KCF

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KCF ist die Abkürzung für Kurs-Cash-flow (auch: Kurs/Cash-flow Verhältnis).

Der KCF ist eine liquiditätsorientierte Kennzahl, welche Aussagen über die zukünftige Entwicklung der Ertragskraft einer Unternehmung treffen soll. Wesentlich bekannter als der KCF ist das KGV oder Kurs-Gewinn-Verhältnis. In letzter Zeit wird verstärkt vom bekannten KGV weg zum KCF tendiert. Hintergrund dafür ist die Tatsache, dass aufgrund unterschiedlicher Rechnungslegungsnormen und der in vielen Ländern zulässigen Bildung und Auflösung von stillen Reserven, der Gewinn einer Unternehmung sehr stark verzerrt werden kann. Diese legalen Verzerrungen werden als bilanzpolitische Massnahmen bezeichnet.


FORMEL: KCF = Aktienkurs / Cash-flow je Aktie 


Interpretation

Bei der Interpretation des KCF als Kennzahl gelten dieselben Regeln wie bei jeder Kennzahleninterpretation. Wichtig ist vor allem der Vergleich innerhalb der Branche. Wird der KCF branchenübergreifend angewandt, sind hohe Differenzen in den einzelnen Werten Standard. Bleibt die Problematik der Unternehmensunterschiede innerhalb einer Branche. Diese sind nicht zu vernachlässigen. Der KCF kann auch bei ein und demselben Unternehmen historisch betrachtet werden. Es gilt aber auch hier, aufgrund der isolierten Unternehmensbetrachtung, Vorsicht.


Allgemeines

Von dieser wie von anderen Kennzahlen vernachlässigt wird das Unternehmensrisiko. Prinzipiell würde ein guter KCF auf ein gutes Unternehmen schliessen lassen, jedoch ist zu berücksichtigen, dass zwei Unternehmen die den selben KCF aufweisen, deshalb noch nicht gleich gut bewertet sind. Zur Verdeutlichung. Unternehmen A erwirtschaftet seine Gewinn ausschliesslich im Euro-Raum und handelt mit Produkten des täglichen Bedarfes. Unternehmen B handelt mit den selben Produkten, allerdings im Nahen Osten und Südamerika. Politische und Kursrisiken sind in beiden Fällen nicht im KCF enthalten und trotzdem sehr unterschiedlich