Das Julihochwasser 1956 war ein katastrophales Hochwasser, das nach tagelangem Dauerregen im Bergland Thüringens, Niedersachsens, Hessens und Ostwestfalens entstand und im gesamten Ober- und Mittelweserraum sowie das Einzugsgebiet von Aller und Leine betraf. Dabei wurden bisher beobachtete Höchstwasserstände erreicht bzw. übertroffen.
Verlauf der Katastrophe
Nachdem es bereits im Juni 1956 zu starken Niederschlägen gekommen war, in Niedersachsen fielen z.T. über 300% des langjährigen Mittels[1], kam es in der Zeit zwischen dem 14. und dem 16. Juli 1956 im Bergland Niedersachsens, Thüringens, Hessens und Ostwesfalens zu einem fast 50 Stunden andauernden Dauerregen sowie im Tiefland zu unwetterartigen Gewittergüssen.
Diese trafen auf einen bereits wassergesättigten Boden, so dass die Niederschläge ausschließlich an der Oberfläche zum Abfluss kamen. Innerhalb kürzester Zeit kam es zu einem dramatischen Ansteigen des Wasserstandes und zu großflächigen Überflutungen. Bis zum 16. Juli 1956 stieg der Wasserstand der Weser in Minden auf 4,50 m über dem mitlleren Wasserstand an.
An Aller und Leine sowie im hessischen Bergland verschärfte sich die Situation dramatisch, nachdem es am 18. und 19. Juli 1956 zu weiteren unwetterartigen Regenfällen kam, die u.a. zu Deichbrüchen sowie zu einem unkontrollierten Überlaufen der Edertalsperre führte[2]. Die sich hieraus ergebene Verschärfung der Hochwassersituation an der Mittelweser führte dazu, dass bis zum 25. Juli über 200.000 ha überflutet wurden. Der von dem Hochwasser angerichtete Sachschaden belief lag bei über 170 Mio DM[3].