Kölner Schule (Politikwissenschaft)

Gruppierung in der bundesdeutschen Politikwissenschaft
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Kölner Schule der Politischen Wissenschaft (heute Politikwissenschaft) bezeichnet eine kleine Gruppe von deutschen Politikwissenschaftlern, deren Verständnis ihres Faches durch das ordnungspolitische Denken in der Ökonomie (Walter Eucken, Alfred Müller-Armack, Ordo-Liberalismus) geprägt ist.

Ausgehend von Ferdinand Hermens entwickelten seine Kölner Schüler, insbesondere Rudolf Wildenmann und Werner Kaltefleiter, einen Zugriff auf das politische Geschehen, der die Wirkung von Institutionen auf politisches Verhalten und politische Prozesse in den Mittelpunkt der Betrachtung rückte.

Die Grundlagen dieses Zugriffs wurden entfaltet in:

  • Ferdinand A. Hermens: Democracy or Anarchy?, 1941

und

  • Ferdinand A. Hermens: The Representative Republic, 1958.

Zwei Aufsätze von Hermens/ Wildenmann bzw. Kaltefleiter können als kurzgefaßte Manifeste zum Wissenschaftsprogramm der Kölner Schule gelten,

  • Ferdinand A. Hermens/ Rudolf Wildenmann: Politische Wissenschaft, in: Handwörterbuch der Sozialwissenschaften, Achter Band, Stuttgart - Tübingen - Göttingen 1964, S. 387-396

und

  • Werner Kaltefleiter: Politische Form, in: Form und Erfahrung, Ein Leben für die Demokratie, hrsg. v. Rudolf Wildenmann, Berlin: Duncker & Humblot, 1976, S. 173-180.

Zahlreiche Arbeitsergebnisse erschienen in den von Ferdinand A. Hermens als Direktor des am 25. Juni 1960 errichteten Forschungsinstituts für Politische Wissenschaft und Europäische Fragen der Universität zu Köln [1] herausgegebenen Schriftenreihen "Kölner Schriften zur Politischen Wissenschaft", "Demokratische Existenz heute" und "Demokratie und Frieden" sowie dem Jahrbuch "Verfassung und Verfassungswirklichkeit".[2]

Einzelnachweise

  1. http://www.politik.uni-koeln.de/geschichte.html
  2. Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 1976, 12. Aufl., Berlin und New York: 1976, S. 1214.