Hanau
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk: | Darmstadt |
Landkreis: | Main-Kinzig-Kreis |
Fläche: | 76,49 km² |
Einwohner: | 94.184 (30. Juni 2005) |
Ausländeranteil: | 20,5% (30. Juni 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 1.161 Einwohner/km² |
Höhe: | 104 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 63450, 63452, 63454 63456, 63457 |
Vorwahl: | 06181 |
Geografische Lage: | 50° 08' n. Br. 08° 55' ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | HU |
Gemeindeschlüssel: | 06 4 35 014 |
Adresse der Stadtverwaltung: | Am Markt 14-18 63450 Hanau |
Website: | www.hanau.de |
E-Mail-Adresse: | info@hanau.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Claus Kaminsky (SPD) |
Hanau, Stadt im Rhein-Main-Gebiet. Oberzentrum, High-Tech-Standort und Sonderstatusstadt des Main-Kinzig-Kreises. Hanau ist mit etwa 94.000 Einwohnern die sechstgrößte Stadt Hessens. Die Stadt liegt an der Mündung der Kinzig in den Main, etwa 18 Kilometer östlich von Frankfurt am Main.
Stadtteile: Innenstadt, Kesselstadt, Großauheim, Klein-Auheim, Mittelbuchen, Steinheim, Wolfgang. Bezirke ohne den juristischen Status Stadtteil: Lamboy, Wilhelmsbad, Hohe Tanne und Weststadt.
Geschichte
Erste urkundliche Erwähnung im Jahr am 20. März 1143 durch Dammo von Hagenowe. Am 2. Februar 1303 Verleihung des Markt- und Stadtrechts durch König Albrecht I. 1597 erlaubte Graf Philipp Ludwig II. calvinistischen Flüchtlingen, sich in Hanau niederzulassen. Die calvinistischen Flüchtlinge wiederum gründeten die Hanauer Neustadt, die erst im 19. Jahrhundert mit der Altstadt zu einem Gemeinwesen vereinigt wurde. Hanau war im 19. Jahrhundert ein Zentrum der demokratischen Bewegung in Deutschland. 1830 und 1848 gingen von hier wichtige revolutionäre Impulse aus (im Volksmund „Hanauer Krawalle“).
Am 2. April 1848 wurde in der Wallonischen Kirche der 1. Deutsche Turnertag veranstaltet und gleichzeitig der Deutsche Turnerbund gegründet. Festredner war Friedrich Ludwig Jahn, besser bekannt als Turnvater Jahn, der von der Bevölkerung mit Fackelumzug, Musik und Salutschüssen begrüßt wurde und während dieser Zeit bei seinem Freund August Schärttner weilte.
Ab 1910, einhergehend mit Hanaus Aufstieg als Industriestadt, wurde mit der Verlegung zweier preußischer Eisenbahn-Regimenter (2. Eisenbahn-Brigade) und einem Eisenbahn-Neben-Ersatz-Park nach hier, Hanaus wichtige Rolle als Garnisionsort unterstrichen. Eine ständige Garnison hatte Hanau bereits seit dem dreißigjährigen Krieg - bei Kriegsbeginn 1914 gab es neben den bereits erwähnten Eisenbahntruppen noch Infanterie, Kavallerie und die Pulverfabrik Wolfgang - zusammen rund 7.000 Militärs. Zwischen 1914 und 1918 wurden in Hanau rund 170.000 Rekruten aller Truppenteile ausgebildet und an die Fronten des Weltkrieges verschickt.
Von 1908 bis 1945 besaß Hanau eine eigene elektrische Straßenbahn. Der städtische Verkehrsbetrieb heißt bis heute Hanauer Straßenbahn AG.
Am 19. März 1945 wurde Hanau bei einem englischen Luftangriff fast völlig zerstört.
1974 werden Großauheim, Hohe Tanne, Klein-Auheim und Steinheim und Wolfgang, durch die Hessische Gebietsreform, Hanauer Stadtteile.
Am Morgen des 5. Oktober 1991 explodierte auf dem Gelände der Firma Heraeus Quarzglas ein Wasserstofftank. Durch die Druckwelle wurden im gesamten Stadtgebiet Fensterscheiben zerstört.
Hanau war bis Juni 2005 Kreisstadt des Main-Kinzig-Kreises.
Gegenwart
Das Hanauer Stadtbild hatte sich nach dem zweiten Weltkrieg radikal verändert. Keine andere Stadt in Hessen wurde so vollständig zerstört. Nur sieben Häuser standen nach dem verhängnisvollen englischen Bombenangriff noch. In naher Zukunft wird das Stadtbild weiter verändert, z.B. soll der Freiheitsplatz, ehemals der Paradeplatz, komplett saniert und zu einer Flaniermeile umgewandelt werden.
In Hanau sind weltweit führende Unternehmen aus der Technologiebranche wie Heraeus oder VAC beheimatet, so wie auch die Dunlop-Reifenwerke. Bundesweit war Hanau in den 1980er Jahren als Standort der Nuklearindustrie und eines mittlerweile geschlossenen Brennelementewerks in die Schlagzeilen geraten. Auf dem ehemaligen Gelände der RWE Nukem ist ein Siemens-Technopark entstanden.
Hanau hat den nach Umschlagvolumen zweitgrößten Hafen Deutschlands an der Rhein-Main-Donau-Wasserstraße.
Hanau ist Schnittpunkt überregionaler Autobahnen (A 3, A 45, A 66) und ein Schienenverkehrsknoten. Der Hauptbahnhof ist ein ICE-Bahnhof. Die Entfernung zum Frankfurter Flughafen beträgt vom Stadtzentrum aus nur etwa 30km. Der Nahverkehr ist unter anderem über die S-Bahn Rhein-Main an das Netz des Rhein-Main-Verkehrsverbundes angeschlossen.
Hanau ist einer der größten U.S. Army Stützpunkte in Europa. Die Militärgemeinde in Hanau und der näheren Umgebung umfasst etwa 12.000 Personen. Ein Abzug der Truppen ist zwar im Gespräch, jedoch wird dieser nicht vor 2010 erwartet.
Hanau kämpft bis auf den heutigen Tag mit einer enormen kommunalen Verschuldung, die aber noch unter dem Bundesdurchschnitt liegt.
Der Golfplatz in Hanau an der Wilhelmsbader Kuranlage wurde 2004 in den Kreis der Leading Golf Courses of Germany (der besten Golfplätze Deutschlands) aufgenommen.
Seit seiner Vereidigung am 17. November 2003 ist Claus Kaminsky Oberbürgermeister von Hanau.
Sehenswürdigkeiten
Bekannte Sehenswürdigkeiten sind das Deutsche Goldschmiedehaus (ehemals Altstädter Rathaus), Schloss Philippsruhe und die historische Kuranlage Wilhelmsbad. Die Kuranlage ist eines der beliebtesten Naherholungsziele im Rhein Main Gebiet. Man findet in der Kuranlage einen weitläufigen Park in dem im Sommer tausende Menschen aus dem ganzen Rhein Main Gebiet verweilen.
Der Wildpark Alte Fasanerie im Ortsteil Klein Auheim ist ein traditionsreicher Wildpark. Er ist das Ziel vieler Menschen auf der Suche nach Erholung aus dem Rhein-Main-Gebiet.
Auf dem Marktplatz steht das Nationaldenkmal der Brüder Grimm, unmittelbar vor dem Neustädter Rathaus. In der Nähe befindet sich die Wallonisch-Niederländische Kirche, Gründungsort des Deutschen Turnerbundes.
Die Deutsche Märchenstraße beginnt in Hanau und endet in Bremen. Außerdem ist Hanau (Steinheim) der Ausgangspunkt der hessischen Apfelweinstraße.
Während der Adventszeit kann man am Marktplatz in Hanau neben einem Spaziergang auf dem Weihnachtsmarkt Hessens größten Adventskalender bestaunen: Die 24 Fenster des Neustädter Rathauses sind mit strahlenden Bildern von Künstlern geschmückt die sich den Stadtbewohnern erst nach und nach bis zum Heiligabend offenbaren. Mittwochs und Samstags findet auf dem Markplatz ein Wochenmarkt mit bäuerlichen Erzeugnissen aus der nahen Wetterau und dem Spessart statt.
Schloss Philipsruhe am Mainufer ist ein vollständig erhaltenes großes Schloss und heute besucht werden kann, des weiteren befindet sich dort auch ein Café und ein Standesamt.
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Hanauer Rathaus (Neustädter Rathaus)
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Schloss Philippsruhe bei Hanau am Main
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Historische Kuranlage Hanau-Wilhelmsbad
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Schloss Philippsruhe in Hanau
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Löwe bei Schloss Philippsruhe
Personen
Söhne und Töchter
Hanau ist Geburtsstadt folgender Personen:
- Brüder Grimm, Jacob (1785) und Wilhelm Grimm (1786)
- Wilhelm Carl Heraeus (1827), Unternehmer
- Reinhard von Scheffer-Boyadel (1851), deutscher General
- Paul Hindemith (1895), Komponist
- Renate Schmidt (1943), SPD-Politikerin
- Harald Schmid (1957), Leichtathlet
- Rudi Völler (1960), ehemaliger Fußballprofi/Teamchef der Deutschen Fußballnationalmannschaft
- Dirk Raufeisen (1966), Jazzpianist
- Angelo Barletta (1977), Fußballprofi
Ehrenbürger
- Wilhelm Carl Heraeus(1827 - 1904)
- Johann Heinrich Nickel (1828 - 1908)
- Dr. jur. Eugen Gebeschus (1855 - 1936)
- Fritz Canthal (1848 - 1922)
- Reinhard Scheer (1863 - 1928)
- Dr.Ing. h.c.Charles Engelhard (1867 - 1950)
- Heinrich Fischer (1895 - 1973)
- Hans Martin
- Rudi Völler
Im Jahre 1933 erhielt, wie in vielen anderen deutschen Städten auch, Adolf Hitler die Ehrenbürgerwürde von Hanau. Diese wurde ihm in der ersten Sitzung eines frei gewählten Stadtrates im Jahre 1946 wieder aberkannt.
Paul-Hindemith-Preis
Die Stadt Hanau ehrt Paul Hindemith seit dem Jahr 2000 mit dem Paul-Hindemith-Preis (bis 2004: Paul-Hindemith-Preis für Musik und Menschlichkeit der Stadt Hanau). Preisträger sind bisher:
- 2000 : der Jazzposaunist Albert Mangelsdorff
- 2002 : der Komponist Rolf Riehm
- 2004 : der Pianist und Dirigent Daniel Barenboim
Städtepartnerschaften
Städtepartnerschaften bestehen mit Dartford (Großbritannien), Tottori (Japan), Jaroslawl (Russland), Conflans-Sainte-Honorine (Frankreich), Francheville (Frankreich) und Doorn (Niederlande). Städtefreundschaften bestehen zu Waltershausen (Thüringen) und Pays de Hanau / Hanauer Land (Frankreich).
== Einwohner == (jeweils zum 31. Dezember)
Sportvereine
Als größter Verein des Main-Kinzig-Kreises zählt die Turngemeinde 1837 Hanau e.V.
Hanau ist außerdem Heimat des ältesten Hessischen Fussballvereins, des 1. Hanauer FC 1893 e.V. und des TSV Hanau 1860.