Walter Summers (Radsportler)

britischer Radrennfahrer
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. Januar 2012 um 17:14 Uhr durch Diba (Diskussion | Beiträge) (keine freigabe seit mehr als 4 wochen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Walter „Wally“ Summers (* 12. Dezember 1914 in Ryhope; † 12. September 2007 in Albuquerque, New Mexico) war ein ehemaliger britischer und später US-amerikanischer Radrennfahrer.

Wally Summers war eine exotische Ausnahmeerscheinung im internationalen Bahnradsport. Von 1946 bis 1957 war er als Profi-Steher aktiv; er wurde mehrfach britischer Meister in dieser Disziplin. Dreimal startete er bei der Tour de Suisse, 1947 und 1949 gab er auf, 1948 wurde er 40. und Letzter.[1] In den 1950er Jahren lebte er einige Jahre in Südafrika, anschließend in Kanada.[2] In den 1960er Jahren zog er in die Vereinigten Staaten, nahm die US-Staatsbürgerschaft an und fuhr dort weiter Steherrennen. Mit 59 Jahren startete er für die USA als ältester Teilnehmer bei den UCI-Bahn-Weltmeisterschaften 1974 in Montreal im Steherrennen der Profis. Der nach eigener Aussage „halbverruckte Engländer“ hatte sich bei brütender Hitze auf den Straßen von Arizona, wo er jetzt lebte, auf seine Teilnahme an den Rennen vorbereitet und sich auch nicht von mehreren Stürzen an der WM-Teilnahme abhalten lassen.[3]

Im Alter von 68 Jahren stellte Summers auf der Nürnberger Radrennbahn im Reichelsdorfer Keller zehn US-amerikanische Steherrekorde über Distanzen von fünf bis 50 Kilometern auf.[4] Bis 2003 − er war inzwischen 89 − fuhr er Veteranen-Rennen, dann hatte er einen Autounfall und musste den Radsport endgültig aufgeben.[5]

Walter Summers ist der Vater des Schauspielers Neil Summers[2], auf dessen Vermittlung er in den 1990er Jahren kleinere Filmrollen übernahm, wie etwa in der Fernsehserie Lucky Luke.[6]

Einzelnachweise

  1. Sepp Renggli: Schweizer Radsport. Gestern - heute - morgen, Zürich, 1998, ISBN 9783908487364 S. 91. In diesem Buch wird berichtet, dass Summers während der Rundfahrten hauptsächlich damit beschäftigt war, Fotos zu machen: „Die Berge knipste er in der Regel nur von unten; oben war er zu erschöpft.“ Siehe auch: Als die Tour de Suisse fahren lernte auf nzz.ch v. 9 . Juni 2011
  2. a b Radsport, 7. August 1974
  3. Radsport, 21. August 1974
  4. Renggli, S. 83
  5. The Veteran Leaguer Nr. 3/2004
  6. Cycling Weekly, 16. August 1990