Alexander Löhr

österreichischer Generaloberst der deutschen Wehrmacht (1885–1947)
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Alexander Löhr (* 20. Mai 1885 in Turnu-Severin, Kroatien, † 16. Februar 1947 in Belgrad) war Generaloberst in der deutschen Wehrmacht.

Löhr schlug bereits früh die Offizierslaufbahn ein, und diente als Leutnant der Infanterie in Herzegowina, das damals noch zu Österreich gehörte. 1913 wurde er in den Generalstab kommandiert, von dem aus er 1914/1915 Bataillonskommandeur wurde. 1916 ergolgte Löhrs Versetzung in die Luftwaffenabteilung des österreichischen Generalstabs.

Nach 1918 war er mit dem Aufbau einer österreichischen Luftverteidigung betraut; als Oberstleutnant war er Organisator des Zivilluftschutzes. Seine Erfolge brachten ihnschließlich den Rang eines Generalmajors und den Posten des Leiters im Luftverteidigungsministerium.

Nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland wurde Löhr in die Wehrmacht übernommen, und zum Befehlshaber des Luftwaffenkommandos Österreichs bzw. Ostmarks bestellt.

Im März 1939 erfolgte seine Beförderung zum General der Flieger und Oberbefehlshaber der neu aufgestellten Luftflotte 4, mit der am Polen- und Balkanfeldzug teilnahm.

Im Mai 1941 zum Generaloberst befördert, wurde er bis Juni 1942 im Südabschnitt der Ostfront eingesetzt.

Am 1. August 1942 schließlich wurde Löhr zum Wehrmachtbefehlshaber Südost und Oberbefehlshaber der auf dem Balkan stationierten 12. Armee ernannt.

Seit dem 1. Januar 1943 bis zur deutschen Kapitulation war er Oberbefehlshaber Südost und der Heeresgruppe E. Die Leitung von OB Südost ging allerdings vom 26. August 1943 bis 25. März 1945 an Generalfeldmarschall Maximilian Reichsfreiherr von Weichs über; Löhr selbst war in dieser Zeit nur Kommandant der Heeresgruppe E.

Von den Briten wurde Löhr mit dessen Zustimmung und mit anderen Offizieren am 15. Mai 1945 an Jugoslawien ausgeliefert. Ein Belgrader Gericht verurteilte ihn wegen der Bombardierung Belgrads am 6. und 7. April 1941 zum Tod durch Erschießen. Löhr lehnte ein Gnadenersuch ab; das Urteil wurde vollstreckt.


Löhr, der neben Russisch sämtliche Balkansprachen bis auf das Griechische sprach, galt als besonders gebildeter, ritterlicher Offizier der alten österreichischen Schule. Die Bombardierung Belgrads hatte Hitler selbst befohlen, nach dem eine deutsch-freundliche Regierung am 27. März 1941 durch einen Militärputsch gestürzt worden war, und Jugoslawien seine Stadt vorsichtshalber zur "offenen Stadt" erklärt hatte.