Sistan und Belutschistan

Provinz des Iran
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Sistan und Belutschistan (persisch سيستان و بلوچستان) ist eine der 30 Provinzen des Iran. Hauptstadt ist Zahedan. In der Provinz leben 2.405.742 Menschen (Volkszählung 2006).[1] Die Provinz umfasst 181.785 Quadratkilometer und hat eine Bevölkerungsdichte von 13 Einwohner pro Quadratkilometer.

استان سيستان و بلوچستان
Sistan und Belutschistan

Lage der Provinz Sistan und Belutschistan im Iran
Basisdaten
Staat Iran
Hauptstadt Zahedan
Fläche 181.785 km²
Einwohner 2.405.742 (Volkszählung 2006)
Dichte 13 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 IR-13
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Klimadiagramm von Sistan und Belutschistan

Geographie

Sistan und Belutschistan liegen im Südosten des Landes und grenzt an Pakistan und Afghanistan sowie die Provinzen Süd-Chorasan, Kerman und Hormozgan. Die Hauptstadt Zahedan ist mit 567.449 Einwohnern (Volkszählung 2006) die größte Stadt der Provinz. Im Norden der Provinz liegt das Gebiet Sistan, dessen Name vom skythischen Volk der Sakā (Saken) abgeleitet ist. Dort lag im Mittelalter die größere historische Region Zabulistan. Der Süden der Provinz besteht aus dem iranischen Teil der Region Belutschistan und gehörte einst zu den historischen Regionen Gedrosien und Makran.

Die Jahresdurchschnittstemperatur der Provinz beträgt 20,8 Grad Celsius, die jährliche Niederschlagsmenge 80 Millimeter im Mittel. Der wärmste Monat ist der Juli mit durchschnittlich 33,1 Grad Celsius, der kälteste der Januar mit 7,5 Grad Celsius im Mittel.

Der wenigste Niederschlag fällt zwischen April und September mit durchschnittlich null bis drei Millimeter, der meiste Niederschlag zwischen Oktober und März mit acht bis 15 Millimeter im Mittel.

Verwaltungsgliederung

Sistan und Belutschistan gliedert sich in acht Landkreise:

  • Tschahbahar
  • Iranschahr
  • Khasch
  • Neekschahr
  • Saravan
  • Sarbaz
  • Zabol
  • Zahedan

Bevölkerung

 
Farah Pahlavi besucht eine Schule in Sistan-Balutschistan (1965)

Die Bevölkerung besteht überwiegend aus Belutschi sprechenden Belutschen, deren Siedlungsgebiet sich über den Osten Irans, Süden Afghanistans und Südwesten Pakistans erstreckt. Von den Belutschen können die Sistani als Untergruppe unterschieden werden. Die Abgrenzung erfolgt nach ihrem gleichnamigen Siedlungsgebiet und ihrem lokalen, Sistani genannten Dialekt der persischen Sprache.[2]

Als erste Identität geben Belutschen ihre Ethnie an, danach bezeichnen sie sich als Muslime (meistens Sunniten) und erst dann tragen sie eine nationale Identität (das heißt Iraner, Afghane, Pakistaner).

Die Gattin des Schahs Farah Pahlavi unternahm ihre erste Reise in die Provinzen Irans im Dezember 1965 nach Sistan und Baluchisten. Sie beschreibt die Baluchen in ihrem Reisebericht als groß, schlank, mit dunklem Teint, tief schwarzen Augen, lange knochigen Nasen und festen Wangenknochen. Die Augen der Frauen strahlen die Dunkelheit der Wüste Kabir aus mit kräftig gezeichnet Augenbrauen. Ihre Figur ist schlank und wohlpropotioniert.[3] Die Bevölkerung ist sehr arm, obwohl die Provinz über reiche Bodenschätze wie Gold, Diamanten, Silber, Chromid, Kupfer und andere Metalle verfügt, die allerdings damals noch nicht erschlossen waren.

Wirtschaft

Die Landwirtschaft leidet unter Hitze und Dürre sowie einem allgemeinen Wassermangel. In früheren Jahren lag in der Provinz das Zentrum des Zuckerrohranbaus.

Hochschulen

  • Universität von Sistan und Belutschistan
  • Zabol Universität
  • Islamische Azad Universität zu Iranshahr
  • Islamische Azad Universität zu Zahedan
  • Zahedan Universität der Medizinischen Wissenschaften
  • Zabol Universität der Medizinischen Wissenschaften
  • Internationale Universität zu Chabahar

Sehenswürdigkeiten

In Sistan liegt unter anderem Schahr-e Suchte, der größte prähistorischer Fundort im Iran.

Einzelnachweise

  1. City Population: Iran – Städte und Provinzen
  2. Mahdi Darius Nazemroaya: Destabilizing Baluchistan, Fracturing Pakistan. The Triangle of Jundallah, the Taliban, and Sipah-e-Sahaba. globalresearch.ca, 2. November 2009
  3. Mansore Pirnia: Safar Nameh Shahbanu (Buch der Reisen der Schahbanu). Mehr Iran, 1371 (1992), S. 13 f.

Koordinaten: 27° 56′ N, 60° 41′ O