Koszalin

Stadt in Polen
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Oktober 2005 um 12:53 Uhr durch AHZ (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Koszalin / Köslin
Wappen von Koszalin Koszalin in Westpommern (Polen)
Basisdaten
Staat: Polen
Verwaltungsbezirk: Westpommern
Einwohner: 107.773 (31.12.2004)
Fläche: 83,2 km²
Höhe: ? m ü. NN
Postleitzahl: 75-016 bis 75-903
Telefonvorwahl: (+48) 94
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
KFZ-Kennzeichen: ZK
Nächster int. Flughafen: Flughafen Stettin
Homepage der Stadt Koszalin

Koszalin [koˈʃalin] (deutsch Köslin) ist eine Stadt in Polen in der nordwestlichen Woiwodschaft Westpommern. Sie gehört zu den wichtigsten Städten entlang der Ostseeregion und besitzt daher eine hohe regionale Verkehrs- und Wirtschaftsbedeutung. Bis zur Verwaltungsreform im Jahr 1999 war Köslin die Hauptstadt des gleichnamigen Verwaltungsbezirks.

Geografische Lage

Die Stadt liegt im Nordosten der Woiwodschaft Westpommern. Im Nordosten wird nach 10 km die Ostseeküste erreicht, der der Jamunder See mit den beiden Badeorten Badeorten Mielno (Groß Möllen) und Lazy vorgelagert ist. Im Osten und Süden ist die Stadt von großen Waldgebieten umgeben, in denen der 137 m Hohe Gollenberg liegt. Stettin ist 147 km entfernt, nach Danzig sind es 151 km.


Geschichte

Datei:Wappenköslin.jpg
Wappen vor 1938

Die Stadt Köslin wurde 1214 als Dorf Koszalice (bzw. Cossalitz) erstmals erwähnt in einer Schenkungsurkunde, in der Herzog Borgislaw II den Ort an das Kloster Belbuck bei Treptow verschenkte. Am 23. Mai 1266 gründete der Bischof von Cammin Graf Herrmann von Gleichen zusammen mit den Deutschen Marquardt und Hartmann die Stadt Cussalin. Diese erhielt im gleichen Jahr das Lübecker Stadtrecht.

1504 und 1718 wurde der Ort durch einen Brand fast völlig zerstört.

1532 wurde die Stadt durch die Einführung der Reformation in Pommern evangelisch, 24 Jahre später fürstbischöfliche Residenz. Von 1574 bis 1622 war Köslin Sitz der pommerschen Herzöge. Zwischen Köslin und dem benachbarten Kolberg gab es blutige Schlachten um die Vorherrschaft in Pommern. Mehrere Pestepidemien und der Dreißigjährige Krieg schwächten die Bedeutung Köslins.

1653 kam Köslin zu Preußen. Nach der Neuorganisation der Kreisgliederung im preußischen Staat nach dem Wiener Kongress gehörte die Stadt Cöslin (damalige Schreibweise) 1816 zum Kreis Fürstenthum im Regierungsbezirk Cöslin (seit den 1920er Jahren: Köslin) in der preußischen Provinz Pommern. In Cöslin war auch das Landratsamt und der Sitz des Regierungspräsidenten.

Seit dem 1. Juli 1867 gehörte Cöslin zum Norddeutschen Bund und ab 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich. Mit Auflösung des Kreises Fürstenthum zum 1. September 1872 wurde Cöslin Sitz des Landrates für den neuen Kreis Cöslin. Die von Friedrich dem Großen im Jahre 1776 gegründete Kadettenschule wurde 1890 vom westpreußischen Culm nach Köslin verlegt

Datei:Köslin.jpg
Köslin um 1930

In den 1920er Jahren wurde der Name Cöslin in Köslin geändert. Am 1. April 1923 verließ die Stadtgemeinde Köslin den Kreis Köslin und bildete seitdem einen eigenen Stadtkreis.

Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle preußischen Gemeinden. Die bisherige Stadtgemeinde Köslin führte jetzt die Bezeichnung Stadt. Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 trat zum 1. April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft.

Im Februar 1945, kurz vor der Besetzung durch die Rote Armee, hielten sich wegen der Flüchtlingstrecks aus Ost- und Westpreußen ungefähr 65.000 Menschen in der Stadt auf. Vielen gelang die Flucht vor der anrückenden Sowjetarmee. Im Frühjahr 1945 eroberte die sowjetische Armee Köslin fast kampflos, dabei wurde die Stadt durch Vandalismus teilweise zerstört. Nach 1945 war die Stadt für kurze Zeit Sitz der polnischen Verwaltung für ganz Pommern, bis diese Behörden 1946 nach Stettin verlegt wurden. Die deutschen Bewohner wurden bis 1947 vertrieben.

1950 wurde die Stadt zur Hauptstadt der Woiwodschaft Koszalin, die 1998 wegen der Verwaltungsreform abgeschafft und an die Region Westpommern angegliedert wurde.

Einwohnerentwicklung

  • 1880: 16.834
  • 1885: 17.277
  • 1900: 20.417
  • 1910: 23.236
  • 1925: 28.812
  • 1933: 30.389
  • 1939: 33.479
  • 1945: 17.000
  • 1950: 18.900
  • 1960: 44.400
  • 1970: 65.200
  • 1985: 100.000
  • 2005: 107.800

Religionen

Seit 1972 ist Koszalin Bischofssitz der katholischen Diözese Koszalin-Kolobrzeg. Am 1. Juli 1991 besuchte Papst Johannes Paul II. die Stadt.

Partnerschaften

bedeutende Persönlichkeiten