Der Hyperrealismus ist eine Kunstrichtung, die Malerei und Skulptur, aber auch Fotografie und Film umfasst. Hyperrealistisch arbeiteten vor allem nordamerikanische Künstler Anfang der 70er. Die Strömung ist benachbart mit der Pop Art. Ihr Ideal ist nicht unbedingt eine exakte lebenstreue Nachbildung sondern eine fotorealistische Übersteigerung der Realität, die Abstraktion wird zurückgewiesen. In Abgrenzung zum Fotorealismus stellt der Hyperrealismus in der Darstellung kühl, profan überspitzter Wirklichkeit die Frage nach dem Wesen der Dinge in einen fast schon ironisch, existentialistischen Kontext, während der Fotorealismus durch die brilliante, realistische Darstellung vor allem schön sein will. So sind bspw. Helnweins Landschaftsgemälde größtenteils des Fotorealismus zuzuordnen, da sie in erster linie "schön" sind, aber nicht den verstörenden Character seiner Portraits aufweisen, die Aufgrund der durch den Künstler sichbar gemachten Narben und Wunden dem Hyperrealismus zuzuordnen sind.
Es werden Ausdrucksmittel des Fotorealismus genutzt. Bildhauer wie John de Andrea oder Duane Hanson schufen aus Wachs oder Kunststoffen Nachbildungen von z.B. Obdachlosen oder Museumsbesuchern, deren Realismus so groß war, dass Besucher der entsprechenden Ausstellungen öfter erschraken. In der Malerei stehen Don Eddy, Chuck Close, Richard Estes, Ralph Goings oder Gottfried Helnwein für diese Richtung. Ein zeitgenössischer Künstler, der u.a. mit hyperrealistischen Mitteln arbeitet, ist Jeff Koons.
Siehe auch: Kunst, Realismus (Kunst), Fotorealismus, Pop Art