Philosophisch-Theologische Hochschule Benedikt XVI.

Hochschule der römisch-katholischen Kirche im Zisterzienserkloster Stift Heiligenkreuz
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Die Philosophisch-Theologische Hochschule Benedikt XVI. ist eine Hochschule der römisch-katholischen Kirche im Zisterzienserkloster Stift Heiligenkreuz bei Heiligenkreuz im Wienerwald.

Philosophisch-Theologische Hochschule Benedikt XVI.
Gründung 28. Januar 2007
Ort Heiligenkreuz
Bundesland Niederösterreich
Land Österreich
Rektor Karl Josef Wallner OCist
Studierende 186 (2007/2008)
Website Homepage PTH Benedikt XVI.

Geschichte

 
Professoren und Studenten machten 2002 eine Dankwallfahrt nach Rom und wurden in einer Audienz bei Papst Johannes Paul II. empfangen

Die Entwicklung des höheren theologischen Lehrbetriebs im Stift Heiligenkreuz hat eine lange Tradition, die weit in das Mittelalter zurückreicht. Seit 1802 gibt es dort eine kirchlich und staatlich anerkannte Einrichtung für die Priesterausbildung, ein Institutum Theologicum, das zunächst für die Zwecke der vier niederösterreichischen Zisterzienserstifte (Zwettl, Neukloster, Heiligenkreuz und Lilienfeld) eingerichtet wurde.

Das Institut in Heiligenkreuz war eine unausgesprochene Bestätigung dafür, dass die aufklärerischen Generalseminarien, die aus dem josephinischen Staatskirchentum hervorgegangen sind, zum Scheitern verurteilt waren. Der Kaiserhof hatte eingesehen, dass theologische Bildung Herz, Seele und Verstand braucht, und dass Ordensmänner klösterlicher Prägung doch in einem Kloster am besten aufgehoben sind.

Hörerzahlen in Heiligenkreuz blieben im 19. Jahrhundert, wie in den vergleichbaren Hauslehranstalten der Stifte Klosterneuburg, Melk, Lilienfeld, Göttweig und St. Florian, unter 20. Die Professoren wurden ausschließlich aus dem Orden rekrutiert. Mit dem Aufstieg der deutschsprachigen Theologie in der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich langsam ein neues Profil für die Heiligenkreuzer Professoren. Statt aus staatlich approbierten Handbüchern vortragen zu müssen, entwickelten sie langsam eine wissenschaftliche Selbständigkeit und erforschten wichtige Bereiche der Ordensgeschichte, Bibelwissenschaft und Spirituellen Theologie.

Heiligenkreuzer Professoren erlangten Studienabschlüsse an Universitäten in Wien, Berlin, Tübingen und Rom, ebenso folgten bald Lehraufträge außerhalb des klösterlichen Institutum Theologicum. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hat der Lehrbetrieb in Heiligenkreuz mehr oder weniger unverändert das Profil des ausgehenden 19. Jahrhunderts erhalten, in der Scholastik, Mediävistik und Bibelbewegung prägend waren.

Die Hörerschaft in Heiligenkreuz nahm rasch zu, als das Institutum Theologicum dem Bischof von Regensburg, Rudolf Graber, in den Jahren nach dem Zweiten Vatikanum bekannt wurde. Er schickte Studenten (vor allem Spätberufene) nach Heiligenkreuz, um sie im Rahmen der Ordenshochschule, jedoch in einem Weltpriesterseminar wohnhaft, dem damaligen "Collegium Rudolphinum" auf den Priesterberuf vorbereiten zu lassen. Bald folgten Seminaristen aus anderen Diözesen und Ordensgemeinschaften. Im Jahr 1976 erfolgte die Erhebung zur Philosophisch-Theologischen Hochschule. 2007 wurde das Priesterseminar Rudolphinum der Verantwortung des Stiftes und einer Kommission österreichischer Bischöfe unterstellt und in Leopoldinum umbenannt.

Am Gedenktag des hl. Thomas von Aquin, dem 28. Januar 2007, ist die Hochschule von Papst Benedikt XVI. in den Rang eines päpstlichen Athenaeums (päpstliche Hochschule) erhoben worden. Am 9. September 2007 besuchte Papst Benedikt XVI. das Stift und die nach ihm benannte Päpstliche Hochschule und lobte sie wegen der Verbindung von Theologie und Spiritualität als "profilierten Studienort".

Hochschule

Die Päpstliche Philosophisch-theologische Hochschule ist vorwiegend der Ausbildung angehender Priester der Katholischen Kirche gewidmet. Sie ist derzeit die einzige aktive Ordenshochschule in Österreich und die einzige Hochschule im Zisterzienserorden. Sie ermöglicht ein staatlich und kirchlich anerkanntes Studium der katholischen Theologie und ist zugleich für Ordensgeistliche mit einem Priesterseminar verbunden.

Im Wintersemester 2007/2008 studierten 186 Hörer, davon 41 Zisterzienser, 23 aus anderen Orden und 60 diözesane Priesteramtskandidaten an der Hochschule, außerdem Laien, darunter auch Frauen.

Seit 2002 ist die Hochschule auch außeruniversitär in der kirchlichen Erwachsenenbildung tätig und unterstützt das Institut St. Justinus bei der Durchführung von dessen Lehrgang zur Ausbildung von Katechisten.

Studienmöglichkeiten

Die Hochschule Heiligenkreuz verfügt nicht über das Promotions- und Habilitationsrecht.

Einrichtungen

Organisatorisch ist die Hochschule Heiligenkreuz in folgende Institute gegliedert:

Daneben befindet sich an der PTH Heiligenkreuz das Europainstitut für Cistercienserforschung, derzeitiger Leiter: Alkuin Schachenmayr O.Cist. und das Europäische Institut für Philosophie und Religion, derzeitige Leiterin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz.

Leopoldinum

Für Priesteramtskandidaten aus den deutschsprachigen Diözesen, insbesondere jene, die im Dritten Bildungsweg studieren, existiert mit dem Leopoldinum ein überdiözesanes Priesterseminar in unmittelbarer Nähe zum Stift Heiligenkreuz.

Leitung und Lehrkörper

Großkanzler (lat. Magnus Cancellarius) ist der jeweils amtierende Abt von Heiligenkreuz, seit dem 10. Februar 2011 Maximilian Heim. Auch der Rektor und der Vizerektor, sowie ein großer Teil des Lehrkörpers, sind Zisterzienser von Heiligenkreuz. Im Lehrkörper sind aber auch Ordensmänner und -frauen anderer Ordensgemeinschaften, sowie Diözesanpriester und auch Laien vertreten.

Derzeitiger Rektor ist Karl Wallner OCist.

Bekannte Dozenten