Vernickeln

Verfahren zum Erzeugen eines Nickelüberzugs
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Als Vernickeln bezeichnet man das Überziehen von Metallen mit Nickel.

Verfahren

hallo ihr! grüßt euch alle! nun das verfahren: Man erhitzt in einem kupfernen Kessel Chlorzinklösung säuert mit Salzsäure an, fügt Zinkpulver hinzu, wodurch das Kupfer versinkt wird, dann Nickelchlorür oder Kaliumnickelsulfat, bis die Lösung deutlich grün ist, legt das zu vernickelnde Metall (Schmiedeeisen, Gusseisen, Stahl, Kupfer, Messing, Zink, Blei) mit Zinkblechschnitzeln ein, kocht 15 Minuten, wäscht und putzt mit Schlämmkreide. Messing, Zink, Eisen, Stahl werden galvanisch vernickelt unter Anwendung einer bei 20-25% gesättigten Lösung von schwefelsaurem Nickeloxydulammoniak, wobei die angegebene Temperatur innegehalten werden muß. Bei Anwendung von Elektroden aus reinem Nickel bleibt das Bad stets neutral, indem sich so viel Nickel löst, wieausgeschieden wird. Um das Abspringen des Nickelüberzugs zu vermeiden, erhitzt man die abgetrockneten vernickelten Gegenstände im Ölbad auf 250-270°.

Powell (wer ist das?) hat auch andere Nickelsalze angewandt und unter Zusatz von Benzoesäure gute Resultate erzielt. Die schöne, haltbare, harte und an der Luft unveränderliche Vernickelung ist sehr schnell populär geworden und wird auf allerlei technische Apparate, Maschinenteile, Schlösser, Schlüssel, Druckplatten, chirurgische Instrumente, Waffen, Ketten, Öfen, allerlei Hausgerät, namentlich auch Kochgeschirr, Wagenteile etc. angewandt. Direkte Versuche haben ergeben, daß der Nickelüberzug vollkommen unschädlich ist. 2 Lit. Milch, welche in einem Geschirr aus reinem Nickel 8 Tage gestanden hatte und stark sauer geworden war, enthielt nur 0,002 g Nickel.

Auf analoge Weise kann man auch einen Kobaltüberzug darstellen, der sehr glänzend, fast silberweiß, härter, zäher und an der Luft ebenso haltbar ist wie der Nickelüberzug. Er verdient neben diesem alle Beachtung und scheint namentlich auf Kupferdruckplatten wesentliche Vorteile darzubieten.

Nickelschichten sind diamagnetisch.

Anwendung

Als "vernickelt" kommen auch vielfach aus nickelplattiertem Eisenblech hergestellte Gegenstände in den Handel, die den bei weitem stärkern Nickelüberzug erheblich länger konservieren als galvanisch vernickelte Waren.

Vernickeln wird heute angewendet für: Leuchter, Armaturen, Gehäuse, Motorradrahmen (komplett) Unverzichtbar ist sie als Zwischenschicht bei der dekorativen Verchromung. In der Elektrotechnik dient eine aufgebrachte Nickelschicht als Diffusionssperre.

Bis ungefähr 1930 wurden Autoteile mit Kupfer und einer Nickelschicht versehen. Da aber Nickel unter den Umweltbedingungen "anläuft", setzte sich danach die Kombinationsschicht Cu + Ni + Cr allmählich durch.

Als dekorative Korrosionsschicht hat das Vernickeln trotz relativ häufig auftretender Nickelallergie noch heute eine hohe Bedeutung, z.B. in der optischen Industrie.

Essbestecke oder Reißverschlüsse mit einer Nickelschicht sind dagegen immer weniger zu finden.

Literatur

  • Hartmann: Das Verzinnen. Wien 1886