wildschwein zum Hausschwein, die Geschichte der Schweinezucht, die Entwicklung der Fortpflanzungstechnik, die Leistungsprüfung, die Verwertung von Schweinen und die Selbstorganisation der Züchter dargestellt. Daneben wird die Arbeit bedeutender Schweinezüchter dokumentiert. Auch auf die Kulturgeschichte wird eingegangen. Zu den Exponaten gehören Karten, Münzen, Keramikfiguren und Briefmarken sowie Schweinslederwaren, Bürsten und Pinsel aus Schweineborsten, Gelatineprodukte, Horndünger und Tierfutter. Nachgebildet ist das älteste Sparschwein in Europa aus Ton, das aus dem 13. Jahrhundert stammt und in Thüringen gefunden wurde.[1] In Bronze dargestellt ist die Ruhlsdorfer Muttersau „Bettina“. Sie brachte 175 lebende Ferkel zur Welt und starb 1929.[1]

Sonderausstellungen

Das Museum zeigt Sonderausstellungen zu verschiedenen Themen. Zu ihnen gehörten 1998 die Ausstellung über die in der DDR gezüchtete Rasse Leicoma, im folgenden Jahr befasste sich eine Ausstellung mit Förderern der Schweinehaltung wie Ferdinand von Lochow und Karl Müller, den ersten Direktor der Ruhlsdorfer Versuchswirtschaft. Die Ausstellung „Die Lust ein Schwein zu sein – Das Schwein in Redensart, Schlagzeile, Werbung und Comic“ wurde 2004 gezeigt. 2005 war „Keine Angst vorm großen Malschwein“ das Thema einer Sonderausstellung. 2006 wurde des Jubiläums „Stationsprüfung beim Schwein in Deutschland“ gedacht. Um „Schwein und Schmer und noch viel mehr – Produkte vom Schwein“ ging es erstmals 2008, 2009 um „Unser fotogenes Schwein“.

Siehe auch

  • Schweinemuseum in Stuttgart, das sich mit der Kunst- und Kulturgeschichte des Schweins befasst.

Einzelnachweise

  1. a b c Ruhlsdorf, Deutsches Schweinemuseum auf der Seite des Landkreises Potsdam-Mittelmark
  2. Chronik Ruhlsdorf 1900 bis 1965
  3. a b c Das „Deutsche Schweinemuseum Ruhlsdorf“ In: SachsenPost Schwein“, Ausgabe 21/2002, S. 33–35 auf der Seite des Mitteldeutschen Schweinezuchtverbands
  4. Neues aus dem Deutschen Schweinemuseum Ruhlsdorf In: Schweinezucht aktuell, 26/2005, S. 31

Koordinaten: 52° 22′ 26,2″ N, 13° 15′ 55,4″ O