Schenkenschanz

Ortsteil von Kleve
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Schenkenschanz im Mai 2008 von Norden her gesehen

Schenkenschanz liegt am unteren Niederrhein im Nordwesten von Nordrhein-Westfalen und ist ein Ortsteil der Stadt Kleve.

Dieser Ortsteil liegt rund fünf Kilometer nördlich des Zentrums der Stadt zwischen dem Zusammenfluss von Rhein und Griethausener Altrhein. Der Ort ist auf dem Landweg nur über die Altrheinbrücke in Kleve-Griethausen erreichbar, dem tiefsten Punkt auf der Zufahrtstrecke zur nachfolgenden, gut vier Kilometer langen Deichstraße. Der andere Weg führt 300 Meter vor dem Ort von Kleve-Düffelward mit der Fähre über den Griethausener Altrhein.

Die Gemarkung Schenkenschanz ist mit 38 Hektar der kleinste Ortsteil von Kleve. Neun Zehntel des Ortes liegen im Überflutungsbereich des Naturschutzgebietes Kleve-Salmorth. Nur ein Zehntel ist bebaut und zu zwei Drittel von einer Hochwasserschutzmauer umgeben. Der Rest wird durch einen Deich vor Überflutung geschützt. Der Ort zählt 99 Bewohner (Stand 2011).

Schenkenschanz hat einen bedeutenden historischen Ursprung. Die Schenkenschanz wurde 1586 als Festung in der strategisch wichtigen Gabelung von Rhein und Waal von Martin Schenk von Nideggen errichtet und zählte Ende des 16. Jahrhunderts zu den stärksten Festungen Europas. Sie war von großer Bedeutung und wurde als Tor zu den Niederlanden lange als uneinnehmbar angesehen. Durch Verlagerungen der Flussläufe wurde die Festung zur Insel, bis sie schließlich im frühen 18. Jahrhundert durch Versandung des Rheinlaufes und erneuter Veränderung der Flussläufe ganz ihre Bedeutung verlor. Die viele Jahrzehnte lang hart umkämpfte Festung entwickelte sich danach zu einem friedlichen Ort der Stille.

Chronik

  • 1586: Martin Schenk baut den Ort im Auftrag von Robert Dudley, Graf von Leicester, zur Festung aus.
  • 1634: wird die evangelische Kirche gebaut.
  • 1636: wird die Schenkenschanz von Prinz Frederik Hendrik von Oranien belagert.
  • 1672: Die Schenkenschanz wird von den Niederländern erobert.
  • 1816: Der Ort kommt an Preußen, die Festung wird geschleift.

Am 1. Juli 1969 wurde Schenkenschanz nach Kleve eingemeindet.[1]

  • 1995: Das Rhein-Jahrhunderthochwasser umschließt den Ort. Im Februar 1995 muss der Ort evakuiert werden.

Galerie

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.

Literatur

  • G. Leibold: Schenkenschanz. Ein Zeitgemälde aus drei Jahrhunderten clevischer Geschichte. In: Clever Kreisblatt, 1906. Zweiter Nachdruck 1985: G. W. Bösmann, Kleve
  • Guido de Werd: Schenkenschanz. Boss-Verlag 1986, ISBN 3-922384-48-X
  • Karl Kossert: Martin Schenk von Nideggen. Mercator-Verlag, Duisburg, 1993, ISBN 3-87463-196-6
 
165-Grad-Panoramablick Düffelward/Schenkenschanz, gesehen von der Deichstraße aus. Links der Griethausener Altrhein mit Fähre.

Koordinaten: 51° 50′ N, 6° 7′ O