Rudel (Verhaltensbiologie)

geschlossene individualisierte Gruppe von Säugetieren
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Rudel ist bezüglich auf Säugetiere die umgangssprachliche[1] Bezeichnung für eine geschlossene und individualisierte Gruppe. Ein Rudel ist eine geschlossene Gruppe, weil die Mitglieder eines Rudels nicht beliebig austauschbar sind. Es ist eine individualisierte Gruppe, weil die Mitglieder der Gruppe sich untereinander kennen. Im Unterschied dazu beschreibt die Herde einen anonymen Zusammenschluss von Tieren beschreibt. Es gibt in Rudeln oft eine Rangordnung[2] und eine gewisse Arbeitsteilung[3].

Rudel aus sieben weiblichen Löwen im Masai Mara National Park in Kenya

Zu den rudelbildenden Säugetieren gehören sowohl Pflanzenfresser wie verschiedene Arten der Hirsche, Mufflons, Gämsen und Steinböcke als auch Raubtiere wie Wölfe, Schleichkatzen, Löwen, Hyänen und andere Tierarten.[2] Das Sammeln der Tiere, die ein Rudel bilden, nennt man rudeln.

Begriffsherkunft

Der Ursprung des Wortes „Rudel“ ist unbekannt. Es tauchte erstmalig in der Niederdeutschen Sprache auf und wird seit etwa dem 17. Jahrhundert in der Jägersprache verwendet und bezeichnete ursprünglich den Zusammenschluss einer größeren Anzahl (mehr als zwei) Tiere bestimmter wild lebender Säugetierarten, vor allem Hirsche und Wildschweine[4] (heute eher als Rotte bezeichnet).

Der Begriff „Rudel“ ist auch in die Alltagssprache übergegangen und bezeichnet Gruppen von Personen im Zusammenhang mit Verhalten oder Veranstaltungen.[4] In einigen Mannschaftssportarten hat sich darüber hinaus der Begriff der Rudelbildung etabliert.

Belege

  1. Stichwort „Rudel“ in: Lexikon der Biologie auf www.wissenschaft-online.de, aufgerufen am 5. Februar 2012
  2. a b Stichwort „Rudel“ in: Herder-Lexikon der Biologie. Spektrum Akademischer Verlag GmbH, Heidelberg 2003. ISBN 3-8274-0354-5.
  3. Stichwort „Verband“ in: Kompaktlexikon der Biologie auf www.wissenschaft-online.de, aufgerufen am 5. Februar 2012
  4. a b Stichwort „Rudel“ in: Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm]. Online. 16 Bände. [in 32 Teilbänden]. Leipzig: S. Hirzel 1854-1960.
Wiktionary: Rudel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen