Der Seat Leon ist ein Kompaktwagen des spanischen Automobilherstellers Seat, der nach der spanischen Provinzhauptstadt León benannt wurde.
Seat Leon | |
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Produktionszeitraum: | seit 1999 |
Klasse: | Kompaktklasse |
Karosserieversionen: | Schrägheck, fünftürig |
Vorgängermodell: | Seat Ronda |
Leon 1M (1999–2006)
1. Generation (1M) | |
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Produktionszeitraum: | 1999–2006 |
Motoren: | Ottomotoren: 1,4–2,8 Liter (55–165 kW) Dieselmotoren: 1,9 Liter (50–110 kW) |
Länge: | 4183 mm |
Breite: | 1742 mm |
Höhe: | 1439 mm |
Radstand: | 2513 mm |
Leergewicht: | 1236–1585 kg |
Der erste Leon wurde firmenintern als 1M1 bezeichnet. Vorstellung war auf der IAA 1999, Markteinführung im Oktober 1999.
Der Leon war die Schrägheckvariante des bereits im April 1999 neu aufgelegten Stufenheckmodells Seat Toledo 1M2, mit dem er bis zu den hinteren Türen baugleich ist. Viele Bauteile des León stammen von seinen Konzernbrüdern VW Golf IV/Bora (firmeninterne Bezeichnung 1J), Audi A3 (8L) und Škoda Octavia (1U), die auf der gleichen Plattform aufbauen. Viele Teile finden ebenfalls im New Beetle (1C) sowie im Audi TT (8N) Verwendung. Vor allem die Motorenpalette des León hat sich bereits in vielen anderen Modellen der Volkswagen AG bewährt. Der León ist ausschließlich als Fünftürer erhältlich.
Modellvarianten 1M
Der Leon wurde ursprünglich in den Ausstattungslinien Stella, Signo und Sport eingeführt.
Der Stella stellt das Basismodell dar, auf dem alle weiteren Ausstattungslinien aufbauen.
Der Signo (der im Modelljahr 2000 in den ersten Produktionswochen noch Signum hieß) besitzt eine umfangreiche Grundausstattung, u. a. mit Klimaautomatik, vierfach elektrischen Fensterhebern oder elektrisch anklappbaren und beheizbare Außenspiegeln, die zum Modelljahr 2001 (Regensensor, CD-Radio, u. v. m.) nochmals deutlich aufgewertet wurde.
Der Sport hat, wie der Name vermuten lässt, eine sportlichere Ausrichtung und bietet u. a. Sportlederlenkrad, Sportsitze, Sportfahrwerk, größere Bremsscheiben mit 320 mm, eine 6-Gang-Schaltung und eine Tieflerlegung um 15 mm gegenüber dem Standardmodell. Der CW-Wert liegt bei allen Modellen bei 0,32. Der Tankinhalt beträgt grundsätzlich 55 Liter. Lediglich die Versionen mit Allradantrieb (Sport 1.8 20VT4 und der Cupra 2.8 V6) haben 62 Liter Tankinhalt. Dadurch verkleinert sich der Kofferraum von 340 auf 270 Liter Inhalt. Auch die Standardbereifung ist bei den 6-Gang-Modellen größer ausgelegt. Der 1.8 20VT und 20VT4 fahren auf 205/55R16 91 W und der Cupra 2.8 V6 auf 225/45 R17 91 Y gegenüber der Basisversion mit 195/65 R15 91 V. Die Allradmodelle haben als Standard ESP, sowie vorne und hinten innenbelüftete Scheibenbremsen serienmäßig.
Folgende Motor-/Ausstattungsvarianten waren im ersten Modelljahr (Modelljahr 2000, produziert bis Ende April 2000) lieferbar:
- Stella 1.4 16V (55 kW/75 PS)
- Stella/Signo 1.6 8V (74 kW/101 PS, wahlweise mit Automatik), später 1.6 16V (77 kW/105 PS)
- Signo/Sport 1.8 20V (92 kW/125 PS, später wahlweise mit Automatik)
- Sport 1.8 20VT (132 kW/180 PS wahlweise mit Allrad)
- Stella 1.9 SDI (50 kW/68 PS)
- Stella/Signo 1.9 TDI (66 kW/90 PS)
- Signo/Sport 1.9 TDI (81 kW/110 PS), (VW-Motor)
Ab 2002 auch:
- Cupra 2.8 V6 (150 kW/204 PS mit Allrad)
- Cupra R 1.8 20V Turbo (154 kW/209 PS später 165 kW/224 PS)
- Top Sport 1.9 TDI (110 kW/150 PS wahlweise mit Allrad)
Im weiteren Verlauf wurde der León um einige Ausstattungslinien erweitert.
So kam im April 2001 der Cupra (Abkürzung für „Cup Racing“) als neues Topmodell mit geänderter Front-, Heck- und Seitenverspoilerung, Allradantrieb und aufgewerteter Innenausstattung dazu. Den Cupra gab es in Deutschland lediglich mit einem 2,8-Liter-V6-Benziner mit 204 PS (150 kW), im Ausland zusätzlich als 1.9 TDI mit 110 kW (150 PS) und Pumpe-Düse-Technik – beide Motoren grundsätzlich mit Allradantrieb. Recaro-Sportsitze in Stoff-/Lederkombination und Cupra-Logos vorne und hinten, weiß hinterlegte Tachoscheiben, Sport-Lederlenkrad mit Griffmulden und Cupra-Logo, mattgrau lackierte Mittelkonsole, Sportpedalerie, schwarze Verkleidungsteile (z.B. beim automatisch abblendenden Innenspiegel mit Regensensor), 17-Zoll-Alufelgen, Sportauspuff mit Doppelendrohr gehörten zu den Ausstattungsdetails. Eine optische Besonderheit war, dass der Cupra nur in den drei Seat-Traditionsfarben rot, gelb und schwarz angeboten wurde. Erst gegen Ende des Cupra-Modellzyklus waren für wenige Wochen auch andere Lackfarben lieferbar. Außerhalb des deutschen Marktes, beispielsweise in Großbritannien, wurde auch der 1,8-Liter-Turbo mit 132 kW (180 PS) Motor mit Allrad einige Zeit als Cupra angeboten.
Im Frühjahr 2001 war für kurze Zeit ein Sport-TDI mit 110 kW (150 PS) und der normalen Sport-Ausstattung, ohne Allradantrieb und ohne Cupra-Details lieferbar. Dieses Modell wurde im Gegensatz zum Cupra TDI auch in Deutschland angeboten. Es ist aufgrund der nur kurzen Verfügbarkeit noch seltener als der ohnehin schon seltene Cupra.
Im Laufe des Modelljahres 2001 wurde ferner der 1,6-l-Benziner mit Zweiventiltechnik und 74 kW (101 PS) durch den 1,6-l-Benziner mit Vierventiltechnik und 77 kW (105 PS) ersetzt, und die Vierstufen-Automatik war künftig nur noch mit dem 1,8-l-Benziner lieferbar.
Im Frühjahr 2002 folgte ein weiteres Spitzenmodell namens Cupra R mit noch sportlicherer Optik. Zunächst waren 17-Zoll-Felgen, ab Modelljahr 2003 dann 18-Zoll-Felgen serienmäßig dabei, außerdem eine Sportbremsanlage von Brembo (letztere bis Modelljahr 2005) sowie die bekannte Recaro-Sitzanlage aus dem Cupra, hier allerdings als reine Stoffausführung. Der Innenraum wurde komplett in schwarz gehalten, die Ausstattung beschränkte sich jedoch auf das Wesentliche und war im Gegensatz zum Cupra eindeutig auf Sport denn auf Luxus ausgelegt. Die Leistung lag anfangs bei 154 kW (209 PS) und wurde später auf 165 kW (224 PS) erhöht. Zum Einsatz kommt der konzernweit bekannte 1,8-Liter-Turbo-Benziner (bekannt aus Audi TT und S3), der den León in 6,9 Sekunden auf Tempo 100 und in 27,8 Sekunden (Test Auto Bild) auf Tempo 200 beschleunigt. Durch den Verzicht auf Allradantrieb ist der Wagen leichter als ein Audi TT oder S3 und kann diesen Vorteil bei trockener Straße auch in einen kleinen Vorsprung bei der Beschleunigung umsetzen.
Zum Modelljahr 2003 gab es dann eine kleine Modellpflege, die im Wesentlichen die Ausstattungsdetails betraf. Die unteren Teile der Armaturen, bisher je nach Modell in grau oder schwarz gehalten, waren nun stets schwarz. Das bei vielen Modellen serienmäßige Radio Aura bekam nun ein CD-Laufwerk (statt Kassette). Ebenso fielen einige Ausstattungsdetails weg, wie beispielsweise die bei Signo und Cupra serienmäßig elektrisch anklappbaren Außenspiegel. Der Cupra und die Modelle Sport 1.9 TDI (110 kW/150 PS) und Sport 1.8 20VT (132 kW/180 PS) als Modellvarianten wurden gestrichen, hinzu kam das Modell Top Sport (TS), welches sich optisch vom Cupra außen gar nicht, im Innenraum jedoch umso deutlicher unterscheidet. Am auffälligsten dürfte der Verzicht auf die Recaro-Sportsitzanlage sein, stattdessen kamen jetzt die normalen und vergleichsweise eher langweiligen Sportsitze aus dem Modell Sport zum Einsatz. Motorenseitig bot der Top Sport jedoch nichts Neues: 2.8 V6 mit Allrad, 1.9 TDI mit Front- oder Allradantrieb, sowie 1.8 20VT mit Front- oder Allradantrieb. In Kalenderwoche 8/2003 ersetzten dann noch neue tropfenförmige Außenspiegel die etwas klobigeren Spiegel des Golf IV.
Ende August 2003 fiel dann zunächst die Allradoption weg, so dass der León nur noch als Fronttriebler lieferbar war. Kurz darauf wurde der V6-Motor als verfügbare Motorvariante gestrichen.
Im Modelljahr 2004 noch als Top Sport geführt, bekam das Modell ab Mai 2004 zum Modelljahr 2005 den neuen Namen Formula Racing (FR). Auch hier änderten sich lediglich Ausstattungsdetails, das äußere Erscheinungsbild blieb bei der ursprünglichen Cupra-Optik. Im Laufe des Modelljahres 2005 kam als weitere Motorisierung der 1.9 TDI mit 96 kW (131 PS) hinzu, in Deutschland lieferbar als Modell Sport (in den Niederlanden jedoch z. T. als abgespeckte Top-Sport-Ausstattung).
In den sieben Produktionsjahren des León 1M gab es zudem einige Sondermodelle, die fast alle auf der Ausstattungslinie Stella basierten und um einige Extras erweitert wurden. Die Namen der Sondermodelle (z. B. Torrid, Magma) unterschieden sich je nach Herkunftsland des Fahrzeugs. Allen gemein jedoch war, dass die Kunststoffelemente der Front- und Heckschürze in Wagenfarbe lackiert wurden. Ausnahme bildeten die Sondermodelle Pulso (Basis: Sport) sowie Top Sport Jerez, von denen nur sehr wenige Exemplare produziert wurden, und Supercopa, die beide auf dem Top Sport/Formula Racing basierten. Der Supercopa wurde nach dem im Seat-Markenpokal verwendeten Rennwagen benannt.
In seinem letzten Produktionsjahr, beginnend mit Modelljahr 2006 im Oktober 2005, wurde der 1M, ähnlich wie der technikverwandte Škoda Octavia (1U), parallel zu seinem Nachfolgemodell weiterproduziert, jedoch mit stark eingeschränkter Motoren- und Ausstattungswahl. Die letzten 1M-Modelle hießen Last Edition oder Torro, hier kam zum bekannten 1,6-l-Benziner mit 77 kW (105 PS) erstmals ein 1.9 TDI mit 74 kW (101 PS) und Pumpe-Düse-Technik zum Einsatz. Letzterer erfüllt als erster 1M-Leon mit Dieselmotor die Euro-4-Abgasnorm. Einen serienmäßigen Partikelfilter gab es für dieses Modell, wie auch für alle anderen, jedoch nicht.
Modellgeschichte des Leon 1M
10/1999 | Der Leon wird in Deutschland mit drei Ausstattungsvarianten eingeführt: Stella, Signo (anfangs Signum) und Sport |
02/2001 | Einführung der Ausstattungsvariante Cupra mit Allradantrieb |
04/2002 | Einführung der Ausstattungsvariante Cupra R |
05/2002 | Wegfall der Ausstattungsvariante Cupra, abgespeckter Nachfolger wird der TopSport; kleine Modellpflege |
08/2003 | Wegfall der Ausstattungsoption "Allradantrieb" |
05/2004 | Wegfall der Ausstattungsvariante TopSport, Nachfolger wird der Formula Racing (FR) |
05/2006 | Einstellung der Produktion |
Sondermodelle
Motoren Motoren (Seat Leon I)
Leon 1P (seit 2005)
Das aktuelle Modell mit der Bezeichnung 1P wurde im September 2005 eingeführt. Der Leon verwendet dabei die gleiche Plattform wie Audi A3 8P und Golf V. Er wird nur als Fünftürer angeboten. Ein ungewöhnliches Detail sind die in einer Mulde der C-Säule versteckten hinteren Türgriffe, ähnlich wie bei diversen Alfa Romeo-Modellen. VariantenDie aktuell in Deutschland angebotenen Ausstattungslinien sind Leon (Grundausstattung), Reference, Reference Copa, Style, Style Copa, FR (Formula Racing) und Cupra R. Geschichte
Motoren Motoren (Seat Leon II)
MotorsportWTCCDer Seat León 1P in der Motorsportvariante bestreitet seit 2006 Rennen in der World Touring Car Championship. Durch die hohe Karosserie hat der Wagen einen hohen Luftwiderstand. Seit 2007 setzt Seat auf 2.0-TDI-Diesel-Motoren und konnte 2007 bereits erste Erfolge feiern. Für die Saison 2008 entwickelte Seat den TDI des Leon 1P weiter. Dieser TDI hat eine Leistung von 209 kW (284 PS) und besitzt ein Drehmoment von 450 Nm. Dank dieser Weiterentwicklung gelang es Seat den WTCC-Titel 2008 und 2009 in der Fahrer- sowie in der Teamwertung zu erringen. Seat Leon „Supercopa“Seit 2004 veranstaltet Seat den Markenpokal Seat Leon Supercopa im Rahmenprogramm der DTM. Eine Saison besteht aus acht Rennveranstaltungen mit einem Freien Training, einem Qualifikationstraining und je zwei Wertungsläufen à 30 min. Es dürfen nur Seat Leon Supercopa eingesetzt werden.[2] Der Rennwagen hat einen 2-Liter-Vierzylinder-Turbomotor, der 300 PS leistet.[3] Es nehmen 24 Wagen regulär an den Rennen teil. Zusätzlich gibt es einen wechselnden VIP-Fahrer.
Seat Leon EurocupSeit 2008 fährt der Seat Leon Eurocup im Rahmen der WTCC. In den Jahren 2008 und 2009 wurden die jeweiligen Rennsieger für die darauffolgenden WTCC-Rennen ans Steuer eines privaten Seat gesetzt. Seit 2010 gibt es stattdessen ein Preisgeld und auch die Fahrzeuge wurden technisch verbessert. So haben die Fahrzeuge jetzt eine neue elektronische Schaltkontrolle, die die Gangwechsel schneller und sanfter macht. Einzelnachweise
Quellen
WeblinksCommons: Seat Leon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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