Giftschlangen sind Schlangen, die zur Verteidigung oder zur Beutejagd Giftstoffe absondern, wodurch Lähmung und/oder der Tod eintreten kann. Die hohlen Giftzähne der Schlangen befinden sich vorn (in den Mund zurückklappbar) oder hinten im Oberkiefer. Die Zähne werden nach einer bestimmten Zeit durch andere, sich nach vorne schiebende Zähne ersetzt und fallen aus.
Das Gift wird durch Oberlippendrüsen gebildet und bei einem Biss sofort in das Beutetier gespritzt. Das Gift kann entweder verstärkt auf das zentrale Nervensystem (neurotoxisch) oder auf das Blut (hämotoxisch) des Opfers wirken. Neurotoxische Gifte schränken die Funktion der Atemorgane ein und führen bis zum Herzstillstand. Hämotoxische Gifte greifen die Blutzellen an.
Die Speikobra kann zur Verteidigung ihr Gift dem Angreifer entgegenschleudern, wobei es in dieser Form jedoch nicht so gefährlich ist, wie bei einem Biss.
Nach dem Angriff ziehen sich die meisten Schlangen zurück und warten bis das Tier tot oder gelähmt ist. Beim Verschlingen gibt die Schlange noch mehrmals Gift in das Beutetier ab.
Obwohl jährlich noch immer tausende Menschen durch Giftschlangen sterben, hat die Entwicklung von wirkungsvollen Seren dazu beigetragen, dass die Todesfälle zurückgegangen sind. Des Weiteren wird Schlangengift häufig zu medizinischen Zwecken gebraucht, zum Beispiel zur Antikörperbildung und zur Bekämpfung von Viren.
Der Ort mit der höchsten Giftschlangendichte ist die Insel Queimada Grande vor der Ostküste Brasiliens.
Auswahl an Giftschlangen:
- Taipane
- Seeschlangen
- in Mitteleuropa: Aspisviper, Kreuzotter und Wiesenotter
- Grubenotter (z. B. Klapperschlangen)
- Giftnattern (Kobras und Mambas)
- Korallenschlangen
- Buschmeister, eine der größten Giftschlangen
Weblinks
siehe auch: Systematik der Schlangen