Die Wahl zum ersten Nationalrat fand im Herbst 1945 statt. Die ÖVP unter Leopold Figl ging als Sieger aus der Wahl hervor und erreichte eine absolute Mandats-Mehrheit. Zweiter wurde die SPÖ unter Bundeskanzler Karl Renner. Die KPÖ blieb deutlich hinter den Erwartungen und schaffte nur knapp den Einzug in den Nationalrat.
Hintergrund
Die Nationalratswahl 1945 war die erste Nationalratswahl überhaupt und die erste demokratische Wahl nach der militärischen Niederschlagung des Nationalsozialismus. Zugleich war sie die erste demokratische Wahl seit dem als "Selbstausschaltung des Parlaments" in die Geschichte eingegangenen austrofaschistischen Putsch durch Bundeskanzler Engelbert Dollfuß im Jahr 1933.
Mit der Wiedererrichtung eines selbstständigen österreichischen Staates Ende April 1945 wurde zunächst der Sozialdemokrat Karl Renner durch die Besatzungsmächte als Bundeskanzler einer Konzentrationsregierung aus SPÖ, ÖVP und KPÖ eingesetzt. Die NSDAP wurde verboten und durfte somit nicht mehr zu den Wahlen antreten. Ehemalige NSDAP-Mitglieder waren bei der ersten Nationalratswahl 1945 nicht wahlberechtigt.
Die Wahlergebnisse
Folgen
Nachdem die ÖVP die absolute Mehrheit an Mandaten erreichte, wurde Leopold Figl am 20. Dezember 1945 Bundeskanzler. Er führte die Konzentrationsregierung aus ÖVP, SPÖ und KPÖ weiter. Im Vergleich zur ersten Konzentrationsregierung unter Karl Renner, schwand der Einfluss der KPÖ deutlich, die in der Regierung fortan nur mehr einen Minister stellte.