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Capoeira Angola

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Capoeira Angola ist eine der beiden hauptsächlich verbreiteten Formen der Capoeira, einer brasilianischen Kampfkunst.

Sie gilt im Gegensatz zu Regional als die ursprüngliche Version der Capoeira und wird heute vor allem in der Region um Bahia ausgeübt. Zunehmend findet sie auch in Europa Verbreitung. Das offensichtlichste Unterscheidungsmerkmal zur Capoeira de Regional ist die Tatsache, dass Spieler in der Roda oft scheinbar unkoordinierte und sehr langsame Bewegungen machen, die den Eindruck von Trägheit vermitteln. Dass das nur Show ist, bemerken die Mitspieler allerdings meist erst, wenn aus einer solchen Bewegunggsequenz heraus blitzschnell attackiert wird, gerne mit einem aus einer Drehung um die Körperachse heraus geschwungenen Tritt. Angriffe werden nicht ins Leere ausser Reichweite des Gegners ausgeführt.

Im Gegensatz zur Capoeira Regional werden in der Angola erheblich weniger Bewegungen verwendet, gerne wird auch Regional als viel "Vup, Vup, Vup" belächelt, da die ganzen Verzierungen und Akrobatikmoves ihrer Ansicht nach nicht so recht in ein Kampfkonzept passen. Aus diesem Grund sind Gewaltausbrüche in der Capoeira de Angola kurz. Üblicherweise werden Angriffe nur so ausgeführt, dass keine ernsten Verletzungen auftreten können - Tritte werden z.B. gerne gegen die Oberarme gerichtet.

Ein weiterer Unterschied ist das oft wesentlich buntere Auftreten, das Tragen von flachen Schuhen und nicht mit freiem Oberkörper zu spielen - Angoleiro zu sein bedeutet auch, Wert auf Stil zu legen. Nicht selten werden Rodas in Bahia im Anzug gespielt. Zudem ist nur in der Capoeira de Angola das komplette Ritual der Capoeira mit allen Bestandteilen enthalten, hierzu gehören auch Subroutinen des Spiels wie die Chamada

Generell gilt: Angoleiros nutzen vermehrt Fintas (Täuschungen), Malicia (eigentlich Boshaftigkeit, im Sinn der Capoeira eher Schlitzohrigkeit) als ihre Kollegen von Capoeira Contemporânea und Capoeira Regional.