Maria Riva

US-amerikanische Autorin und Schauspielerin, Tochter von Marlene Dietrich
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Januar 2012 um 22:56 Uhr durch SeptemberWoman (Diskussion | Beiträge) (Links, Kleinigkeiten). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Maria Riva (eigentlich Maria Elisabeth Sieber; * 13. Dezember 1924 in Berlin) ist eine US-amerikanische Schauspielerin und die einzige Tochter der Schauspielerin Marlene Dietrich.

Maria Riva 11. November 2005 Filmmuseum Berlin

Leben

Geboren als Tochter von Marlene Dietrich und ihrem Mann, dem Regieassistenten Rudolf Sieber, erblickt Maria 1924 in Berlin das Licht der Welt. Eine Welt, die von ihrer berühmten Mutter gesteuert und überwacht wird, in der Absicht, ihrem Kind das Beste zu geben. Als Marlene nach Hollywood geht und sich nach ihrem ersten dort gedrehten Film "Marokko" nach Berlin und ihrem Mädchen sehnt, holt sie Maria ins sonnige Kalifornien. Bereits in jungen Jahren geriet sie so in Kontakt mit dem Showbusiness. So teilte sie sich im Film Die scharlachrote Kaiserin (1934) mit ihrer Mutter die Titelrolle: Während sie Katharina die Große als Kind verkörperte, stellte Marlene Dietrich sie als Erwachsene dar. Auch in anderen Filmen übernahm sie kleine Rollen, wie in Der Garten Allahs.

Während des Zweiten Weltkriegs erhält Maria Schauspielunterricht an Max Reinhardts Schauspielschule in Hollywood. Nach erfolgtem Abschluss nannte sie sich Maria Manton und spielte Theater in Hollywood, übernahm sogar Regie und gab Unterricht. Kurz vor Ende des Krieges folgte sie ihrer Mutter auf den europäischen Kriegsschauplatz und übernahm eine Rolle im Bühnenstück Frontpage, mit dem sie für die amerikanische Truppenbetreuung durchs zerstörte Europa und nach Kriegsende auch durch Deutschland tourte.

Nach Amerika zurückgekehrt, heiratete sie in zweiter Ehe 1948 den Bühnenbildner William Riva und lebte überwiegend in New York. Sie bekam mehrere Kinder, arbeitete überwiegend am Theater sowie für Radio und Fernsehen und kümmerte sich um die Belange ihrer Mutter. Dies intensivierte sich im Laufe der Jahre, vor allem als sich Marlene Dietrich in ihre Pariser Wohnung zurückzog und niemanden mehr empfing.

1988 übernahm sie ihre bisher letzte Kinorolle in Bill Murrays Dickens-Parodie Die Geister, die ich rief…. 1992 veröffentlichte sie eine Biografie über ihre kurz vorher verstorbene Mutter, die unter dem Titel Meine Mutter Marlene auch auf deutsch erschienen ist. Die Biografie erscheint dem Leser wie die Abrechnung einer Tochter, die auch heute noch im Schatten von Marlene Dietrich leben muss.

2001 erschien der Dokumentarfilm Her Own Song, der von Maria Rivas Sohn David Riva erstellt wurde und in dem sie ausführlich über ihre Mutter berichtet. 2005 veröffentlicht Riva die Gedichte und Gedankenaufzeichnungen, die ihre Mutter in ihrem selbstgewählten Exil, ihrer Wohnung in der Avenue Montaigne, in den letzten Jahren vor ihrem Tod schrieb. Unter dem Titel Nachtgedanken wurde das Buch zu einem Bestseller, der die bisher nicht besonders geachteten sentimentalen Seiten der Diva der Welt preisgibt.

Filmografie (Auswahl)

Bibliografie

Commons: Maria Riva – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien