Michael Jordan

US-amerikanischer Basketballspieler
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Michael Jeffrey Jordan (* 17. Februar 1963 in Brooklyn, New York), wegen seiner Sprungkraft und Eleganz "Air Jordan" oder auch "His Airness" genannt, ist ein US-amerikanischer Basketballspieler, der bis 2003 in der US-Profiliga NBA spielte. Zwischen 1991 und 1998 gewann er mit den Chicago Bulls sechs NBA-Meisterschaften. Er wird von vielen als der beste Basketballer aller Zeiten bezeichnet und ist ohne Zweifel ein Weltstar des Sports. Jordan ist 1,98 m groß und spielte auf der Position des Shooting Guards.

Highschool und College

Zwar wurde Michael Jordan in New York geboren, aufgewachsen ist er aber im ländlichen Wilmington, North Carolina. Dort besuchte er ab 1977 die Laney Highschool. Als er jung war lagen seine Interessen eher im Baseball spielen, doch er schaffte nie den richtigen Durchbruch in diesem Sport, daher entscheid er sich für Basketball. Die Nummer 23 trägt Michael deshalb, weil seine Lieblingsnummer eigentlich die 45 war, doch die hatte sein Bruder und daher teilte er die Nummer durch zwei und rundete auf 23 auf. Obwohl er noch in der 10. Klasse an der Aufnahme ins Basketballteam scheitert, bringt ihm eine enorme Leistungssteigerung in den zwei Folgejahren das Interesse von Talentscouts sowie mehrere Angebote von Sportstipendien. So entscheidet er sich 1981 für die Universität von North Carolina in Chapel Hill (UNC). Bereits in seinem ersten Jahr im Team der UNC Tar Heels gewinnt Jordan die NCAA-Meisterschaft. Im Finale gegen die Georgetown Hoyas traf er den entscheidenen Korb zur Führung kurz vor Ende des Spiels.

Obwohl anfangs nur Mitläufer, entwickelt er sich unter dem legendären Trainer Dean Smith zum Leistungsträger. Nach dem Weggang von James Worthy, dem entscheidenden Mann beim Gewinn der Meisterschaft, wurde Jordan zum wichtigsten Spieler im Team. Doch trotz sensationeller Einzelleistung (Topscorer der ACC) blieb der Teamerfolg aus. Auch 1984 gelang den hochfavorisierten Tar Heels nicht der Einzug ins College-Finale, trotzdem gewann Jordan die Auszeichnung zum Spieler des Jahres.

Nach seiner Junior-Saison beendete Jordan seine College-Laufbahn und meldete sich zur NBA Draft an. Die bis dahin eher erfolglosen Chicago Bulls wählten ihn an dritter Stelle, hinter Hakeem Olajuwon (Houston Rockets) und Sam Bowie (Portland Trailblazers). Noch vor seiner NBA-Karriere spielte Jordan für die US-Olympiaauswahl bei den Spielen in Los Angeles und gewann Gold.

Chicago Bulls 1984 - 1993

In seiner Rookie-Saison bei den Bulls übertraf Michael Jordan die in ihn gesteckten Erwartungen deutlich. Er wurde beinahe Topscorer der NBA und führte die Bulls in die Playoffs, wo man allerdings bereits in der ersten Runde unterlag. Am Ende der Saison wählte man ihn zum besten Neuling des Jahres.

Eine ernste Verletzung zwang Jordan, beinahe seine komplette zweite Saison auszusetzen. Kurz vor Ende der Regular Season kam er jedoch zurück und erkämpfte den Einzug in die Playoffs. Dort unterlag man zwar erneut in der ersten Runde, jedoch gelang Jordan im zweiten Spiel jener Serie gegen die Boston Celtics der bis heute gültige Playoff-Punkterekord von 63 Punkten.

In seiner dritten Saison gelang Jordan ein Kunststück, das vor ihm nur Wilt Chamberlain gelang: eine Saison mit über 3.000 Punkten. Am Ende führte Jordan mit einem Schnitt von über 37 Punkten pro Spiel die Topscorer-Liste der NBA an. In den Playoffs blieben die Bulls zum wiederholten Male erfolglos. 1988 wurde Jordan überraschend (da die Bulls nur 50 Spiele gewannen) zum MVP gekührt. In den Playoffs verloren die Bulls, wie auch in den beiden Jahren darauf, gegen die Detroit Pistons.

Allerdings gewann Jordan 1988 den MVP-Titel des Allstar-Games, sowie zum zweiten Mal in Folge den Slam Dunk Contest. Seine spektakulären Flüge zum Korb brachten Jordan, der inzwischen den Status eines Superstars erreicht hatte, den Markennamen "Air" ein. Sein Ausrüster Nike stieg durch den massenhaften Verkauf von "Air Jordan"-Schuhen zum Weltkonzern auf.

Nach sieben Jahren in der NBA konnte Michael Jordan seine erste Meisterschaft feiern. Nachdem sich sein wichtigster Teamkollege Scottie Pippen entscheidend verbesserte und Bulls-Trainer Phil Jackson ein neues Angriffsschema einführte, wurden im Conference Finale die Detroit Pistons deutlich geschlagen. Im Finale 1991 trafen die Bulls auf die Los Angeles Lakers mit ihrem Starspieler Magic Johnson, der in diesem Jahr seine letzte Saison spielte. Die Bulls gewannen auch hier, dank der Verletzung eines wichtigen Lakers-Spielers, James Worthy, deutlich.

Sowohl 1991 als auch 1992 gewann Jordan die MVP-Auszeichnung. Nach dem erneuten Final-Einzug 1992 schlug man die Portland Trailblazers, wenn auch nicht ganz so deutlich wie die Lakers. Im Spiel 1 jener Finalserie erwischte Jordan einen besonders guten Tag und erreichte in der ersten Hälfte des Spiels bereits 35 Punkte (inkl. 6 Drei-Punkte-Würfe), was ebenso bis heute NBA-Rekord ist.

Nachdem das Verbot von Profisportlern bei Olympia aufgehoben wurde, durfte Jordan erneut an Olympischen Spielen teilnehmen. Er war Mitglied des legendaren US-Dream Team in Barcelona, das überragend Gold gewann. Erst der Auftritt dieser Mannschaft machte Basketball in der ganzen Welt und vor allem in Europa populär.

1993 gelang es den Bulls erneut den Meisterschaftstitel zu verteidigen, als man im Finale durchaus knapp die Phoenix Suns mit Charles Barkley schlug. Drei Titel in Serie gewannen zuletzt die Boston Celtics in den 1960ern. In allen drei Finalserien wurde Jordan zum MVP gewählt, ein Novum in der Geschichte dieser Auszeichnung. Mittlerweile gehört auch Shaquile O'Neal zu den Spielern, die die Auszeichnung dreimal in Folge gewinnen konnten(2000-2003). Dazu kommt noch Tim Duncan, der die Auszeichnung zwar nicht in Folge gewinnen konnte, aber trotzdem alle 3 Male, in denen er im Finale stand, MVP wurde (1999,2003,2005).

Am 6. Oktober 1993 erklärte Michael Jordan auf dem Zenit seines Könnens überraschend sein Karriereende. Kurz zuvor war sein Vater, James Jordan, ermordet aufgefunden worden. Jordan beschloss den Wunsch seines Vaters zu erfüllen, und Profi-Baseballer zu werden. In den kommenden anderthalb Jahren spielte er in der Minor League Baseball, bei den Birmingham Barons, mit mäßigem Erfolg.

Chicago Bulls 1995 - 1998

Am 10. März 1995 brach in der MLB ein Spielerstreik aus, der Spielbetrieb kam zum Erliegen. Jordan begann daraufhin wieder mit den Bulls zu trainieren, was nach und nach publik wurde. Am 18. März verkündete er kurz "I'm back" und spielte den Rest der Saison 94/95 in der NBA. In den Conference Finals werden die Bulls überraschend von den jungen Orlando Magic mit Shaquille O'Neal geschlagen, so dass Zweifel an Jordans Leistungsfähigkeit aufkamen.

Doch bereits in der Saison darauf stellten die Bulls, verstärkt durch Verteidigungs-As Dennis Rodman, mit einer Bilanz von 72-10 einen neuen NBA-Rekord an Siegen in einer Saison auf. In den Playoffs der Saison 95/96 werden die Magic deutlich geschlagen und nach ein paar Schwierigkeiten auch die Seattle Supersonics im Finale. Erneut wird Jordan MVP der Saison, des Allstar Games und der Finalserie.

In den zwei Folgejahren 1997 und 1998 gewannen die Bulls wieder den Meistertitel, diesmal gegen die Utah Jazz, die in zwei durchaus ausgeglichenen Serien besiegt wurden. Jordan, nun 35 Jahre alt, sechsfacher Champion, fünffacher MVP (auch 1998), dachte erneut über ein Karriereende nach. Am 13. Januar 1999 verkündete er schließlich seinen Entschluss, zum zweiten Mal zurückzutreten. Neben anderen geschäftlichen Tätigkeiten übernahm er bei den Washington Wizards den Posten des Team-Managers.

Washington Wizards 2001 - 2003

Zur Saison 2001/02 kehrte der inzwischen 38-jährige Jordan ein weiteres Mal in die NBA zurück. Diesmal unterzeichnete er für zwei Spielzeiten bei den Washington Wizards, einem bestenfalls mittelmäßigen Team einen bestenfalls mittelmäßigen Vertrag. Doch ging es ihm in dieser Spielzeit nicht darum viel Geld zu verdienen. Er wollte einfach noch einmal beweisen, dass er sein Spiel nicht verlernt hat. Darum spendete er seine Jahresgage von genau 1 Million Dollar an die Hinterbliebenden des Anschlags vom 11. September. Wie von vielen Experten prognostiziert und von den Fans befürchtet, verfehlte Jordan mit seiner Mannschaft den Einzug in die Playoffs. Jordan selbst spielte für einen 38-Jährigen überragend, war aber nicht mehr annähernd der dominante Spieler der 1980er und 1990er Jahre.

Zum Ende der Saison 2003 erklärte Jordan im Alter von 40 Jahren seinen dritten, diesmal wohl endgültigen Rücktritt vom Leistungssport.

Erfolge

  • fünf Mal MVP (wertvollster Spieler der Saison): 1988, 1991, 1992, 1996, 1998
  • sechs NBA-Titel: 1991-1993, 1996-1998
  • sechs Mal Finals-MVP: 1991-1993, 1996-1998
  • zehn Mal bester Schütze der Saison: 1987-1993, 1996-1998
  • dreizehn All-Star-Spiele
  • erzielte als einziger Spieler ein "Triple-Double" in einem All-Star-Spiel
  • höchster NBA-Karriere-Punkteschnitt aller Zeiten: 30,1 Punkte/Spiel
  • höchster Playoff-Karriere-Punkteschnitt aller Zeiten: 33,4 Punkte/Spiel
  • gewann außerdem zwei mal Gold bei den Olympischen Spielen (Los Angeles 1984 und Barcelona 1992)

Weitere Statistiken: Gespielte Minuten 41.011, erzielte Punkte gesamt 32.292 (drittmeiste in der NBA-Geschichte hinter Kareem Abdul-Jabbar und Karl Malone), gespielte Spiele 1.072, versuchte Würfe - erfolgreiche Versuche 24,537 - 12,192, 5,633 Assists und 6,672 Rebounds. Persönlicher Highscore-Rekord in einem Spiel: 69 Punkte.

Es soll an dieser Stelle nur kurz angemerkt werden, daß sich Jordans persönliche Statistiken wie Punkteschnitt pro Spiel u.ä. durch seine Zeit bei den Washington Wizards deutlich verschlechtert haben. Dennoch sind sie jeweils die höchsten in der NBA-Geschichte.

Merchandising

In seinem letzten Jahr bei den Chicago Bulls 1998 spielte Jordan mit einem Einjahresvertrag, der ihm 35 Millionen Dollar garantierte (nach $30 Millionen Dollar im Vorjahr). Damit war und ist er der bestbezahlte Profi aller Zeiten in einem Mannschaftsport. Auch Michael Jordans Werbeverträge erreichten neue Dimensionen.

Unter Jordans Spitznamen "Air" lancierte der Sportartikelhersteller Nike eine äußerst erfolgreiche Schuh-und Kleidungslinie. Mit seinen unzähligen, weltweit ausgestrahlten Werbespots trug Nike entscheidend dazu bei, dass Michael Jordan heute wohl einer der bekanntesten Sportler der Welt ist.

Außerdem hat Jordan in dem Film Space Jam mitgespielt. Er spielte sich selbst, und musste in dem Film Bugs Bunny und seinen Freunden dabei helfen, ein Basketballspiel gegen ein paar böse Aliens zu gewinnen. Michael Jordan hat sich auch gerne selber in Filmen gespielt zum Beispiel in "To the Max".Bester Freund Marko

Literatur

  • David Halberstam: Playing for the Keeps. Michael Jordan and the World He Made, New York 2000. ISBN 0767904443 (engl.)
  • Michael Leahy: When Nothing Else Matters. Michael Jordan's Last Comeback, New York 2004. ISBN 0743254260 (engl.)
  • Mitchell Krugel: Jordan: The Man, His Words, His Life, St. Martin's Press 1994. ISBN 0312110901 (engl.)
  • Mitchell Krugel: One Last Shot, St. Martin's Press 2003. ISBN 0312992238 (engl.)
  • Bob Greene: Michael Jordan, Time Out, Delius Klasing 2002. ISBN 3768813320 (engl.) oder ISBN 3768810135 (deutsche Übersetzung)