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Film | |
Titel | Spiel mir das Lied vom Tod |
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Originaltitel | C'era una volta il West |
Produktionsland | Italien/USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1968 |
Länge | 159 Minuten |
Stab | |
Regie | Sergio Leone |
Drehbuch | Sergio Donati Sergio Leone |
Produktion | Bino Cicogna |
Musik | Ennio Morricone |
Kamera | Tonino Delli Colli |
Schnitt | Nino Baragli |
Besetzung | |
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Spiel mir das Lied vom Tod ist ein US-amerikanisch-italienischer Western aus dem Jahre 1968, der von Sergio Leone inszeniert wurde.
Handlung (mit Spoiler)
Drei bedrohlich wirkende Männer warten an einer einsamen Bahnstation. Der Zug, der eintrifft, bringt als Fahrgast einen mysteriösen Mundharmonikaspieler (Charles Bronson) mit sich. Nach einem kurzen Wortgefecht werden die drei Männer von dem Fremden erschossen. Als sich der verwitwete Farmer McBain (Frank Wolff) zusammen mit seinen Kindern auf die Hochzeit mit seiner neuen Frau vorbereitet, wird die Familie aus dem Hinterhalt niedergemetzelt. Dafür verantwortlich ist eine Gangsterbande, die von Frank (Henry Fonda), einem eiskalten Killer, angeführt wird.
Jill McBain (Claudia Cardinale) trifft mit dem Zug aus New Orleans ein und lässt sich zur Farm ihres Mannes fahren. In einem Gasthaus mitten in der Prärie trifft sie auf den gefährlichen Banditen Cheyenne (Jason Robards), der aus dem Gefängnis fliehen konnte. Auch der geheimnisvolle Mundharmonikaspieler ist anwesend. Er und Cheyenne haben eine Auseinandersetzung.
Nachdem die schockierte Jill McBain von der Ermordung ihres Mannes und seiner Familie erfahren hat, beschließt sie, zunächst auf der leeren Farm zu bleiben. Auch Cheyenne und der Mundharmonikaspieler erscheinen - beide beschützen die Witwe vor Franks Killern, die sie aus dem Weg räumen sollten. Frank arbeitet für den skrupellosen, todkranken Eisenbahnunternehmer Morton (Gebrielle Ferzetti), der das Land der McBains für seine Bahnlinie benötigt. Der Mundharmonikaspieler wiederum hat mit Frank noch eine persönliche Rechnung offen.
Nachdem sich Cheyenne mit dem namenlosen Fremden angefreundet hat, kämpfen die beiden gemeinsam gegen Morton und Frank. Morton stirbt bei einem Zugüberfall, bei dem auch Cheyenne eine tödliche Verletzung davonträgt. Der Mundharmonikaspieler trifft sich mit Frank zum finalen Duell und enthüllt seine wahre Identität: Vor Jahrzehnten hatte der sadistische Killer seinen Bruder getötet (Da in der deutschen Synchronfassung der entscheidende Satz durch den Titel des Films ersetzt wird, wird im deutschen Sprachraum oft angenommen, es handele sich um den Vater. Siehe auch unten.). Der namenlose Fremde schießt schneller als Frank und kann das tödliche Duell für sich entscheiden. Obwohl ihm die schöne Witwe McBain ein verlockendes Angebot macht, reitet er in die Prärie hinaus.
Entstehungsgeschichte
- Nachdem er mit Zwei glorreiche Halunken (1966) seine Dollar-Trilogie abgeschlossen hatte, wollte Sergio Leone keinen Italo-Western mehr drehen, sondern das Gangster-Epos Es war einmal in Amerika inszenieren. Da kein Geldgeber daran glaubte, dass das Publikum an Gangsterfilmen interessiert sein könnte, entschloss sich der italienische Regisseur, erneut einen Western zu inszenieren. Er fand mit dem amerikanischen Co-Produzenten Paramount außerdem einen Partner, der ihm ein hohes Budget zur Verfügung stellte. Spiel mir das Lied vom Tod wurde die erste US-Produktion von Leone.
- Leone entwickelte die opernhafte Geschichte des Films gemeinsam mit Dario Argento und Bernardo Bertolucci. Das endgültige Drehbuch schrieb er dann allerdings mit Sergio Donati. Dieses Drehbuch wurde von Mickey Knox ins Englische übersetzt.
- Man drängte Leone dazu, in der Hauptrolle des Mundharmonikaspielers einen großen US-Star zu besetzen. Der Regisseur bestand jedoch auf Charles Bronson, der zwar seit Jahrzehnten in Hollywood arbeitete, sich aber lediglich in Nebenrollen profiliert hatte (Das dreckige Dutzend, 1966). Leone wollte den verwitterten Bronson, weil „er ein Gesicht hat, mit dem man eine Lokomotive stoppen könnte“. Die Rolle des sadistischen Killers Frank bot Leone überraschenerweise dem legendären Charakterdarsteller Henry Fonda an. Fonda wollte die Rolle zunächst nicht spielen, war dann aber davon begeistert, in dem Film einen kompletten Image-Wechsel zu vollziehen. Leone hatte laut Fonda Spaß daran, die Zuschauer zu schockieren, indem er ihn, Fonda, die moralische Ikone, als Kindermörder präsentierte.
- Ennio Morricone hatte die Musik zum Film bereits vor den Dreharbeiten fertiggestellt. So konnte Leone die Szenen genau zum Rhythmus der Musik inszenieren. Dies ist zum Beispiel zu erkennen, wenn sich die Kamera (bei der Ankunft Jill McBains) in einer eleganten Kranbewegung synchron zur Musik über das Dach des Bahnhofs erhebt.
- Die Außenaufnahmen des Films entstanden überwiegend in Spanien, die Innenaufnahmen in den römischen Cinecitta-Studios. Gedreht wurde auch im Monument Valley in Arizona, wo Regisseur John Ford einst viele bedeutende US-Western inszeniert hatte. Dies ist auch eine Hommage von Sergio Leone an seinen legendären Kollegen.
- Leone plante, die drei Killer in der Anfangssequenz von den Hauptdarstellern des Vorgängerfilms Zwei glorreiche Halunken darstellen zu lassen. Lee van Cleef und Eli Wallach waren einverstanden, doch Clint Eastwood stand nicht zur Verfügung. Van Cleef war bereits in der Sequenz dabei, auf die hier deutlich Bezug genommen wird: nämlich in der Anfangssequenz von Zwölf Uhr mittags.
- Der Schauspieler Al Mullock, der zu Beginn des Films als fingerknackender Killer zu sehen ist, beging während der Dreharbeiten Selbstmord, indem er in seinem Kostüm aus dem Hotelfenster sprang. (Frank Wolff, der Darsteller des McBain, brachte sich drei Jahre später in einem römischen Hotel um.)
- Jason Robards erschien sturzbetrunken zum ersten Drehtag. Nachdem Leone gedroht hatte, ihn zu feuern, disziplinierte sich der Schauspieler. Als er im Juni 1968 die Nachricht von der Ermordung Robert F. Kennedys erhielt, war Robards jedoch so niedergeschlagen, dass er sich weigerte, an diesem Tag weiterzuarbeiten. Leone unterbrach die Dreharbeiten.
- Die Vorspanntitel von Spiel mir das Lied vom Tod laufen über zehn Minuten.
- Der spätere Regisseur John Landis arbeitete als Stuntman bei Spiel mir das Lied vom Tod.
- Der Satz „Spiel mir das Lied vom Tod“ taucht in der englischen Originalfassung des Films nicht auf. Der Originalsatz lautet „Keep your loving Brother happy“ und wird von Frank in zynischer Weise bei der Lynch-Szene verwendet, in der Harmonikas Bruder zu Tode kommt. In der deutschen Version sagt Frank „Spiel mir das Lied vom Tod“. Nachdem er Frank tödlich verwundet hat, spricht auch Harmonika diesen Satz, um Frank über seine Identität aufzuklären. In der Originalfassung sagt er nichts.
- Der Titel des Film wird erst im Abspann gezeigt.
- Das Budget von Spiel mir das Lied vom Tod betrug 3 Mio. Dollar, war also mehr als doppelt so hoch wie das des Vorgängerfilms Zwei glorreiche Halunken (1,3 Mio. Dollar).
- Der Streifen wurde am 14. August 1969 in den bundesdeutschen Kinos gestartet.
Erfolg und filmgeschichtliche Bedeutung
- Spiel mir das Lied vom Tod bezeichnet man als ersten Teil einer Reihe, die noch aus den Filmen Todesmelodie (1971) und Es war einmal in Amerika (1984) besteht. Die Werke werden oft die Es war einmal-Trilogie genannt, denn der Originaltitel des ersten Teils lautet C’era una volta il West (Es war einmal im Westen), und für Todesmelodie hatte Leone ursprünglich den Titel C’era una volta… la revolution! (Es war einmal… die Revolution!) geplant.
- Als Spiel mir das Lied vom Tod in den USA gestartet wurde, fand er dort kein Publikum. Die Zuschauer, die von der harten und zynischen Dollar-Trilogie begeistert waren, konnten sich mit dem eher opernhaften Film nicht anfreunden. Spiel mir das Lied vom Tod war für den US-Start außerdem erheblich gekürzt worden, so dass sich den Zuschauern viele inhaltliche Zusammenhänge nicht erschließen konnten.
- In Europa (wo der Film in verschieden langen Fassungen gezeigt wurde) entwickelte sich Spiel mir das Lied vom Tod nach einem eher schwachen Kinostart zu einem Kultfilm und großen Erfolg. Besonders in Frankreich und Deutschland wurde Leones epischer Western zu einem der populärsten und bekanntesten Kinofilme und jahrzehntelang regelmäßig aufgeführt. Charles Bronson gelang mit dem Film der Durchbruch zum Superstar – er variierte jahrelang mit großem Erfolg die Rolle des schweigsamen Rächers und Revolvermannes.
- Spiel mir das Lied vom Tod wird von einigen Zuschauern als langatmig empfunden, ist aber weithin als Meisterwerk anerkannt und ein Mythos der Popkultur. Einige seiner Dialoge („Irgendeiner wartet immer“) besitzen längst Kultstatus, und viele Szenen (Anfangssequenz, Lynch-Szene) haben sich in das kollektive Gedächtnis der Kinogänger eingebrannt. Ennio Morricones Musik wurde weit über den Film hinaus berühmt. Die klagende Mundharmonikamelodie des Lieds vom Tod ist die wohl bekannteste Filmmusik überhaupt.
- Morricones Musik spielt in Spiel mit das Lied vom Tod eine zentrale Rolle. Jede der vier Hauptpersonen - Mundharmonika, Cheyenne, Frank und Jill – wird durch eine eigene Melodie charakteriert. Harmonikas Erkennungszeichen, die Mundharmonika, ist sogar der Schlüssel zum Verständnis der Handlung. Das Soundtrack-Album zum Film verkaufte sich bestens.
- Filmkritik:
- "Once upon a Time in the West ist ein Bericht von einer Reise in ein fernes Land, das Amerika heißt und Atlantis bedeutet. Paradise Lost. Von seiner Reise hat Leone Bilder des Promised Land zurückgebracht, Bilder einer Sehnsucht und eines Traumes. Er hat diese Bilder mit den Mitteln einer populären mediterranen Kunstform, der Oper, verknüpft.(...)Und indem Leone amerikanische Bilder einer europäischen Struktur verpflichtet, macht er ihre Schönheit erfahrbar als die eines Traumes. Paradise Regained: Das in jeder Einstellung schmerzlich präsente Bewußtsein von der Vergeblichkeit, den Traum ungebrochen zu reproduzieren, sichert dem Film die Authentizität des Unwirklichen." (Hans Christoph Blumenberg, Zitat aus: Joe Hembus, Das Westernlexikon, 3.Auflage 1976, S. 610)
Auszeichnungen
- 1969 David de Donatello Award für die beste Produktion
- 1970 Golden Laurel Award, 3.Platz für Charles Bronson als bester männlicher Hauptdarsteller
- 1984 Goldene Leinwand mit Stern
Weblinks
- Vorlage:IMDb Titel
- Offizielle Webseite
- http://club-dialektik.de/texte/liedvomtod.html - Eine Filminterpretation