Burgundische Geschichte
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| Basisdaten | |
|---|---|
| Präfektur | Dijon |
| Bevölkerung
- gesamt (1999)
|
Rang 12 von 26
1.610.067 Einwohner |
| Fläche - gesamt |
Rang 7 von 26
31.582 km² |
| Départements | Yonne (89) Côte-d'Or (21) Nièvre (58) Saône-et-Loire (71) |
| Arrondissements | 15 |
| Kantone | 174 |
| Gemeinden | 2.045 |
| Präsident des Regionalrats | François Patriat PS |
| ISO 3166-2-Code | FR-D |
Burgund (französisch Bourgogne []) ist eine Region im Zentrum Frankreichs. Es hat eine Fläche von 31.741 km2 und ca. 1,61 Mio. Einwohner. Regionalhauptstadt ist Dijon. Das Territorium der Region entspricht etwa dem des früheren Herzogtums Burgund.
Geographie
Im Osten grenzt Burgund an die Region Franche-Comté, im Norden an Champagne-Ardenne und Île-de-France. Westlich liegt die Region Centre, während im Süden die Regionen Auvergne und Rhône-Alpes angrenzen.
Politische Gliederung
Die Region Burgund ist gegliedert in vier Départements, Côte-d’Or, Saône-et-Loire, Nièvre und Yonne.
Wirtschaft und Infrastruktur
Burgund ist eine vorwiegend landwirtschaftlich geprägte Region, die vor allem für ihre Rotweine aus den Lagen an der Côte de Nuits und der Côte de Beaune sowie für die Weißweine von der Côte-d'Or und aus dem Chablis weltbekannt ist. Vertieft wird dieses Thema im Artikel Burgund (Weinanbaugebiet). Daneben wird in Burgund auch extensive Viehzucht betrieben, vor allem die Zucht der regionstypischen Charolais-Rinder.
In Südburgund an der Grenze zur Auvergne, trifft man auch noch einige alte Ölmühlen für Nuss- und Pflanzenöle an, darunter die älteste, historische Ölmühle Jean Leblanc, die sich heute noch in Betrieb befindet.
Die Industrie Burgunds ist trotz seiner günstigen Lage nur gering ausgeprägt und konzentriert sich vor allem im Gebiet um Dijon. Die im 19. Jhd. blühende Metallindustrie um le Creusot ist bedeutungslos geworden. Heute finden sich viele mittlere Betriebe der Kunststoffverarbeitung im Gebiet um Dijon aufgrund der Nähe zu einem großen Chemiewerk in Tavaux, welches selbst aber zur Region Franche-Comté gehört. In Chalon-sur-Saone findet sich Elektroindustrie und erstaunlicherweise ein beachtlicher Schiffbau, u.a. sogar U-Bootbau. Die Schiffe finden über die Saone und die Rhone den Weg zum Meer. Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht die Region einen Index von 96.8 (EU-25:100) (2003).[1]

Hauptverkehrsrouten:
- Autobahnen Paris-Burgund-Provence, Metz-Nancy-Burgund-Lyon und Mülhausen-Burgund-Lyon
- Bahnstrecke Paris-Dijon-Lyon
- über 1000 km schiffbare Wasserwege
Geschichte
Frühgeschichte
Die heutige Region Burgund war schon im Neolithikum von Menschen besiedelt. Funde am Felsen von Solutré weisen schon für die Zeit um 15.000 v. Chr. eine dichte Besiedelung nach.
Vom 6. Jahrhundert v. Chr. bis zur Ankunft der Römer ist die keltische Kultur der Gallier vorherrschend, vor allen Dingen vertreten durch die Haeduer und die Mandubier, die auch in Caesars "de bello gallico" Erwähnung finden. Bedeutende Ansiedlungen der Stämme waren Bibracte in der Nähe des heutigen Autun und Alesia nahe Dijon.
Römische Zeit
Um 59 v. Chr. besiegten die Römer unter Julius Caesar die Helvetier und andere gallische Stämme bei Bibracte (dem heutigen Mont Beuvrai zwischen Autun und Le Creusot). Im Jahr 52 v. Chr. besiegten die Römer (wiederum unter Caesar) den gallischen Aufstand unter Vercingetorix bei Alesia (dem heutigen Alise-Sainte-Reine).
Um 43 v. Chr. wurde Augustodunum (Autun) gegründet.
Um 280 wurde erstmals der Weinbau in der Region eingeführt.
Besiedelung durch die Burgunden
Bis ungefähr ins Jahr 400 wurde Gallien mehr und mehr durch die Römer besiedelt. Seit dem 4. Jahrhundert wanderten von der Völkerwanderung vertriebene germanische Stämme des Volkes der Burgunden über den Rhein nach Frankreich.
Im Laufe des 5. Jahrhunderts wurde die römische Verwaltung vollständig durch das Königreich der Burgunden verdrängt und um 507 tauchte erstmals der Name Burgundia auf, um dieses Reich zu bezeichnen.
Fränkisches Teilreich Burgund
Im Jahr 534 unterwarfen die ebenfalls germanischen Franken die Burgunden. Im 6. und 7. Jahrhundert entstand zweimal ein fränkisches Teilreich Burgund, welches aber zunächst wieder mit dem Gesamtreich vereint wurde.
843 wurde das Fränkische Reich erneut aufgeteilt und die östlich der Saône liegenden Teile wurden als Freigrafschaft Burgund dem Reich Lothars zugeteilt, die westlich liegenden Teile (die etwa dem Gebiet der heutigen Region entsprechen) als Herzogtum Burgund dem westfränkischen Reich angegliedert.
Hoch- und Spätmittelalter

- 910 Gründung Benediktinerklosters Cluny
- 1016 Der französische König siegt über die Erben des Herzogs Henri le Vénérable.
- 1031 Burgund wird Erbherzogtum Roberts, des zweiten Sohnes des französischen Königs.
- 1031-1361 Regierung der Kapetinger-Herzöge
- 1131 Weihung der großen Klosterkirche von Cluny
Nachdem das Herzogtum Burgund an Frankreich gefallen war, gab König Johann der Gute von Frankreich das Herzogtum an seinen jüngsten Sohn Philipp. Philipp verheiratete sich mit der Erbtochter des Grafen von Flandern und brachte damit große Gebiete der Niederlande in seinen Besitz. Er wurde so der Begründer des Hauses Burgund, einer der mächtigsten Dynastien des Spätmittelalters, die im französischen Grenzraum einen mächtigen Länderkomplex aufbaute, von dem die heutigen Benelux-Länder abstammen. Obgleich es sich um eine Nebenlinie des französischen Königshauses, der Valois handelte, trieben sie im Hundertjährigen Krieg eine eigenständige Politik, indem sie sich mit den Engländern verbündeten.
- 1364-1404 Regierung Philipps des Kühnen. Er erwirbt die Freigrafschaft Burgund, Brabant, Flandern, den Hennegau, Limburg und Luxemburg.
- 1404-1474 Regierungszeit der Herzöge Johann Ohnefurcht und Philipp der Gute
- 1465-1477 Regierungszeit Herzog Karls des Kühnen
- 1474-1477 Burgunderkriege mit der Schweizer Eidgenossenschaft
- 1475 Karl der Kühne besetzt das Herzogtum Lothringen
- 1477 die burgundischen Truppen werden in der Schlacht bei Nancy von den verbündeten Schweizern und Lothringern geschlagen, Karl der Kühne fällt in der Schlacht
- 1477 Karls Tochter Maria von Burgund heiratet Maximilian von Habsburg. Ludwig XI. erklärt daraufhin das Herzogtum Burgund, das Mâconnais, das Auxerrois und Charolais als heimgefallene Lehen zu französischem Kronland.
- 1513 Belagerung Dijons durch die Truppen des Kaisers
Neuzeit

- 1789 Französische Revolution
- 1790 Aufteilung Frankreichs in Départements; damit wird das Herzogtum Burgund als politische Einheit aufgelöst und durch die heutigen vier Départements ersetzt
- 1794 Eröffnung des Canal du Centre zwischen Saône und Loire
- 1956 Bildung der Programmregion Burgund (Bourgogne), die die vier Départements umfasst
- 1986 erste Direktwahl des Regionalrates der Region Burgund
Tourismus
Kulturdenkmale
Klöster und ehemalige Klöster
In Burgund gibt es eine große Zahl von Klöstern, die eine Besichtigung lohnen.
- Ancien Abbaye Les Ursulines, Autun, Département Saône-et-Loire
- Kloster Cîteaux, nahe Dijon, Département Côte-d'Or
- Cluny (Abtei), Cluny, Département Saône-et-Loire
- Fontenay (Abtei), 60 km nordwestlich von Dijon
- Kloster Pontigny, etwa 21 km nordöstlich von Auxerre, 15 km nördlich von Chablis, im Département Yonne
- Vézelay, im Département Yonne
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Rezeption
Burgund wird mit zahlreichen, teils historisch inspirierten Figuren im Nibelungenlied erwähnt. Dort ist jedoch nicht die hier beschriebene Region Burgund gemeint, sondern das Burgundenreich.
Siehe auch
Weblinks
- Seite des regionalen Tourismusverbandes BURGUND CRT
- Deutschsprachiges Burgundforum
- Seurre und der Saone, Burgund - Tourismus und lokales Leben (Französisch und Deutsch)
- Farbkarte mit den Grenzen der fränkischen Teilkönigreiche um 600
Quellen
