Nuno Álvares Pereira (* 24. Juni 1360 † 1. November 1431 war ein Mönch und berühmter portugiesischer Heerführer.
Nach der Revolution von 1383 befand sich Portugal in einer schwierigen Auseinandersetzung mit dem benachbarten Königreich von Kastilien. In Portugal war mit König Ferdinand I. der letzte Herrscher aus der Dynastie der Burgunder ohne männlichen Erben verstorben. Über Ferdinands Tochter, die mit König Johann I. von Kastilien verheiratet war, hätte Portugal eigentlich als Erbschaft an die kastilische Krone fallen sollen. Dagegen revoltierte die portugiesische Bevölkerung. Johann von Avis, ein nichtehelicher Halbruder Ferdinands, setzte sich an die Spitze des Aufstandes. Als Kastilien mit einer großen Streitmacht nach Portugal einfällt, erklärt ihn die Cortes, das portugiesische Adelsparlament, zum "Verteidiger des Vaterlandes". Nuno Álvares Pereira stand als Heerführer loyal auf der Seite Johann von Avis. Er wird als ebenso fromm wie als begnadeter strategischer Taktiker beschrieben. 1385 kam es dann zur Entscheidung, die kastilischen und portugiesischen Heere trafen in der Schlacht von Aljubarrota aufeinander. Dabei waren die Kastilier den Portugiesen zahlenmäßig überlegen und besser bewaffnet. Trotzdem gelang es den Portugiesen, einen überwältigenden Sieg zu erringen, was besonders dem strategischem Genie de Nuno Álvares Pereira zugeschrieben wird.
Mit diesem Sieg waren die kastilischen Ansprüche auf Portugal dauerhaft abgewehrt. Johann von Avis wurde von den Cortes zum König ausgerufen (als Johann I.), er gründete die zweite portugiesische Dynastie, das Haus Avis. Nuno Álvares Pereira wurde zum Nationalhelden, der dankbare König überhäufte ihn mit Ehren und materiellen Besitz. Über die Hochzeit von Nunos Erbtochter Beatriz mit dem ersten Herzog von Braganza fiel dieser Besitz später zum großen Teil an die Familie Braganza und bildete so die Basis für den Aufstieg der Familie zur bedeutendsten Adelsfamilie Portugals, was dem Hause Braganza 1640 erlaubte, selbst den portugiesischen Thron zu besteigen.
Einem Gelübde folgend gründete Nuno Álvares Pereira das Karmeliterkloster von Lissabon (Convento do Carmo), dessen Ruine heute eine berühmte Sehenswürdigkeit der portugiesischen Hauptstadt ist. Dort wurde er nach seinem Tode auch bestattet.
Wegen seiner großen Frömmigkeit wurde Nuno Álvares Pereira 1918 von der katholischen Kirche selig gesprochen.